www.saechsische-schweiz.de URLAUBSMAGAZIN Elbsandsteingebirge: Das Wunder aus dem Meer SÄCHSISCHE SCHWEIZ 2025
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URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 1 Liebe Freunde der Sächsischen Schweiz, »Wunder aus dem Meer« haben wir als Titel über die neue Ausgabe des Urlaubsmagazins gestellt. Tatsächlich ist die Sächsische Schweiz genau das: ein Wunder aus dem Meer. Die Gipfel der Tafelberge, die wir hier beim Wandern und Bergsteigen erklimmen, waren einst Meeresgrund. Gleich im ersten Artikel dieses Heftes ergründen wir den unwahrscheinlichen geologischen Glücksfall, dass daraus diese einmalige Landschaft entstanden ist. Auch auf den folgenden Seiten kehren wir thematisch immer wieder zum Wasser zurück. Die Autoren berichten von faszinierenden Lebensformen, die das nasse Element lieben, von romantischen und abenteuerlichen Touren an Bächen und Flüssen, geben Regentipps und stellen die schönsten Freibäder und Wassererlebnisse vor. Und natürlich erzählen wir von allem, was sonst noch schön, spannend und neu ist in der Sächsischen Schweiz. Lassen Sie sich inspirieren! Ihr Landrat Michael Geisler Vorsitzender des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz e. V. TITEL: Mohnblumenfeld im Kurort Rathen mit Blick auf die Bastei Philipp Zieger Redaktionsteam: Tino Richter, Geschäftsführer Tourismusverband Sächsische Schweiz; Michael Geisler, Landrat Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Vorsitzender Tourismusverband Sächsische Schweiz; Thomas Walther, Ö GRAFIK; Mandy Krebs, Marketing Tourismusverband Sächsische Schweiz; Sebastian Thiel, THIEL Creative Content Yvonne Brückner ANZEIGE Eigentümer: Uwe Krebs OT Mittelndorf Kirnitzschtalstraße 4 01855 Sebnitz Telefon: (03 50 22) 58 50 info@mittelndorfer-muehle.de www.mittelndorfer-muehle.de Kommen, Erholen, Geißen
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 2 Die Sächsische Schweiz übte zeitlebens eine große Anziehungskraft auf Caspar David Friedrich aus. Er hatte hier das Ideal einer romantischen Landschaft gefunden und hielt seine Eindrücke in zahlreichen Skizzen und Zeichnungen fest. Für ihn war die Felsenwelt der Sächsischen Schweiz ein Ort der Sehnsucht und Inspiration. Was die Romantiker bereits im 19. Jahrhundert faszinierte, reizt bis heute Fotografen. Mit diesem Wettbewerb sollte zwischen beiden Lichtbildnern eine Verbindung hergestellt werden. In vier verschiedenen Kategorien konnten Landschaftsaufnahmen der Sächsischen Schweiz, die sich thematisch mit der Landschaft und der besonderen Stimmung der Nationalparkregion sowie mit den Werken von Caspar David Friedrich auseinandersetzen, eingereicht werden. In jeder Kategorie wurden die drei besten Bilder prämiert. Nebelmeer Caspar David Friedrich war fasziniert vom Nebel in der Sächsischen Schweiz. Mit großer Feinheit erfasste er den flüchtigen Dunst wie er Felsen umhüllt oder aus Tälern aufsteigt. In der Kategorie »Nebelmeer« sollten die mystischen Aspekte des Nebels einfangen werden. Wächter der Nacht in den Schrammsteinen Siegerfoto: Philipp Zieger Vom Nebel geküsst im Basteigebiet Siegerfoto: Vanessa Müller Zschandblick Siegerfoto: Tobias Richter PRÄMIERTE MOTIVE DES FOTOWETTBEWERBES »Impressionen der Romantik: Caspar David Friedrich und die Sächsische Schweiz« Caspar David Friedrich: Morgennebel im Gebirge, 1808 © Thüringer Landesmuseum Heidecksburg, Foto: Christoph Beer Kategorie 1
