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www.saechsische-schweiz.de URLAUBSMAGAZIN Elbsandsteingebirge: Heimat der Romantik SÄCHSISCHE SCHWEIZ 2024

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URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 1 Liebe Freunde der Sächsischen Schweiz, »Heimat der Romantik« haben wir die aktuelle Ausgabe des Urlaubsmagazins genannt. Sicherlich könnten auch andere Gegenden Anspruch auf den Titel erheben. Dennoch: Ohne die Sächsisch- Böhmische Schweiz würde es wesentliche Stücke aus dem Kulturerbe der Epoche der Empfindsamkeit schlicht nicht geben. Wäre zum Beispiel »Der Wanderer über dem Nebelmeer« jemals zum bekanntesten Gemälde der Ära geworden, ohne die Tafelberge der Region, ohne die Nebelerlebnisse, die der Maler hier hatte? Das bringt uns zum eigentlichen Grund unserer aktuellen Romantik-Versessenheit: Caspar David Friedrich. Der Jahrhundertkünstler würde am 5. September 2024 seinen 250. Geburtstag feiern. Das übernehmen wir stellvertretend für ihn – mit einem ganzen Jubiläumsjahr! Friedrich liebte die Sächsische Schweiz und er lehrt uns mit seinen Darstellungen bis heute, wie TITEL: Blick vom Kohlbornstein Bernd Grundmann man diese merkwürdige Felsenwelt tief und intensiv wahrnimmt. Damit sind wir in der Gegenwart. Der romantische Blick auf die Landschaft ist weder an eine Epoche noch an ein Talent gebunden. Alles, was es braucht, ist die Bereitschaft, sich von ihr berühren zu lassen. Gelegenheiten dafür gibt es in der Sächsischen Schweiz in Fülle. Einige stellen wir Ihnen in diesem Heft vor. Und wer weiß, vielleicht finden auch Sie hier beim Wandern, Klettern, Radfahren oder Paddeln Ihre ganz persönliche »Heimat der Romantik«. Ich wünsche es Ihnen! Ihr Landrat Michael Geisler Vorsitzender des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz e. V. Redaktionsteam: Sebastian Thiel, THIEL Creative Content; Thomas Walther, Ö GRAFIK; Tino Richter, Geschäftsführer Tourismusverband Sächsische Schweiz; Mandy Krebs, Marketing Tourismusverband Sächsische Schweiz; Michael Geisler, Landrat Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Vorsitzender Tourismusverband Sächsische Schweiz Yvonne Brückner Eigentümer: Uwe Krebs OT Mittelndorf Kirnitzschtalstraße 4 01855 Sebnitz Telefon: (03 50 22) 58 50 info@mittelndorfer-muehle.de www.mittelndorfer-muehle.de Kommen, Erholen, Geîi“ßen ANZEIGE

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 2 czechvibes czechvibes Kai Stübner Sebastian Rose

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 3 WANDERBARES FELSENGLÜCK Unserunvergesslicher Sommer Sebastian Thiel czechvibes czechvibes

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 4 TRAUMHAFTER FELSENWINTER Zeit für uns Yvonne Brückner Philipp Zieger czechvibes

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 5 Andrea Flak Sebastian Thiel Sebastian Thiel Britta Prema Hirschburger

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 6 ❚ NATURWUNDER Seite 8 Heimat der Romantik: Warum die Sächsische Schweiz einen Ehrenplatz in der Kunstgeschichte bekommen hat. ❚ BEWEGUNG Seite 24 Magische Momente: Wo im Elbsandsteingebirge das große Landschaftserlebnis wartet. ❚ FAMILIENABENTEUER Seite 54 Glückliche Kinder: An welchen Orten Familien gemeinsam staunen, toben und kreativ werden können. ❚ WINTER Seite 78 Kraft aus der Stille: Warum das Winterhalbjahr in der Sächsischen Schweiz perfekt zum Auftanken ist. ❚ GENUSS Seite 90 Leckeres von hier: Wo regionale Produkte mit Herzblut und Heimatliebe zu kulinarischen Entdeckungen veredelt werden. ❚ KULTUR Seite 98 Muse Elbsandstein: Wie die Landschaft der Sächsischen Schweiz bis heute inspiriert und welche Kulturperlen am Wegesrand liegen. ❚ NACHBAR Seite 119 Böhmische Gipfel: Welche wiederentdeckte Langstrecke das neue Wanderhighlight in der Nachbarregion ist. ❚ SERVICE Seite 120 Ganz praktisch: Weshalb die Region ein Nahverkehrstraumland ist – und trotzdem die meisten Gäste keine Fahrscheine mehr kaufen. INHALT WILLKOMMEN IM BIO-REFUGIUM SCHMILKA schmilka.de ...und viele weitere Übernachtungsmöglichkeiten Erlebe Schmilka! Villa Waldfrieden Hotel Zur Mühle Premium-Apartments Villa Thusnelda ANZEIGE

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 7 Das Erlebnisdorf Schmilka – 100% Bio! Übernachten | Wohlfühlen | Wellness | Panoramasauna | Restaurant | Café Tortenmanufaktur | Brauerei | Biergarten | Historische Mühle und Bäckerei 035022 913 0 reservierung@schmilka.de schmilka.de SCHMILKA ERLEBNISDORF AN DER ELBE Täglich 12 Uhr gratis Mühlenführung Tradition zum Anfassen an der historischen Mühle anno 1665 Albergo GmbH · Schmilka Nr. 11 01814 Bad Schandau OT Schmilka Das Erlebnis im Winter: Winterdorf Schmilka Brauereiführung Badehaus mit Panoramasauna Bio-Restaurant StrandGut mit großer Terrasse Leckeres Bio-Brot aus der Mühlenbäckerei Romantik im Mühlenhof am plätschernden Wasserrad Badezuberei im Winter ANZEIGE

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 8 NATURWUNDER Winterstein im Frühnebel Britta Prema Hirschburger

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 9 NATURWUNDER Naturwunder Sächsische Schweiz Umspielt von hauchzarten Schleiern, die vieles verhüllen, einiges andeuten, weniges zeigen und den Rest der Fantasie überlassen: An manchen Morgen präsentiert sich die Sächsische Schweiz in ihrem schönsten Kleid. Elegant, majestätisch, geheimnisvoll. Das hat schon vor über 200 Jahren einige der wichtigsten Künstler der Zeit inspiriert – darunter auch Caspar David Friedrich, der mit seinem »Wanderer über dem Nebelmeer« das wohl berühmteste Gemälde der Epoche schuf. Ist das also die Heimat der Romantik? Und was können wir von der Art der alten Meister, die Landschaft zu sehen, lernen? Ein Plädoyer für mehr Empfindsamkeit. HEIMAT DER ROMANTIK