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 3 Bäume Bäume waren ein Hauptmotiv in Friedrichs Zeichnungen. Sie wurden als Seele der Landschaft angesehen und oft als schönster Teil der Natur erachtet. Gesucht waren Baumaufnahmen, die diese Schönheit und Erhabenheit der Bäume widerspiegeln. Im Licht in den Schrammsteinen Siegerfoto: Benjamin Korth Winterbaum auf dem Lilienstein Siegerfoto: Lukas Voigt Blätterdach am Kleinen Prebischtor Siegerfoto: Michael Kästner Caspar David Friedrich: Fels- und Baumstudien, 9. Juni 1813 © Nationalmuseum, Oslo, Foto: Dag Andre Ivarsøy Kategorie 2 Caspar David Friedrich
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 4 PRÄMIERTE MOTIVE DES FOTOWETTBEWERBES »Impressionen der Romantik: Caspar David Friedrich und die Sächsische Schweiz« Elbsandsteinbogen in den Affensteinen Siegerfoto: Tobias Richter Der Herbst ist ein grandioser Maler im Basteigebiet Siegerfoto: Britta Prema Hirschburger Gleißendes Morgenlicht am Gamrig Siegerfoto: Max Reichenbach Sonnenauf- und -untergänge Caspar David Friedrich war ein aufmerksamer Beobachter und fasziniert von den Lichtstimmungen und Farben des Himmels. In dieser Kategorie standen Motive im Fokus, die den magischen Moment des Tagesbeginns oder -endes festhalten. Kategorie 3 Caspar David Friedrich: Das Kreuz im Gebirge (Tetschener Altar), 1807/08 Albertinum, © SKD, Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut Wir bedanken uns ganz herzlich bei unserer Jury und den Sponsoren: KILIAN SCHÖNBERGER PHOTOGRAPHY
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 5 Mehr erfahren über Caspar David Friedrich in der Sächsischen Schweiz: www.saechsische-schweiz.de/nebelmeer Fotograf genießt am Kleinen Winterberg Siegerfoto: Kerstin Helwig Anna am Kleinen Winterberg Siegerfoto: Benjamin Korth Die Tänzerin auf dem Lilienstein Siegerfoto: Anja Lemnitzer Rückenfiguren Caspar David Friedrich platzierte oft Figuren mit dem Rücken zum Betrachter in seinen Gemälden, um so eine Verbindung zwischen Mensch und Natur zu schaffen. Eingereichte Motive sollten diesen Gestaltungsstil aufgreifen. Kategorie 4 Caspar David Friedrich: Wanderer über dem Nebelmeer, um 1817 © Hamburger Kunsthalle, Dauerleihgabe der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen, bpk, Foto: Elke Walford Caspar David Friedrich
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 6 NATURWUNDER Seite 8 Die unwahrscheinliche Landschaft: Warum die Sächsische Schweiz ein seltener Glücksfall ist – und was Besucher tun können, um sie zu schützen. BEWEGUNG Seite 20 Gipfelglück für Aufsteiger: Was die Sächsische Schweiz zum Eldorado für Aktivurlauber macht. FAMILIENABENTEUER Seite 52 Erstaunliche Museen und spaßige Freizeitparks: Wo Ferienkinder in der Sächsischen Schweiz neugierig, wild und frei sein dürfen. FELSENWINTER Seite 76 Rote Wangen und kuschelige Bauden: Wie sich die Nationalparkregion in der kalten Jahreszeit anfühlt. 34 18 100 20 52 INHALT ANZEIGE WILLKOMMEN IM BIO-REFUGIUM SCHMILKA schmilka.de ...und viele weitere Übernachtungsmöglichkeiten Erlebe Schmilka! Villa Waldfrieden Hotel Zur Mühle Premium-Apartments Villa Thusnelda
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 7 88 72 40 84 76 GENUSS Seite 88 Raffinierte Regionalität: Warum die Sächsische Schweiz auch kulinarisch eine Entdeckung ist. KULTUR Seite 100 Zwischen Klassikfestival und Landschaftstheater: Wo in der Sächsischen Schweiz Engagierte mit Herzblut überraschende Kulturerlebnisse schaffen. NACHBARN Seite 121 Böhmische Schweiz: Welche Top-Spots im tschechischen Teil des Elbsandsteingebirges einen Tagesausflug lohnen. MOBILITÄT/SERVICE Seite 122 ÖPNV, Adressen, Termine: Alles, was sonst noch wichtig und nützlich ist. ANZEIGE Das Erlebnisdorf Schmilka – 100 % Bio! Übernachten | Wohlfühlen | Wellness | Panoramasauna | Restaurant | Café Tortenmanufaktur | Brauerei | Biergarten | Historische Mühle und Bäckerei 035022 913 0 reservierung@schmilka.de schmilka.de DE ÖKO-006 SCHMILKA ERLEBNISDORF AN DER ELBE Täglich 12 Uhr gratis Mühlenführung Tradition zum Anfassen an der historischen Mühle anno 1665 Albergo GmbH · Schmilka Nr. 11 01814 Bad Schandau OT Schmilka Das Erlebnis im Winter: Winterdorf Schmilka Brauereiführung Badehaus mit Panoramasauna Bio-Restaurant StrandGut mit großer Terrasse Leckeres Bio-Brot aus der Mühlenbäckerei Romantik im Mühlenhof am plätschernden Wasserrad Badezuberei im Winter
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 8 NATURWUNDER Schrammsteinkette TVSSW/Kenny Scholz
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 9 NATURWUNDER Naturerlebnis Wasser formte die grandiose Felsenwelt der Sächsischen Schweiz. Und bis heute ist sie vom Wasser geprägt. Was wäre Wandern in der Region ohne Flüsse, Bäche und Wasserfälle, Rinnsale, Quellen, Seen und Teiche – und ohne den Nebel? Es ist eine faszinierende Geschichte. WUNDER AUS DEM MEER
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 10 NATURWUNDER In Gedanken fahren wir mit dem Boot hinaus – und weit in die Vergangenheit. Das Meer glitzert golden in der Morgensonne. Das Wasser ist warm und wimmelt vor Leben: Fische, Muscheln, Krebse, Ammoniten. Sogar Haie und Plesiosaurier, fleischfressende Meeresreptilien, soll es hier geben. Denen wollen wir lieber nicht begegnen. Wir schauen nach Nordosten, hinüber zu den Sandstränden der Westsudetischen Insel, die später zur Lausitz wird, dann nach Südwesten, zur Küste der Mitteleuropäischen Insel. Die Meerenge, auf der wir uns befinden, verbindet das Norddeutsche Kreidemeer mit dem Böhmischen. Es ist ein tropisches Urlaubsparadies mit karibischem Flair. Nur die Urlauber fehlen. Die reisen erst knapp 100 Millionen Jahre später an – aber da wird das Meer schon längst weg sein. Und wo die Meeresstraße war, wird sich ein Fluss malerisch an bizarren Felsformationen vorbeischlängeln: die Elbe. Es ist eine spannende Geschichte, die die Steine der Sächsischen Schweiz erzählen. Doch wer sie hören will, braucht einen Dolmetscher. Für uns ist das heute Dr. Anke Dürkoop, promovierte Geologin und seit 2021 zertifizierte Nationalparkführerin. Die gebürtige Niedersächsin begleitet regelmäßig Wandergruppen durch die Sächsische Schweiz und öffnet Ragt wie ein Schiffsbug ins Meer – der Lilienstein Tobias Richter Geologin und Nationalparkführerin Dr. Anke Dürkoop zeigt die verschiedenfarbigen Schichten, aus denen der Elbsandstein besteht. Annabella Tänzler/ THIEL Creative Content Gruß aus dem Meer: das versteinerte Fossil einer Austernmuschel, Fundort Teichsteinbrüche Annabella Tänzler/THIEL Creative Content