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 10 NATURWUNDER Ein Wanderer steht in der Morgendämmerung auf dem Gipfel eines Felsens. Gestützt auf seinen Stock betrachtet er eine Landschaft im Nebel. Nur einzelne Gipfel ragen aus dem wogenden Dunst hervor. Wer kennt nicht Caspar David Friedrichs ikonisches, um 1818 geschaffenes Gemälde »Wanderer über dem Nebelmeer«? Weniger bekannt ist, dass der Maler die Landschaft aus Bergen und Felsen komponierte, die er in der Sächsischen Schweiz gefunden hat. Friedrich, damals Professor an der Dresdner Kunstakademie, war fasziniert von der Region. Das waren auch seine Zeitgenossen. Hätte die Sächsische Schweiz ein Gästebuch, es würde sich lesen wie das Who-is-Who der europäischen Romantik. Theodor Körner, Carl Maria von Weber, Carl Gustav Carus, Johan Christian Clausen Dahl, Richard Wagner, Hans Christian Andersen, Mary Shelley, William Turner: Sie alle waren da. Wie kam es zu diesem großen Interesse an dem sächsisch-böhmischen Naturwunder? »Dresden war ein Zentrum der Romantik«, sagt Romy Donath, Leiterin des Kügelgenhauses, dem Museum der Dresdner Romantik. »Durch Gemäldegalerie, Kunstakademie, Skulpturensammlung und Hofkapelle wurde die Stadt zu einem Anziehungspunkt für Künstler aus ganz Europa. Die Romantiker waren sehr gut vernetzt, man tauschte sich untereinander aus. In abendlichen Salons trafen sich Maler, Literaten und Komponisten. Man hat gemeinsam musiziert, gelesen, über Kunst und Literatur philosophiert und sich gegenseitig inspiriert.« Die Felsenwelt südöstlich der Stadt galt seit ihrer Entdeckung durch die Schweizer Maler Adrian Zingg und Anton Graff Mitte des 18. Jahrhunderts als Pflichtbesuch. Zwar schuf der Dresdner Hofmaler Johann Alexander Thiele schon einige Jahrzehnte zuvor beeindruckende Ansichten der Region. Doch erst mit den beiden Schweizern wird die Landschaft als Motiv populär. Auch die Wortschöpfung »Sächsische Schweiz« für das bis dahin namenlose Gebiet wird Zingg und Graff zugeschrieben. Man sieht es den friedvollen Landschaftsdarstellungen der Zeit nicht an, aber die romantische Bewegung entstand in turbulenten Tagen. Französische Revolution, Demokratiebewegung, Napoleon, Blick auf den Mönch von der Felsenburg Neurathen Philipp Zieger

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 11 NATURWUNDER Befreiungskriege, Restauration: Die gewachsene Ordnung Europas wurde in ihren Grundfesten erschüttert und versuchte, sich neu zu finden. Bald erreichte die französische Revolutionsarmee auch Dresden. »Die Romantiker müssen erleben, wie der Rationalismus der Aufklärung in sein Gegenteil umschlägt. Und sie suchen nach neuen Antworten auf die Frage, was den Menschen auszeichnet. Dabei entdecken sie die Bedeutung der eigenen Gefühlswelt, aber nicht im Sinne von Gefühlsduselei, sondern als etwas Existenzielles«, so Holger Birkholz, Kunstwissenschaftler und Konservator am Albertinum Dresden. Das ist das Neue an der Weltsicht der Romantik: die reflektierte Beschäftigung mit der eigenen Emotionalität. Auch Religion spielt eine Rolle. Dem Nihilismus der Aufklärer setzen die Romantiker ein transzendentes Weltbild entgegen, ein Weltbild in dessen Mitte ein Schöpfer steht. Und wenn Natur einen Schöpfer hat, dann hat sie auch eine Bedeutung. Der Maler Philipp Otto Runge, der ebenfalls eine Zeitlang in Dresden lebte und Friedrich kannte, bezeichnete die Landschaft als eine »große Hieroglyphe«. Der Romantiker betrachtet die Landschaft nicht als Zufallsprodukt, sondern als Symbol mit Sinn und Botschaft. Dabei ist die Emotion der Schlüssel. »Ein Charakteristikum von Friedrichs Kunst ist dieses sehr genaue Studium des Einzelnen in der Natur, was jeden Gegenstand als Individuum betrachtet und ihn nicht idealisierend verändert«, sagt Petra Kuhlmann-Hodick, Oberkonservatorin im Kupferstichkabinett Dresden, die gemeinsam mit Holger Birkholz eine große Sonderschau zu Caspar David Friedrich kuratiert. Diese wird ab August 2024 im Albertinum und im Kupferstich-Kabinett zu sehen sein. »Zwar arrangiert der Maler die einzelnen Elemente oft neu – aus zwei Bäumen wird einer, aus einem Felsen ein Inselfragment, bei Hauptausblicken lässt er große Felsgruppen weg – aber er belässt die Dinge im Detail so, wie er sie in der Natur vorgefunden hat. Er kritisiert also nicht die Schöpfung oder denkt, dass er Gottes Werk übertreffen kann als Künstler, sondern er reflektiert seine Gefühle, die er dazu hat.« KULTURTIPP »FRIEDRICH IN DRESDEN« Eine Ausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden an zwei Standorten: 24.08.2024 bis 05.01.2025, Albertinum 24.08. bis 17.11.2024, Kupferstich-Kabinett DAS CASPARDAVID-FRIEDRICHJUBILÄUM IN SACHSEN www.sachsen-tourismus.de/ caspar-david-friedrich DEUTSCHLANDWEIT www.germany.travel/de/ caspar-david-friedrich Sonnenaufgang am Gamrig Sebastian Rose Aussicht von der Bastei Britta Prema Hirschburger

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 12 NATURWUNDER Und diese »Eindrücke für die Seele«, nach denen er suchte, fand er bei zahlreichen Besuchen und Aufenthalten überall in der Sächsischen Schweiz – nicht nur an den berühmten und großartigen Orten. »Da ist zum Beispiel das Felsentor im Uttewalder Grund«, so die Kunstwissenschaftlerin. »Das hat er, so bin ich überzeugt, nicht gezeichnet, weil es so imposant ist, sondern wegen des Gefühls, das er in der Situation, in dieser Felsenenge wahrgenommen hat.« Er profitierte davon, dass die Region vielfältige eindrucksvolle Szenerien auf engstem Raum bietet. »Das ist natürlich Klasse für einen Künstler, dass er mit Muße, aber doch in relativ kurzer Zeit solche verschiedenen Eindrücke durchwandern kann.« Verschiedene Eindrücke in kurzer Zeit durchwandern: Das ist es, was auch die Besucher der Sächsischen Schweiz im 21. Jahrhundert schätzen. Die beste Möglichkeit dafür bietet heute der »Malerweg Elbsandsteingebirge«. Der Etappenwanderweg ist so etwas wie die goldene Route durch die Region. Viele der Wege, die schon die Künstler der Romantik nutzten und die meisten Orte, die sie faszinierten, wurden in den Malerweg integriert. Aber haben die Menschen des Digitalzeitalters überhaupt noch die Fähigkeit, eine Landschaft so tief und intensiv wahrzunehmen wie die Großmeister der Empfindsamkeit? Mit ihrem Ausstellungsprojekt laden Petra Kuhlmann-Hodick und Horst Birkholz aus Anlass von Friedrichs 250. Geburtstag jedenfalls dazu ein. »Wenn man sich die Zeichnungen und Gemälde anschaut, und sieht, mit wie viel Liebe die Künstler diesen Dingen gegenübergetreten sind, dann kann das auch die eigene Sensibilität für die reale Landschaft schärfen«, so Kuhlmann-Hodick. Ein von Frank Richter, einem der besten Kenner der Sächsischen Schweiz, verfasster Wanderführer, den die SKD im Jubiläumsjahr begleitend zur Dresdner Ausstellung herausgibt, schlägt die Brücke vom Kunst- zum Naturgenuss. Und wer es Friedrich gleichtun will, der geht auch mal ein Stück allein. »Ich muss allein bleiben und wissen, dass ich allein bin, um die Natur vollständig zu schauen und zu fühlen«, schrieb der Künstler. »Ich muss mich dem hingeben, was mich umgibt, mich vereinigen mit meinen Wolken und Felsen, um das zu sein, was ich bin.« So wie der Wanderer über dem Nebelmeer. // Sebastian Thiel Uttewalder Grund Iven Eissner Blick von Papstdorf auf die Schrammsteine Bernd Grundmann