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 11 NATURWUNDER ihnen die Augen für die unscheinbaren Schätze am Wegesrand. Uns führt sie über den Forststeig, durch die Teichsteinbrüche bei Schöna und über den Zirkelstein. Hier sind besonders viele spannende Relikte der maritimen Vorgeschichte der Region zu entdecken. In den Felsen liest sie wie in einem Buch. »In diesen Steinen ist alles drin, was vor Jahrmillionen im Meer zerrieben wurde«, erklärt die Geologin. Mit einem Taschenmikroskop untersuchen wir die Brocken, können jedes einzelne Sandkorn erkennen, das einmal zum Meeresgrund gehörte. Fossilieneinschlüsse in den Felswänden beweisen, dass Austernmuscheln, Ammoniten, Knochenfische, garnelenartige Krebse und Haie einst dort lebten, wo heute Falke, Schwarzstorch und Uhu nisten. An unterschiedlich groben Sandsteinschichten erkennen wir, dass der Meeresboden aufgewirbelt und gründlich durchmischt wurde. Hier tobte offenbar ein gewaltiger Sturm. Fast sieben Millionen Jahre lang bedeckt Wasser die Region. Es ist die Zeit der Dinosaurier. Die Jahresdurchschnittstemperatur der Erde liegt etwa zehn Grad höher als heute. Die Polarregionen sind eisfrei und teilweise bewaldet. Deutschland ist zum größten Teil Meeresgrund. Wabenverwitterung und Brauneisensteinbänder an Sandsteinfelsen. Tobias Richter Tafelberge bleiben zurück, wo die Erosion langsamer voranschreitet. So entstehen mitunter imposante Formationen, wie hier der Zirkelstein. Britta Prema Hirschburger Ehemalige Steinbruchwände mit Schichtfugenhöhlen Annabella Tänzler/ THIEL Creative Content
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 12 NATURWUNDER Vor etwa 90 Millionen Jahren zieht sich das Wasser zurück. Die Ablagerungen verhärten zu Stein. Mit Beginn des Tertiärs vor etwa 66 Millionen Jahren wird die mehrere Hundert Meter mächtige Sandsteinplatte gehoben und zerbricht in quaderförmige Teile. Regen und Witterung vertiefen die Bruchfugen in einem Jahrmillionen andauernden Prozess und formen die imposanten Tafelberge sowie die typisch wildromantischen Schluchten. An mehreren Stellen entstehen Vulkane und erstarren zu mächtigen Kegelbergen aus Basalt – wie Großer und Kleiner Winterberg, Stolpener Burgberg, Cottaer Spitzberg oder Rosenberg auf böhmischer Seite. Die Elbe bahnt sich ihren Weg durch die Region und schafft dabei imposante Felswände. Wasser hat die Region geschaffen. Wasser ist auch ein wesentlicher Teil des Landschaftserlebnisses. Wo Schluchten und Täler sind, gibt es auch Flüsse und Bäche. Die idyllischen Täler von Wesenitz, Kirnitzsch, Sebnitz, Polenz und Biela gehören zu den beliebtesten Wandergebieten der Region. Romantisch ist das Kahnfahren durch die Kirnitzschklamm an der Oberen Schleuse bei Hinterhermsdorf oder auf dem Amselsee bei Rathen, meditativ das Tröpfeln des Rinnsales über der Gautschgrotte bei Hohnstein, erfrischend das kühle Nass der Ilmenquelle in Schmilka, mystisch das berühmte Nebelmeer, welches im Herbst oft fotogen die Tafelberge umwogt. Bis heute formt Wasser die Landschaft der Sächsischen Schweiz, am stärksten durch Verwitterung. Aufgrund der großen Poren des Sandsteins kann Regen gut versickern und löst dabei Eisenoxide, aber auch Kieselsäure aus dem Gestein – den Stoff, der die Sandkörner im Fels zusammenhält. Der Sand wird vom Regen ausgewaschen. Zurück bleiben rote, gelbe und schwarze Färbungen sowie bizarre Felsformen. Doch auch die verschwinden langsam. »In bereits einer Million Jahren könnten die Tafelberge vollständig abgetragen sein«, prophezeit Dr. Anke Dürkoop. Nach menschlichen Maßstäben ist das eine Ewigkeit, doch die Zeichen der Erosion sind allgegenwärtig. Wer durch die Sächsische Schweiz wandert, läuft häufig durch feinen Sand. Es ist der Meeresgrund der Kreidezeit, der sich aus den Felsen gelöst hat. Und früher oder später gelangt dieser Sand über Bäche und Flüsse in die Elbe und über die Elbe in die Nordsee. Die Sächsische Schweiz, das Wunder aus dem Meer, kehrt irgendwann wieder ins Meer zurück. Burg Stolpen: Ein Vulkanschlot durchbrach einst den Granit und formte die Basaltkuppe mit ihren markanten Säulen. czechvibes Schluchten und Täler, Flüsse und Bäche: Einige der schönsten Wanderrouten der Sächsischen Schweiz führen am Wasser entlang. Tobias Richter TIPP Touren mit Dr. Anke Dürkoop können über die Webseite des Tourismusverbandes gebucht werden: www.saechsische-schweiz.de/ buchen/erlebnisangebote/ erlebnisse
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 13 NATURWUNDER ANZEIGE Katzstein Nadine Zschernig EIN VERSTECKTES JUWEL IN DER SÄCHSISCHEN SCHWEIZ Zentral im Herzen der Sächsischen Schweiz gelegen, bietet Gohrisch mit seinen malerischen Ortsteilen Cunnersdorf, Kleinhennersdorf, Kurort Gohrisch und Papstdorf eine einzigartige Mischung aus natürlicher Schönheit und touristischen Angeboten. Folgen Sie dem Malerweg, einem der schönsten Wanderwege Deutschlands, der sich durch die Gemeinde schlängelt und unvergessliche Ausblicke bietet. Ob einfache Spaziergänge oder anspruchsvolle Wanderungen, Gohrisch hat für jeden das Richtige. Der Kleinhennersdorfer Stein mit seinen geheimnisvollen Höhlen ist ein spannendes Ziel für Familien. Nach einem Tag voller Entdeckungen im Cunnersdorfer Gebiet, z. B. am Katzstein und am Spitzen UNTERKÜNFTE 1 Gasthof und Landhotel Sennerhütte Inh. Sven Döhring Königsteiner Str. 11, 01824 Kurort Gohrisch Tel. 035021 68469 Gasthof_Sennerhuette@ t-online.de www.sennerhuette.de 2 Waldidylle Gohrisch Inh. Jana Böhmer Papstdorfer Str. 130 01824 Gohrisch Tel. 035021 68356 info@waldidylle-gohrisch.de www.waldidylle-gohrisch.de 3 Logis Hotel QUARTIER 5 Inh. Uwe Henkenjohann Neue Hauptstraße 118 01824 Gohrisch Tel. 035021 599880 info@quartier-5.de www.quartier-5.de INFORMATIONEN UND BUCHUNGEN Touristinformation Gohrisch Neue Hauptstraße 116 B 01824 Kurort Gohrisch Tel. 035021 66166 www.gohrisch.de Gemeinde Gohrisch 1 2 3 Waldbad Cunnersdorf Wetterfahne auf dem Gohrischstein Ronald Schneider Stein, bietet das dortige Waldbad eine willkommende Abkühlung. Entdecken Sie die offenen Kirchen, nehmen Sie an geführten Wanderungen teil, erkunden Sie die Gegend mit dem Fahrrad, besuchen Sie das Wildgehege oder lernen Sie auf den Waldlehrpfaden mehr über die lokale Flora und Fauna. Wir laden Sie ein, Gohrisch kennenzulernen – eine Gemeinde, die Sie mit ihrer Vielfalt und Herzlichkeit willkommen heißt.