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 13 NATURWUNDER ANZEIGE KONTAKT Berghotel Bastei GmbH 01847 Lohmen/Bastei Tel. +49 (0)35024 779-0, info@berghotel-bastei.de www.berghotel-bastei.de Caspar David Friedrich, der wohl bedeutendste Maler der deutschen Romantik, wird die Bastei so erlebt haben, als er im Jahr 1823 die imposante Felsgruppe des Neurathener Felsentores zeichnete. Seit damals hat das Basteigebiet nichts von seiner Faszination verloren. Ganz im Gegenteil, die Bastei ist mit ihrer neuen Aussichtsplattform das beliebteste Ausflugsziel der Sächsischen Schweiz. Auch heute kann man die Beschaulichkeit dieser imposanten Felskulisse noch erleben. Ihnen bleiben mehrere Möglichkeiten: Sie schälen sich zeitig aus Ihren warmen Betten und fahren zur #Bastei. Etwas entgegenkommender ist die Möglichkeit, gleich in der Nähe zu übernachten. Perfekter Ausgangspunkt hierfür ist das Berghotel Bastei. Es liegt nur wenige Schritte von den besten Aussichts- und Fotopunkten entfernt, verfügt über 64 modern eingerichtete Zimmer und Sie können sich beim Blick aus dem Fenster gleich von der aktuellen Wetterlage überzeugen. Alternativ bietet sich hier ein entspannter Tag in der Wellness-Oase mit Besuch der Panorama-Saunalandschaft an. Eine weitere Möglichkeit ist der Besuch am späten Nachmittag. Dann wird es ruhiger auf dem Basteifelsen. Anschließend können Sie im Panoramarestaurant ein Abendessen mit grandiosen Ausblicken über das Elbtal genießen. Noch ein echter Geheimtipp ist die Wintersaison: Abendessen am Kamin in Die Aussichten an der Bastei und die Basteibrücke selbst sind menschenleer, die ersten Sonnenstrahlen umspielen die Felsen und Nebelschleier wallen mystisch durch das Elbtal. BASTEI – LOGIEREN IN BESTER LAGE der Freischützstube, wohlige Wärme in der Panoramasauna und ruhige Spaziergänge durch das Winterwanderland #sächsischeschweiz – zu keiner anderen Jahreszeit ist es möglich, die andere Seite der Bastei ganztägig so zu erleben. Schauen Sie noch heute auf www.berghotel-bastei.de vorbei, buchen Sie Ihre Auszeit und genießen Sie.

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 14 NATURWUNDER Nationalparkflora DER UNBESIEGBARE Längst ist jedem Wanderer aufgefallen, dass sich der Wald im Nationalpark Sächsische Schweiz wandelt. Immer wieder ragen kahle, graue Fichten wie Zahnstocher in den Himmel oder liegen bereits umgeknickt kreuz und quer über den Boden verteilt. Rund die Hälfte der Fichtenwälder sind abgestorben, etwa 2 000 Hektar. Nicht unerheblich, bei einer Gesamtfläche des Nationalparks von reichlich 9 000 Hektar! Grund zur Panik? Nicht bei der Nationalparkverwaltung. Was hier geschieht, sei natürlicher Waldumbau, erklärt Sprecher Hanspeter Mayr. Der Wald werde widerstandsfähiger. Wie das funktioniert, erklärt uns der studierte Geograf auf einer Wanderung von Schmilka über den Lehn- und Reitsteig hinauf zum »Weg zur Wildnis«. Den 200 Meter langen Lehrpfad hat er gemeinsam mit zwei Studentinnen entwickelt. Der Bohlenweg mit Stationen erklärt im Kleinen, was gerade an vielen Orten im Großen passiert. Wo heute der Lehrpfad verläuft, befand sich bis zum Jahr 2007 ein von Menschenhand angelegter Fichtenforst. Sturmtief Kyrill brachte 24 Bäume zu Fall. Für den Borkenkäfer war das eine willkommene Einladung. Mit Harz, wie üblich, konnten sich die Fichten nicht mehr gegen die Eindringlinge wehren. Und anders als in den Jahren zuvor, ließ auch der Nationalparkrevierleiter den Schädling an dieser Stelle gewähren. Statt die befallenen Bäume aus dem Wald zu räumen, blieben sie liegen. Es war ein Pilotversuch zur natürlichen Waldentwicklung. Jahr für Jahr vermehrte sich der Borkenkäfer; fast alle Fichten starben ab. Was dann passierte, überraschte die Förster. In kurzer Zeit entwickelte sich ohne die Hilfe des Menschen aus dem dunklen, dichten Fichtenwald ein junger, lebendiger Mischwald. Weg zur Wildnis Marko Förster Eingang zum »Weg zur Wildnis« Brände, Schädlinge, Stürme, Lawinen, Trockenheit: Immer wieder werden Wälder von Katastrophen heimgesucht. Und immer wieder erholen sie sich. Der neue naturkundliche Lehrpfad »Weg zur Wildnis« zwischen Großem Winterberg und Schrammsteinen erzählt von den erstaunlichen Selbstheilungskräften der Natur.

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 15 NATURWUNDER Guckkästen lenken den Blick auf junge Bäume Vor dem Eingang deutet Hanspeter Mayr auf eine mächtige alte Buche. »Das ist die Mutterbuche«, sagt er. »Sie hat hier überall ihre Samen verteilt. Eichelhäher und Eichhörnchen halfen mit.« Und tatsächlich! Was er meint, ist gleich an der ersten Station zu sehen. Sieben Guckkästen leiten den Blick auf sieben junge Bäume. Darunter, nur wenige Zentimeter groß, ein zartes Buchenpflänzchen, dessen grüne Blätter im Sonnenlicht glänzen. Genügend Licht ist ein Faktor, warum sich hier eine Vielfalt an Bäumen, darunter Eberesche, Kiefer, Birke, Eiche, Lärche und Fichte, entwickelt. Das Totholz ist ein anderer. Käfer und Pilze verwandeln das abgestorbene Holz in Humus. Über einen Holzbohlenweg laufen wir weiter. Am Boden ein dichter Teppich aus Heidelbeersträuchern. Dahinter lange, aber noch dünne Birken. Am Wegrand ein abgebrochener Stamm mit einem stattlichen Zunderschwamm. Blätter rascheln im warmen Sommerwind. Vögel zwitschern. Über unseren Köpfen das Summen einer Hummel. Vorher-Nachher-Bilder zeigen die rasante Veränderung Auf einem Schild sind Fotos abgebildet, die hier zwischen 2011 und 2021 aufgenommen wurden. Sie zeigen die rasante Veränderung an dieser Stelle von kahlen Fichten bis zu den ersten nachwachsenden Bäumen. Dahinter lenkt ein leerer Holzrahmen den Blick ins Heute: echte Wildnis. »Es erstaunt mich immer wieder, wie schnell das geht«, sagt Hanspeter Mayr. »Rund 500 Jahre war der natürliche Kreislauf durch die Forstwirtschaft unterbrochen – jetzt kommt er wieder in Schwung.« Wir verlassen den Lehrpfad und laufen den Reitsteig entlang. Plötzlich lichtet sich rechts von uns der Wald und gibt den Blick frei auf eine Fläche, auf der es 2022 brannte. Schwarzverkohlte Stämme liegen am Boden, dazwischen bedeckt rostrotes Nickendes Pohlmoos die Erde. Hanspeter Mayr geht in die Hocke und betrachtet die winzigen Keimblätter einer Birke, die im Schutz der Stämme wachsen. »Das sind schon die Vertreter des neuen Waldes«, sagt er begeistert. An dieser Stelle verläuft nun ein zweiter Abschnitt des Weges zur Wildnis. Denn auch ein Brand bedeutet nicht, dass der Wald stirbt, sondern sich selbst wieder heilt – wenn man ihn lässt. Hanspeter Mayr, Sprecher der Nationalparkverwaltung, zeigt, wie schnell sich der Wald erholt. // Angela Zimmerling