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 14 NATURWUNDER Interview GRÜNE POESIE Felsen mit moosgrünem Fell, Bäume im bunten Flechtenkleid, Höhlen mit geheimnisvollem Schimmer: Ohne Moose und Flechten wäre die Sächsische Schweiz nur halb so romantisch. Wir sprachen mit dem Biologen Dr. Frank Müller von der TU Dresden über den unscheinbaren Schatz der Region. Ein mystischer Ort für Moosgenießer: der Teufelsgrund zwischen Wehlen und Uttewalde Sebastian Thiel/THIEL Creative Content Poetische Namen: Das Wald-Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum) ist auch als Schönes Widertonmoos bekannt. Sebastian Thiel/THIEL Creative Content Das Gewöhnliche Beckenmoos (Pellia epiphylla) gehört zu den in der Sächsischen Schweiz relativ weit verbreiteten Lebermoosen. Tobias Richter Das Zypressen-Schlafmoos (Hypnum cupressiforme) wurde im Mittelalter für Kissen- und Matratzenfüllungen verwendet. Sebastian Thiel/THIEL Creative Content
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 15 NATURWUNDER Herr Dr. Müller, was ist das Faszinierende an Moosen und Flechten und warum sind sie wichtig für das Ökosystem? Die Faszination liegt vor allem im Kleinen. Schaut man sich Moose und Flechten ganz genau an, lässt sich eine überwältigende Formenvielfalt erkennen. Moose haben außerdem eine beeindruckende Wasserspeicherfähigkeit. Das Weißmoos, zum Beispiel, eine in der Sächsischen Schweiz sehr häufige Art, kann das 20- bis 30-fache seines Trockengewichts aufnehmen! Das macht Moose unverzichtbar für das Ökosystem. Zusätzlich sind sie Kleinstlebensraum für Bärtierchen, Insekten und Würmer sowie Keimbett für Blütenpflanzen oder Gehölze. Flechten hingegen spielen als Nahrung für Insekten, spezielle Schmetterlingsgruppen und Schnecken eine wichtige Rolle. Wie kann sie der Laie unterscheiden? Äußerlich sind sich Moose und Flechten sehr ähnlich und werden gern verwechselt. Moose zählen jedoch zu den grünen Landpflanzen und Flechten eher zu den Pilzen. Moose sind fast immer grün und in Stämmchen und Blättchen gegliedert, während der Flechtenkörper wenig differenziert ist und meist flach auf dem Untergrund aufliegt. Flechten weisen außerdem andere Färbungen auf: gelb, orange, weiß und sogar bläulich. Wie viele Arten gibt es und wie viele davon kommen im Nationalpark Sächsische Schweiz vor? In Deutschland gibt es etwa 1.200 Moosarten, in Sachsen knapp über 800, davon kommen in der Sächsischen Schweiz über 500 vor! An Flechten gibt es in Deutschland knapp über 2.000 Arten, in Sachsen etwa 950. In der Sächsischen Schweiz wachsen davon schätzungsweise 600. Warum fühlen sich Moose und Flechten hier so wohl? Der Sandstein, die hohe Luftfeuchtigkeit und die Elbe locken spezielle Moos- und Flechtenarten an. Allein in der Vorderen Sächsischen Schweiz mit Uttewalder Grund und Amselgrund wachsen fast die Hälfte aller sächsischen Moosarten! Da es in den Schluchten recht kühl ist, finden wir außerdem auf Höhen von 200 bis 400 Metern Arten, die sonst in wesentlich höheren Gebirgsregionen in Mitteleuropa verbreitet sind. Welche der hier vorkommenden Arten sind die spannendsten? In der Sächsischen Schweiz gibt es in Deutschland einmalige Artvorkommen. Dazu gehört zum Beispiel das Feuchtmoos, das in den Schluchten auf Steinblöcken im Bachbett wächst. Analog dazu gibt es Arten, die in ganz Sachsen nur in der Sächsischen Schweiz leben, wie die Wolfsflechte. Lange Zeit war diese seltene Art nur aus der Sächsischen Schweiz bekannt. In tief eingekerbten Felshöhlen, in die nur wenig Licht dringt, kann man außerdem manchmal das Leuchtmoos schimmern sehen. Wie leuchtet das Leuchtmoos? Leuchtmoos ist in der Lage, Licht zu sammeln. Dafür bildet der sogenannte Vorkeim, eine an Algen erinnernde Vorstufe der Pflanze, kugelartige Zellen aus. Diese nehmen das Licht auf und reflektieren es anschließend wieder. Während längerer Trockenperioden im Sommer muss man allerdings länger suchen, bis man das Moos irgendwo leuchten sieht, denn ohne ausreichend Feuchtigkeit kann der Vorkeim absterben. Wo gibt es außer im Uttewalder Grund und Amselgrund noch weitere, besonders üppige Vorkommen von Moosen und Flechten? An sich findet man Moose und Flechten überall in der Sächsischen Schweiz. Zu den wichtigsten Standorten gehören die Schluchten, der Wehlener Grund, das Kirnitzschtal, der Große Zschand und das Polenztal. DR. FRANK MÜLLER ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Botanik an der TU Dresden. Aktuell engagiert er sich unter anderem innerhalb der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker für die Erfassung der Moosflora Sachsens. Er forscht seit knapp 40 Jahren auf dem Gebiet. Die Anpassung des Leuchtmooses (Schistostega pennata) an dunkle Lebensräume verlieh dem Moos seine ungewöhnliche Eigenschaft: es leuchtet. Sebastian Thiel/THIEL Creative Content Susanne Uhlemann
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 16 NATURWUNDER Wäre sie nicht so beschäftigt, könnte sich die Wasseramsel über ihr schönes Zuhause freuen. An der Polenz hat sie sich eingenistet, in einem der schönsten Elbsandsteintäler. Direkt vor ihrem neuen Domizil rauscht der Fluss glucksend und schäumend vor Kraft zwischen moosgrünen Felsen, mächtigen Buchen, Fichten und Tannen dahin, zerrt übermütig an welken Brombeerranken, wäscht altes Laub vom Ufer fort. Anfang März wird es lebendig im Polenztal. In der Natur beginnt ein Wettstreit um die besten Brut- und Futterplätze. Die Wasseramsel muss sich mit dem Nestbau sputen. Unruhig hüpft der Piepmatz am Bachufer herum, hält kurz inne mit schräg gelegtem Kopf, als würde er auf etwas lauschen, taucht dann wie ein Blitz ins Wasser, bleibt spurlos verschwunden, um nach einer kleinen Ewigkeit plötzlich ganz woanders wieder aufzutauchen – den Schnabel voll mit dünnen Zweigen und anderem Baumaterial. Unter Wasser wuselt die Amsel genauso emsig wie am Ufer. Sie spaziert auf dem Grund des Baches, auf der Suche nach Larven und anderen interessanten Dingen, manchmal dreht sie dabei sogar kleine Steine um. Dafür stellt sie ihr Schwanzgefieder so gegen die Strömung, dass sie vom Wasser nach unten gedrückt wird. 60 Gramm Lebendgewicht gegen einen reißenden Gebirgsfluss! Die Nationalparkwacht hat den Bestand der Wasseramseln fest im Blick. Im Nationalpark waren es zuletzt 20 bis 25 Brutpaare jährlich, in der ganzen Sächsischen Schweiz etwa 45. Unauffällig wie ein Moosballen klebt das Nest der Wasseramsel an einer grün bepelzten Felswand, knapp einen Meter über der Polenz. Schon bald wird sie zu brüten beginnen. Gut einen halben Monat lang sitzt das Weibchen dann auf dem Gelege, fleißig mitversorgt vom Männchen, das in den Morgen- und Nachmittagsstunden pfeilgeschwind mit bis zu 50 Kilometern pro Stunde über den Fluss schwirrt und nach Beute jagt. Sind die Jungen erst geschlüpft, dauert es noch etwa 20 Tage, bis sie das Nest verlassen. Für die Amsel vergeht der Frühling wie im Flug. // Hartmut Landgraf Im Gegensatz zu den meisten Singvögeln ist die Wasseramsel ein ausgezeichneter Taucher. In vielen Kulturen wird sie als Symbol für Reinheit und unberührte Natur angesehen. Auch in der Sächsischen Schweiz ist das faszinierende Tier zuhause. Fauna DER WUNDERVOGEL Gut getarnt: das Nest einer Wasseramsel am Sandstein Hartmut Landgraf An Land genauso daheim wie im Wasser: die Wasseramsel Tobias Richter