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 16 NATURWUNDER Schlafmäuse oder Bilche heißt umgangssprachlich eine Gruppe von kleinen Säugetieren, die eine besondere Fähigkeit haben: Sie halten bis zu sieben Monate Winterschlaf! Drei ihrer Vertreter finden bzw. fanden wir in der Sächsischen Schweiz: Haselmaus, Siebenschläfer und Gartenschläfer. Die Haselmaus kann man draußen nur sehr schwer entdecken, denn sie ist lediglich daumengroß, nachtaktiv in den Kronen der Bäume und Sträucher und von Natur aus selten. In den Bäumen ist auch der Siebenschläfer zu Hause. Die große Schlafmaus liebt Bucheckern und Eicheln, hat aber auch Gartenfrüchte zum Fressen gern. Wenn Grundstücke in Waldesnähe liegen, kommen Siebenschläfer zum unangemeldeten Besuch und manchmal schauen sie gleich noch im Haus nach brauchbaren Vorräten, denn dick werden ist lebensnotwendig. Spätestens im Oktober müssen die Tiere schön rund sein, weil dann ein Leben auf Sparflamme beginnt. Eingerollt, tief in der Erde verbringen sie Spätherbst, Winter und einen Großteil des Frühlings. Sieben Monate ohne Fressen oder Wasseraufnahme! Lange Atempausen und das Senken der Herzfrequenz sorgen für eine Abkühlung des Körpers auf knapp über dem Gefrierpunkt. Im Sommer kann man mit etwas Glück Siebenschläfern in der Sächsischen Schweiz begegnen. In lauen Nächten verraten Pfeifen und Keckern in alten Buchen ihre Anwesenheit. Bergsteiger kennen sie aus nächster Nähe, denn Felsspalten und Höhlen dienen als Siebenschläferverstecke. In Schutzhütten für Wanderer schauen Siebenschläfer am Abend vorbei, ob sich etwas zum Futtern abstauben lässt. Der Gartenschläfer gilt leider seit 2007 in der Region als verschollen. Aktuell lässt die Nationalparkverwaltung jedoch Spuren suchen, ob nicht doch eine kleine Population übersehen wurde. Im NationalparkZentrum in Bad Schandau kann man sie aber sehr schön beobachten. Eine große Voliere erlaubt Einblicke in das durchaus geräuschvolle Leben der kleinen, bedrohten Nager. // Sven Büchner Der Siebenschläfer ist – gemeinsam mit seinen Verwandten, dem Gartenschläfer und der winzigen Haselmaus – Europameister im Winterschlaf halten. Auch in der Sächsischen Schweiz kommen die erstaunlichen Nager vor. Tierwelt der Sächsischen Schweiz DIE VERTRÄUMTEN Gartenschläfer Bernd Grundmann Siebenschläfer Bernd Grundmann

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 17 NATURWUNDER ANZEIGE Ein NationalparkZentrum ist für viele Gäste die erste Anlaufstelle während eines Urlaubs in einem Nationalpark. Hier befindet sich eine kompetente Beratungsstelle für die schönsten Naturerlebnisse und eine moderne Ausstellung mit einem erlebnisreichen Rundgang für die ganze Familie. Achim Meurer Der Besuch der Ausstellung öffnet dem Gast die Augen für die Besonderheiten am Wegesrand und für die Landschaft. Wie sind die farbigen Schichten im Sandstein entstanden? Vulkanberge und Tafelberge, was war zuerst da? Was passiert mit den abgestorbenen Bäumen am Wegesrand und wie konnte es dazu kommen? Bei einer Wanderung durch die Sandsteinfelsen ergeben sich viele Fragen, auf die es im Besucherzentrum in Bad Schandau Antworten gibt. Was können Gäste genau im NationalparkZentrum erleben? Zuallererst Informationen über eine Landschaft, die es zu entdecken gilt: Majestätische Tafelberge, ausgedehnte Wälder, Felsformationen sowie weite Ebenheiten. Ein Reliefmodell hilft, einen Überblick über die strukturreiche Landschaft zu bekommen. Auf insgesamt drei Etagen kann man die Entstehung der einzigartigen Naturlandschaft, ihre artenreiche Flora und Fauna, eine Ameisenwelt, Nachtgang und mehrere Multivisionen erleben. Mittelpunkt des Hauses ist ein über zehn Meter hoher nachgebildeter Felsen, der sich über drei Ebenen erstreckt. Offene Treppen und Brücken führen zu Modellen, Computeranimationen und Teststationen für kleine und große Forscher: Texte, Bilder und Geräusche aus der faszinierenden Welt der Natur. Eine Ausstellung zu Wäldern gibt ungeahnte Einblicke in die Zukunft von Naturwäldern und erklärt anschaulich, woran man einen Wirtschaftswald erkennt. Dazu belauschen die Gäste ein Gespräch zwischen einer Nationalparkwächterin mit einem Besucher zu den Waldgeheimnissen im Nationalpark. Ein ganz besonderes Erlebnis ist der Besuch in einem naturgetreuen Wald, in dem Hirsch, Luchs und Wanderfalke als animierte Bewegtbilder sichtbar werden, wenn Waldbesucher alles richtig gemacht haben. »Jenseits der Wege beginnt Tierland«, dieses Motto können kleine und große Ausstellungsbesucher hautnah erleben. Informationsmaterialien und Übersichtskarten sowie eine Auswahl an Literatur und Souvenirs vervollständigen das Angebot. KONTAKT UND ANREISE Staatsbetrieb Sachsenforst NationalparkZentrum Sächsische Schweiz Dresdner Str. 2 B 01814 Bad Schandau Tel. +49 (0)35022 502-40 nationalparkzentrum@ smekul.sachsen.de www.nationalparkzentrum- saechsische-schweiz.de Anreise Möglich mit dem Zug (Eurocity, S-Bahn (S1), Nationalparkbahn (U 28) und Auto, Haltepunkt Nationalparkbahnhof Bad Schandau), Elberadweg auf der rechtselbischen Seite Schlüsselausleihe für Radboxen am Elberadweg, nur wenige Meter vom NationalparkZentrum entfernt Ermäßigung für Inhaber der GÄSTEKARTE SÄCHSISCHE SCHWEIZ Veranstaltung Letzter Sonntag im April: Wollfest Bernd Grundmann Service-Telefon für Wanderwege 035022 50240 AMEISE, GARTENSCHLÄFER & CO. NationalparkZentrum Bei Vorlage dieses Heftes erhalten Sie ein kleines Souvenir aus dem Nationalpark Sächsische Schweiz.

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 18 NATURWUNDER Interview »SO HABE ICH DEN WAL Uwe Borrmeister ist der neue Leiter der Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz. Wir sprachen mit dem leidenschaftlichen Forstwissenschaftler über sein einmaliges Wirkungsgebiet, aktuelle Herausforderungen und den Wald der fernen Zukunft. Herr Borrmeister, warum braucht die Welt Nationalparks? Nun, Nationalparks sind ja besonders wertvolle Natur- und Landschaftsräume. Hier bekommt die Natur den Schutz und die Zeit, sich ungestört zu entwickeln. Es sind Rückzugsgebiete für wildlebende Pflanzen und Tiere und als solche unverzichtbar für die Artenvielfalt. Gleichzeitig sind sie aber auch besondere Reiseziele, Gebiete für intensives Naturerleben und die Erholung. Der Nationalpark Sächsische Schweiz gilt als Unikat. Was macht ihn so besonders? Die Felsenwildnis und die daran angepasste Flora und Fauna. Die Sächsische Schweiz ist eine einzigartige Verwitterungslandschaft aus kreidezeitlichem Quadersandstein. Die Vielfalt verschiedener Felsformationen auf engstem Raum findet man so nicht noch einmal wieder. Damit einher geht ein breites Spektrum verschiedener Lebensräume in Kombination mit teilweise besonderen geländeklimatischen Verhältnissen. Einige bedrohte Tier- und Pflanzenarten haben in den Felsen und Schluchten des Elbsandsteins einen Rückzugsort gefunden. Welche Arten liegen der Nationalparkverwaltung besonders am Herzen? In der Fauna vor allem die geschützten Wildvogelarten wie Wanderfalke, Schwarzstorch und Uhu. In der Flora besonders subatlantische Pflanzenarten wie Prächtiger Dünnfarm oder montane Arten, die bei uns in den feucht-kühlen Tälern und Schluchten vorkommen, wie Zweiblütiges Veilchen oder Stengelumfassender Knotenfuß. Das sind besondere Schätze des Nationalparks. Was sind aktuelle Sorgenkinder? Rückgänge beobachten wir bei einigen Orchideenarten, bei Krähenbeere und leider auch beim Zweiblütigen Veilchen. Eine allgemeine Herausforderung für praktisch alle Arten ist der Klimawandel. Nicht nur Fichten, auch Buchen und Kiefern leiden unter Trockenheit und Hitze, was die Massenvermehrung von Borkenkäfern begünstigt – mit den bekannten Folgen. Uwe Borrmeister Marko Förster Tobias Richter

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 19 NATURWUNDER LD LIEBEN GELERNT« Sie haben die Nationalparkleitung im Jahr 2023 übernommen. Welche Schwerpunkte möchten Sie setzen, in welche Richtung das Gebiet entwickeln? Mein Ziel ist es, gemeinsam mit der Region im Nationalpark der Natur Zeit für natürliche Entwicklungen zu geben und die wertvollen Pflanzen und Tiervorkommen zu schützen. Gleichzeitig ist mir wichtig, die vielfältigen Möglichkeiten einmaliger Naturerlebnisse zu sichern und insbesondere auch außerhalb des Nationalparks mit Partnern naturnahe Angebote wie die Trekkingroute Forststeig Elbsandstein oder den Malerweg für unsere Besucher weiterzuentwickeln. Angenommen, wir könnten 100 Jahre in die Zukunft reisen: Wie würde sich uns der Wald im Nationalpark dann zeigen? Wir würden eine größere Vielfalt an Baumarten und Waldstrukturen sehen. Ein Großteil der heute abgestorbenen Waldflächen wird wieder bewaldet sein und wir werden kleinräumige, natürlich entwickelte Waldstrukturen erleben können. Die Kiefer, die Birke, die Buche aber auch wieder die Fichte und einzelne Tannen und Eichen werden unseren Wald prägen. Letztlich kann jedoch niemand genau sagen, welche Arten sich durchsetzen werden. Sie haben Forstwissenschaft studiert, sind Jäger und haben ihr ganzes bisheriges berufliches Leben dem Wald gewidmet. Woher kommt ihre Begeisterung für das Reich der Bäume? Ich bin am Rande der Dresdner Heide aufgewachsen. Der Wald war für mich und meine Freunde der liebste Spielplatz. Außerdem hatte ich das Glück, dass ich meinen Vater, der Förster und Jäger ist, schon früh begleiten und so auch mit ihm den Wald erleben durfte. So habe ich den Wald und alles, was damit zu tun hat, lieben gelernt. Sind Sie auch privat im Nationalpark unterwegs oder brauchen Sie in der Freizeit Abstand vom beruflichen Wirkungsbereich? Abstand brauche ich nicht. Meine Familie und ich sind auch privat sehr gerne in der Sächsischen Schweiz wandern – sowohl im Nationalpark als auch in den weitläufigen Waldgebieten ringsherum. Wir wohnen seit einigen Jahren in Pirna. Da sind die Wege kurz. Zweiblütiges Veilchen Bernd Grundmann Schwarzstorch Tobias Richter Tobias Richter

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 20 NATURWUNDER Verhalten im Nationalpark BEHUTSAM GENIEßEN Der Nationalpark Sächsische Schweiz ist ein Besuchermagnet. Etwa drei Millionen Naturfreunde aus der ganzen Welt kommen Jahr für Jahr, um beim Wandern die wildromantische Felsenwelt zu erkunden. Das Naturwunder zugänglich machen, ohne es zu gefährden: Das ist die Herausforderung. Viel hängt vom korrekten Verhalten der Besucher ab. Aber was darf man eigentlich im Nationalpark – und was nicht? Ein Überblick. Zunächst: Ist die ganze Sächsische Schweiz Nationalpark? Nein. Der größte Teil der fast 400 Quadratkilometer großen Nationalparkregion ist Landschaftsschutzgebiet. Nur ein Viertel davon ist Nationalpark. Die beiden Nationalparkteile befinden sich ausschließlich nördlich der Elbe: ein kleinerer zwischen Kurort Rathen, Lohmen, Hohnstein und der Hauptteil östlich von Bad Schandau bis zur tschechischen Grenze. Siehe dazu auch die Übersichtskarte in der Heftmitte. Wo darf man im Nationalpark wandern? Prinzipiell auf allen offiziellen Wegen. Das ist wichtig, um Tieren Rückzugsorte zu bieten und die Vegetation zu schonen. In der Kernzone dürfen nur markierte Wege genutzt werden. Achtung, Wege mit schwarzem Dreieck sind keine Wanderwege, sondern Zustiege zu Kletterfelsen! Darf ich Feuer machen? Nur an ausgewiesenen Feuerstellen und nur bis Waldbrandstufe 2. Rauchen ist übrigens in sächsischen Wäldern prinzipiell nicht erlaubt. Darf ich im Freien oder in einer Höhle übernachten? Nein. Das Übernachten in der Natur – egal ob in Zelt oder Höhle – ist im Nationalpark grundsätzlich verboten. Für Klettersportler stehen ab Mitte Juni bis Januar jedoch knapp 60 gekennzeichnete, offizielle Übernachtungsstellen, die so genannten »Boofen«, zur Verfügung. Darf ich Drohnen fliegen lassen? Ebenfalls nein. Drohnenflüge sind nach Sächsischem Naturschutzrecht nicht erlaubt – weder im Nationalpark noch im umliegenden Landschaftsschutzgebiet. Ausstieg Obere Häntzschelstiege, Blick auf Torsteine, Falkenstein und Hohe Liebe Bernd Grundmann

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 21 NATURWUNDER Bergwacht Sachsen RETTER IN DER NOT Passiert auf den Wanderwegen oder Klettersteigen der Sächsischen Schweiz ein Unfall, hilft die Bergwacht Sachsen. Immer öfter erreichen Notrufe die ehrenamtlichen Helfer – unter anderem, weil Besucher die Natur unterschätzen. Wandern, Klettern, Mountainbiking: Die Sächsische Schweiz ist wie geschaffen für das aktive Naturerlebnis. Doch trotz aller Vorsicht, kann es zu einem Unfall in unwegsamem Gelände kommen. Dann hilft die Bergwacht Sachsen. Die ehrenamtlichen, intensiv ausgebildeten Retter sind rund um die Uhr erreichbar. Sie sichern die Erstversorgung von Unfallopfern sowie den schnellen Abtransport. Die knapp 400, unter dem Dach des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) organisierten Bergretter in Sachsen leisten Felsrettung, Winterrettung, Höhlenrettung und Luftrettung. Im Sommer ist die Sächsische Schweiz das wichtigste Einsatzgebiet. Dort sind an den Wochenenden zwei Berghütten besetzt. Die Alarmbereitschaft ist ständig aktiv. Notrufe erreichen die Bergwacht immer öfter: Im Jahr 2022 wurde sie zu 177 Einsätzen in der Sächsischen Schweiz gerufen, das waren 38 mehr als im Jahr davor. Bis Ende Juli 2023 gab es mit über 80 Alarmierungen bereits mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Eine Ursache dafür sind steigende Besucherzahlen. Aber auch mangelnde Erfahrung spielt eine Rolle: »Die eigenen Fähigkeiten werden über- und die Natur wird unterschätzt«, resümiert Hannes Markert, Landesleiter der Bergwacht Sachsen. Als Beispiel nennt er den Carolafelsen: War er früher Ziel erfahrener Wanderer, trauen sich heute auch viele Ungeübte die Kletterpassagen zu. Selbst in vermeintlich harmloser Umgebung passieren Unfälle. Beispiel Felsenlabyrinth: »Der natürliche Irrgarten ist beliebt bei Familien, aber er ist kein Spielplatz, wo die Kinder unbeaufsichtigt laufen können«, mahnt Kai Kranich, Sprecher des DRK-Sachsen. Viele Risiken kann man reduzieren. Bergretter Markert rät: »Route planen, Wetterbericht hören und festes Schuhwerk tragen. Windjacke, Karte und Erste-Hilfe-Paket gehören in den Rucksack. Für Kletterer und Mountainbiker gilt: Immer einen Helm tragen.« //Karin Vogelsberg Sven Rogge / DRK LV Sachsen

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 22 NATURWUNDER Kühle Gründe und Schluchten laden auch an heißen Sommertagen zu Wanderungen und Spaziergängen in die sagenumwobene Felsenwelt rund um die Bastei und den Rauenstein ein. Das Heimatmuseum inmitten eines alpinen Pflanzengartens sowie die Radfahrerkirche sind immer einen Besuch wert. Das Burgplateau mit ehemals stolzer Burg, erstmals 1269 urkundlich erwähnt, bietet eine traumhafte Aussicht auf das Städtchen. Im linkselbischen Freibad kann man sich nach einem ereignisreichen Tag erfrischen. Besonders beliebt ist im Ortsteil Dorf Wehlen der Miniaturpark »Die kleine Sächsische Schweiz«. Hier Stadt Wehlen PERLE DER SÄCHSISCHEN SCHWEIZ Eingebettet in ein ruhiges Tal liegt das »Wehlstädt’l«, malerisch und geschützt links und rechts der Elbe. finden die Besucher auf einer Fläche von 8.000 m2 alle Attraktionen der Sächsischen Schweiz im Miniaturformat. Ein Blick von der »Wilkeaussicht« auf die Stadt und das Elbtal, eine Wanderung auf dem bekannten Malerweg oder eine Radtour auf dem beliebten Elberadweg lohnen sich zu jeder Jahreszeit. Mit der S-Bahn ist man in 30 Minuten in der Landeshauptstadt Dresden oder aber man genießt eine gemütliche romantische Schifffahrt im oberen Elbtal. ANZEIGE KONTAKT Touristinformation Stadt Wehlen / Lohmen Markt 7, 01829 Stadt Wehlen Tel. 035024 70414 touristinfo@stadt-wehlen.de www.wehlen-online.de Wilke-Aussicht Yvonne Brückner Stadt Wehlen A. & R. Adam, Verlag Marktplatz Stadt Wehlen A. & R. Adam, Verlag Wilke-Aussicht A. & R. Adam, Verlag Freibad Stadt Wehlen A. & R. Adam, Verlag Kleine Sächsische Schweiz TVSSW / Sebastian Thiel

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 23 NATURWUNDER Die Gemeinde Lohmen liegt an der Hauptzufahrtsstraße zur Bastei mit dem 2023 neu eröffneten Skywalk und ist seit der Erschließung des Elbsandsteingebirges im 18. Jh. der Startpunkt für die Reisenden in die »mahlerische Natur«. Zusammen mit den Ortsteilen Daube, Doberzeit, Mühlsdorf und Uttewalde zählt die Gemeinde ca. 3.300 Einwohner. Die mittelalterliche Felsenburg Neurathen an der Bastei, das Lohmener Schloß, hoch über dem Wesenitztal, die über 200jährige Lohmener Kirche, eine der schönsten und größten Dorfkirchen Sachsens und das weltgrößte Richard-Wagner-Denkmal im Liebethaler Grund zählen zu den wichtigsten SehensGemeinde Lohmen EINGANGSTOR ZUM NATIONALPARK SÄCHSISCHE SCHWEIZ ANZEIGE KONTAKT Infostelle Lohmen Schloß Lohmen 1 01847 Lohmen Tel. 03501 581024 touristinformation@ lohmen-sachsen.de www.lohmen-sachsen.de Basteibrücke Rico Richter Niezelgrund A. & R. Adam, Verlag Feldbahnmuseum Herrenleite TVSSW Felsentor A. & R. Adam, Verlag Richard-Wagner-Denkmal Sebastian Thiel Ortsansicht Lohmen A. & R. Adam, Verlag würdigkeiten des Ortes. Das Feldbahnmuseum Herrenleite bietet Fahrten auf historischen Feldbahnen an und im Bogensport-Event-Zentrum am Landhaus Nicolai können Besucher den »heilsamen« Charakter des Bogenschießens aktiv erleben. Auch Natur- und Wanderfreunde kommen in Lohmen auf ihre Kosten. Dafür sorgen unter anderem die rund 50 Kilometer markierten Wanderwege durch wildromantische Gründe, wie z. B. den Uttewalder Grund mit seinem Felsentor und einer reichhaltigen Farn- und Mooslandschaft. Im Niezelgrund wurde die beliebte ARD-Serie »Der Ranger« gedreht – mit dem historischen Wasserkraftwerk ein beliebtes Ausflugsziel.

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 24 BEWEGUNG Aufstieg zur Kaiserkrone bei Schöna Philipp Zieger

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 25 BEWEGUNG Reportage Im Jahr 2024 feiern Dresden und die Sächsische Schweiz Caspar David Friedrichs 250. Geburtstag. In Dresden begegnet man dem großen Romantiker in Ausstellungen, in der Sächsischen Schweiz folgt man seinen Spuren durch die Natur. Der Caspar-David-Friedrich-Weg von und nach Krippen führt als entspannte Halbtagestour an die idyllischen Orte, an denen der Maler im Sommer 1813 nachweislich innegehalten und gezeichnet hat: Elbtal, Bäume und immer wieder Felsen. 2024 ist die perfekte Gelegenheit, den Weg wiederzuentdecken. WANDERN WIE FRIEDRICH

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 26 BEWEGUNG Es ist ein milder Sommermorgen. Die Fähre schippert uns und die wenigen weiteren Fahrgäste ohne Hast die zwei Kilometer vom Nationalpark-Bahnhof Bad Schandau nach Krippen die Elbe hinauf. Die Sonne erhebt sich langsam über die hoch aufragenden Gipfel der Schrammsteine. Noch stehen die Felstürme als Silhouetten vor den morgendlichen Pastelltönen des Himmels. Krippen hat kaum 600 Einwohner. Es ist ein verträumtes Örtchen in einem Tal links und rechts des namensgebenden Baches. Handwerker und Kaufleute haben es im Mittelalter errichtet. Im 19. Jahrhundert wurde es als Sommerfrische populär. Hübsche Fachwerkhäuser, eine Kirche und eine friedvolle Landschaft ringsum mit wunderbaren Panoramen: Das ist Krippen. Was uns heute besonders interessiert, ist jedoch nicht der Ort selbst, sondern sein berühmtester Gast – und die Spuren, die er in der Umgebung hinterlassen hat. Caspar David Friedrich: Das ist der Name des Gastes und wohl bekanntesten Malers der Deutschen Romantik. Fotografen, die in der Sächsischen Schweiz arbeiten, kennen das Phänomen: Teilen sie ein Bild aus der Region, auf dem Nebel durch die Täler zieht und pittoreske Felsformationen aus eben jenem emporragen, vielleicht noch mit einer Person in mittlerer Entfernung im Bild, schreiben die Nutzer oft »CDF« oder »Caspar David Friedrich« in die Kommentare. Und jeder weiß, was gemeint ist. Doch wer war dieser Caspar David Friedrich eigentlich, dass er unsere Sicht auf die Felsenwelt des Elbsandsteingebirges bis heute prägt – und was hat ihn ausgerechnet nach Krippen verschlagen? Wir schreiben das Jahr 1798. Dresden ist schon damals eine quirlige Metropole an den Ufern der Elbe. Händler, Handwerker, Bürger und Pferdekutschen tummeln sich in den Straßen. Die Frauenkirche ist mit ihrem markanten Kuppeldach gerade erst ein halbes Jahrhundert alt und bildet das i-Tüpfelchen in der Dresdner Altstadt-Silhouette. Informationstafeln zum Caspar-David-Friedrich-Weg in Krippen Philipp Zieger Blick auf Krippen Auf schmalen Pfaden unterwegs auf den Spuren von Caspar David Friedrich

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 27 BEWEGUNG Zu dieser Zeit kommt ein ebenso talentierter wie ehrgeiziger junger Mann, Mitte Zwanzig, frisch von seinem Studium in Kopenhagen hierher. Er ist voller Tatendrang, Ideen und Neugierde. Und auch wenn er nur einer von vielen Kunststudenten ist, verfolgt er doch einen künstlerischen Ansatz, der seine Werke und sein Wirken abhebt – ihn später sogar isoliert. »Schließe dein leibliches Auge, damit du mit dem geistigen Auge zuerst siehest dein Bild. Dann förder zutage, was du im Dunkeln gesehen, daß es zurückwirke auf andere von außen nach innen.« Das wird sein künstlerisches Credo. Caspar David Friedrich, geboren am 5. September 1774 in Greifswald, durchlebte als sechstes von zehn Kindern schon manchen Schicksalsschlag. Seine Mutter starb sehr früh und sein jüngerer Bruder verunglückte tödlich bei dem Versuch, Caspar David Friedrich vor dem Ertrinken zu retten. Es waren vermutlich diese Ereignisse, in denen die Ursache für seinen Tiefsinn und die Neigung zur Depression verborgen lag. Mehrfach kommt Friedrich zum Wandern und Zeichnen in die Sächsische Schweiz. Belegt sind Besuche im Sommer 1800, 1808 und 1812. Von Frühjahr bis Sommer 1813 lebt der Maler mit dem markanten Backenbart sogar einige Monate am Stück hier. Im Haus seines Freundes Friedrich Gotthelf Kummer in Krippen sucht er Zuflucht vor dem Kriegsgeschehen und dem ihm verhassten Napoleon. Sachsen ist Hauptschauplatz der Befreiungskriege. Preußen, Russen und Franzosen ziehen abwechselnd durch Dresden. Die schicksalhafte Völkerschlacht bei Leipzig steht unmittelbar bevor. Im Kriegsjahr friedvolle Landschaftsimpressionen schaffen: Das fällt dem sensiblen Künstler, der sich auch als Patriot versteht und leidenschaftlichen Anteil am politischen Geschehen nimmt, schwer. »Ich habe schon länger als 14 Tage Dresden verlasAussichtspunkt Kanigstein Rastplatz am Caspar-David-Friedrich-Weg Weg zum Wolfsberg Ausblick vom Wolfsberg

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 28 BEWEGUNG 15,0 Kilometer 4:30 Stunden mi el Start und Ziel: Krippen Caspar-David-Friedrich-Weg TOURDETAILS sen und lebe hier in einer sehr angenehmen Gegend. Der hiesige Aufenthalt könnte für mich sehr nützlich sein, wenn nicht die Ereignisse der Zeit mein Gemüth so ganz verstimmt hätten und mich unfähig machten etwas zu beginnen«, schreibt er am 31. März in einem Brief an einen Freund. Erst am 1. Juni platzt der Knoten: »Nach langer Zeit das erste gezeichnet« notiert er zu einer Skizze einer Baumgruppe. Weitere Zeichnungen folgen. So entsteht das berühmte »Krippener Skizzenbuch«. 22 der damals entstandenen Werke sind erhalten. Es sind filigrane und erstaunlich detailreiche Darstellungen von Felsen, Bäumen und Panoramen. Noch Jahre später schöpft er aus diesem Fundus für seine Gemälde. Der Caspar-David-Friedrich-Weg von und nach Krippen führt an einige der Orte, an denen der Künstler in seiner Zeit hier nachweislich gezeichnet hat. Informationstafeln am Wegesrand geben Einblicke in seine Exkursionen rund um Krippen, Reinhardtsdorf und Schöna. Höhepunkte entlang Auf der Kaiserkrone mit Blick zum Zirkelstein Philipp Zieger

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 29 BEWEGUNG der Route sind die Kaiserkrone, der Weg zum Wolfsberg, auf dem man ein sehr schönes Panorama mit den Schrammsteinen und dem Zirkelstein genießen kann, sowie der Blick nach Krippen herab. Der exponierte Felsen an der Kaiserkrone, auf dem der »Wanderer über dem Nebelmeer« steht, ist zwar deutlich am Fuße der Kaiserkrone zu erkennen, der Ausblick wird heute allerdings durch Bäume verstellt. Und dennoch. Auch wenn sich einige von Friedrichs Motiven nur noch schwer entdecken lassen, weil sich die Natur verändert hat – allein das Wissen, dass der Maler hier einen Fundus an Motiven gefunden hat, von dem er lange gezehrt hat, schärft den Blick für die Schönheit der Landschaft. Egal, ob man sie nun zeichnet, fotografiert, oder einfach nur wandernd genießt. // Philipp Zieger, Andrea Bigge Aussicht von der Kaiserkrone Schrammsteinkette AUF DEN MALERISCHEN SPUREN VON CASPER DAVID FRIEDRICH PARKHOTEL Ihr 4-Sterne-Hotel in Bad Schandau direkt an der Elbe zu Füßen der Schrammsteinkette › 74 elegante Zimmer, meist mit Balkon zur Elbe › Mediterranes Wintergartenrestaurant mit Gartenterrasse und Cocktailbar › Außenpool, Fitnesslounge & Wellnessoase › Hauseigene Parkanlage Mehr Informationen: www.pura-hotels.de FORSTHAUS Ihr Genusshotel in idyllischer Lage am Malerweg inmitten des Nationalparks › 28 Zimmer mitten im Kirnitzschtal › Sauna | liebevoll gestaltetes Restaurant und große Sommerterrasse › Wanderwege, Kirnitzschtalbahn und Wanderbus starten direkt am Hotel Häuser der Pura Hotels GmbH | Bächelweg 8a | 01814 Bad Schandau ©KatjaFouadVollmer ©Katja FouadVollmer ©KatjaFouadVollmer ANZEIGE

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 30 BEWEGUNG L O S L A S S E N . S T A U »Einfach mal ganz und gar romantisch sein ... www.bad-schandau.de Frisch von der Staffelei Gern helfen wir Ihnen mit Insiderwissen und maßgeschneiderten Angeboten zu unvergesslichen Urlaubsmomenten. Tourist Service und Aktiv Zentrum am Markt info@bad-schandau.de Tel.: 035022-90030 Anzeige

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 31 BEWEGUNG N E N . A U F T A N K E N * Wenn Sie mehr über den Jubilar erfahren möchten, folgen Sie doch seinen Spuren auf dem Caspar-David-FriedrichWeg, der im Bad Schandauer Ortsteil Krippen beginnt und endet. ... und der Seele eine Kur gönnen.« Wer in diesem Jahr in der Sächsischen Schweiz unterwegs ist, kommt am Maler Caspar David Friedrich* nicht vorbei. Der große Romantiker würde im Herbst seinen 250. Geburtstag feiern. Einige seiner grandiosen Meisterwerke wie der „Wanderer über dem Nebelmeer“ sind inspiriert von der Elbsandsteinlandschaft, während seines Aufenthaltes in Bad Schandau / Krippen 1813. Dieser Zauber der Natur lässt sich auch heute noch entdecken. Das Schöne daran ist, es braucht gar nicht viel dazu: Es reicht ein kühler Morgen, um auf einer der vielen Aussichten die aufsteigenden Nebel aus den Tälern zu sehen. Es genügt ein warmer Sommerabend auf einer der Ebenheiten hoch über dem Elbtal, wo die Wiesen in bunten Farben erstrahlen. Zu jeder Jahreszeit wird der streifende Blick etwas Faszinierendes finden. Wem es dann noch gelingt, seiner romantischen Seite ein wenig mehr Raum zu geben, ist wirklich im Urlaub angekommen.

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 32 BEWEGUNG DIE GEHEIMNISVOLLEN Wandertipps Die Tour »Durch den Liebethaler Grund« führt zum Historischen Wasserkraftwerk. Philipp Zieger Sieben Touren zu schaurig-schönen Orten in der Sächsischen Schweiz

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 33 BEWEGUNG TOURDETAILS Durch das Bielatal Zugegeben, ein wenig unheimlich ist es manchmal schon im einsamen Bielatal. Besonders dann, wenn rechts und links die Felsen aufragen und man sich so winzig fühlt wie die Sandkörner unter den Wanderschuhen. Und dann noch diese Namen: Großer Mühlenwächter, Herkulessohn, Wegelagerer. Was müssen das für finstere Gestalten sein? Zum Glück sind es nur die Bezeichnungen der Kletterfelsen, für die das Bielatal bekannt ist. Der neun Kilometer lange Rundweg durch das Bielatal führt mitten durch die Felsenwelt, vorbei an verwunschenen Ruinen, einem mystischen Gedächtnishain und über schwindelerregende Gipfel zu fantastischen Aussichten. www.wandern.link/ geheim1 Rund um die Nikolsdorfer Wände Ein Labyrinth aus Felsen, uralte Bäume, bizarre Steine: Zwischen Leupoldishain und Langenhennersdorf liegt ein Wald, der so geheimnisvoll ist, dass Filmemacher ihn gern nutzen, um düstere Geschichten zu erzählen. »Cloudatlas«, »Das kalte Herz« und »Hänsel und Gretel: Hexenjäger« wurden hier gedreht. Bei einer bequemen Wanderung von Leupoldishain über das Felsenlabyrinth zu den Nikolsdorfer Wänden muss sich aber niemand gruseln. Stattdessen bringt die Tour vor allem Kindern Spaß. Entdecken sie die glückbringende goldene Kugel am Napoleonstein? Finden sie aus dem Felsenlabyrinth heraus? Trauen sie sich auf die Barfußschnecke am Walderlebniszentrum? www.wandern.link/ geheim2 Zum Goßdorfer Raubschloss Was heute eine malerische Wanderung durch verträumte Täler ist, war im späten Mittelalter ein lebensgefährliches Unterfangen. Auf damaligen Handelswegen bei Hohnstein lauerten Raubritter den Vorbeikommenden auf. Als Unterkunft nutzten sie die Burg Schwarzberg, das heutige Goßdorfer Raubschloss. Einer Sage nach sollen die Geister der letzten Ausgeraubten hier noch immer ihren gestohlenen Schatz bewahren. Eine 13 Kilometer lange Tour bringt Wanderer auf den Felssporn, auf dem sich heute die Ruine mit traumhaftem Picknickplatz befindet. Weiter geht es durch das romantische Schwarzbach- und Sebnitztal. Der Gickelsberg ist der krönende Abschluss der Tour. www.wandern.link/ geheim3 czechvibes Bernd Grundmann Yvonne Brückner TOURDETAILS 9,0 Kilometer 3:45 Stunden mi el 11,0 Kilometer 3:30 Stunden mi el 13,0 Kilometer 4:15 Stunden schwer TOURDETAILS ANZEIGE Pension und Gasthaus »Polenztal« Polenztal Nr. 2 · 01848 Hohnstein Tel. 035975 80826 · Fax 035975 80828 polenztal.schade@t-online.de www.polenztal.de » Direkt am Malerweg gelegen » ruhige Lage » 58 Betten » alle Zimmer mit DU/WC und TV » Bewirtungen bis 100 Personen » für Reisegruppen geeignet » Parkplatz direkt am Haus Pension und Gasthaus »Polenztal« Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Urlaub im schönsten Tal der Sächsischen Schweiz

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2024 www.saechsische-schweiz.de 34 BEWEGUNG Zur Zwergenhöhle Einer Sage nach, soll es rund um Dürrröhrsdorf-Dittersbach zwergähnliche Wesen geben. Dem Kunstmäzen Johann Gottlob von Quandt ist im 19. Jahrhundert auf einer Wanderung durch den Wald zu seinem Lustschloss »Schöne Höhe« wohl eins begegnet. Es zeigte ihm Gold und Edelsteine in einer Felsspalte, die aber unerreichbar blieben. Später ließ er einen Tunnel durch die Felsspalte anlegen, in der Hoffnung dabei auf den Schatz zu stoßen. Diese erfüllte sich aber nie. Bei einer Tour durchs Lieblingstal über die Schöne Höhe zur Zwergenhöhle können Neugierige selbst einmal nachschauen, ob nicht doch noch irgendwo ein Schatz verborgen liegt. www.wandern.link/ geheim4 Rund um Liebstadt Mystisch, magisch, märchenhaft: Drei Worte genügen, um Schloss Kuckuckstein zu beschreiben. Fast 1 000 Jahre bewegte Geschichte hat das Schloss, das sich auf dem Felsvorsprung über Liebstadt, Sachsens kleinstem Städtchen, erhebt, zu erzählen. Bei Schlossführungen können Besucher den Geheimnissen um Napoleon, den Freimaurern und einer Zwangsversteigerung auf den Grund gehen. Die sieben Kilometer lange Tour um Liebstadt bringt Wanderer von Liebstadt durch die ländliche Umgebung zu einem Bauernhof mit hauseigener Käserei, einer Martersäule, einem Landgasthof und schließlich zurück bis zum Schloss. www.wandern.link/ geheim5 Durch die Kirnitzschklamm Die Kirnitzschklamm ist eine der wildromantischsten Schluchten im Elbsandsteingebirge. Mächtige von Moos und Farn bewachsene Felsblöcke bilden einen starken Kontrast zur lieblich dahinfließenden Kirnitzsch. Besonders am frühen Morgen, wenn nur wenige Besucher unterwegs sind, lohnt die acht Kilometer lange Tour durch die Felswände der Klamm zum Königsplatz. Höhepunkt ist die Kahnfahrt auf der Oberen Schleuse. Früher transportierten Flößer Holz auf dem Wasser, seit dem 19. Jahrhundert dürfen Touristen auf den Booten mitfahren. Kahnfahrer erzählen unterwegs von der Liebesinsel, schlafenden Schafen und dem Berggeist. www.wandern.link/ geheim6 TOURDETAILS TOURDETAILS TOURDETAILS Mandy Krebs Mandy Krebs Philipp Zieger 7,0Kilometer 2:0Stunden leicht 8,0Kilometer 2:45Stunden mi el 7,0Kilometer 2:0Stunden mi el Durch den Liebethaler Grund Wildromantisch und geheimnisvoll ist auch eine Wanderung durch den Liebethaler Grund entlang der Wesenitz bis nach Dürrröhrsdorf-Dittersbach. Moosbewachsene Steine, verlassene Mühlen und ein historisches Wasserkraftwerk bieten unterwegs traumhafte Fotomotive. Richard Wagner soll hier die Inspirationen zu seiner romantischen Oper Lohengrin gefunden haben. Und der Pastor und Heimatforscher Wilhelm Leberecht Götzinger sah TOURDETAILS sich beim Anblick der Felswände alter Steinbrüche »mitten in die Ruinen einer alten eingeäscherten prächtigen Stadt« versetzt. www.wandern.link/geheim7 Sebastian Thiel 9,0Kilometer 2:30Stunden leicht

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