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 17 NATURWUNDER ANZEIGE Ein NationalparkZentrum ist für viele Gäste die erste Anlaufstelle während eines Urlaubs in einem Nationalpark. Hier befindet sich eine kompetente Beratungsstelle für die schönsten Naturerlebnisse und eine moderne Ausstellung mit einem erlebnisreichen Rundgang für die ganze Familie. Der Besuch der Ausstellung öffnet dem Gast die Augen für die Besonderheiten am Wegesrand und für die Landschaft. Wie sind die farbigen Schichten im Sandstein entstanden? Vulkanberge und Tafelberge, was war zuerst da? Was passiert mit den abgestorbenen Bäumen am Wegesrand und wie konnte es dazu kommen? Bei einer Wanderung durch die Sandsteinfelsen ergeben sich viele Fragen, auf die es im Besucherzentrum in Bad Schandau Antworten gibt. Was können Gäste genau im NationalparkZentrum erleben? Zu allererst Informationen über eine Landschaft, die es zu entdecken gilt: Majestätische Tafelberge, aus gedehnte Wälder, Felsformationen sowie weite Ebenheiten. Ein Reliefmodell hilft, einen Überblick über die strukturreiche Landschaft zu bekommen. Auf insgesamt drei Etagen kann man die Entstehung der einzigartigen Naturlandschaft, ihre artenreiche Flora und Fauna, eine Ameisenwelt, Nachtgang und mehrere Multivisionen erleben. Ganz neu ist eine Sonderausstellung, die in 4 Stationen aktuelle Themen des Nationalparks wie Waldbrand und Waldbrandschutz, Müll(-vermeidung), ehrenamtliches Engagement sowie den Einfluss des Menschen auf das Verhalten von Wildtieren im Schutzgebiet interaktiv und multimedial aufbereitet. Neben zahlreichen Originalobjekten und szenischen Bildern sind es vor allem Interviews, Filme und Animationen an verschiedenen Medienstationen, welche die Gäste in ihren Bann ziehen. Eine Ausstellung zu Wäldern gibt ungeahnte Einblicke in die Zukunft von Naturwäldern und erklärt anschaulich, woran man einen Wirtschaftswald erkennt. Ein ganz besonderes Erlebnis ist der Besuch in einem naturgetreuen Wald, in dem Hirsch, Luchs und Wanderfalke als animierte Bewegtbilder sichtbar werden, wenn Waldbesucher alles richtig gemacht haben. »Jenseits der Wege beginnt Tierland«, dieses Motto können kleine und große Ausstellungsbesucher hautnah erleben. Informationsmaterialien und Übersichtskarten sowie eine Auswahl an Literatur und Souvenirs vervollständigen das Angebot. KONTAKT UND ANREISE Staatsbetrieb Sachsenforst NationalparkZentrum Sächsische Schweiz Dresdner Str. 2 B 01814 Bad Schandau Tel. +49 (0)35022 502-40 nationalparkzentrum@ smekul.sachsen.de www.nationalparkzentrum- saechsische-schweiz.de Anreise Möglich mit dem Zug (Eurocity, S-Bahn (S1), Nationalparkbahn (U 28), Haltepunkt Nationalparkbahnhof Bad Schandau), Elberadweg auf der rechtselbischen Seite Schlüsselausleihe für Radboxen am Elberadweg, nur wenige Meter vom NationalparkZentrum entfernt Ermäßigung für Inhaber der GÄSTEKARTE SÄCHSISCHE SCHWEIZ Veranstaltung Letzter Sonntag im April: Wollfest Bernd Grundmann Service-Telefon für Wanderwege 035022 50240 AMEISE, GARTENSCHLÄFER & CO. NationalparkZentrum Bei Vorlage dieses Heftes erhalten Sie ein kleines Souvenir aus dem Nationalpark Sächsische Schweiz.
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 18 NATURWUNDER Notizen aus dem Nationalpark SENSIBLE SCHÖNHEIT Felsen, Schluchten, Wildnisgefühl: Der Nationalpark Sächsische Schweiz ist nicht nur die wichtigste Attraktion im Elbsandsteingebirge, er ist auch ein unverzichtbarer Rückzugsort für bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Für Besucher bedeutet das: behutsam sein! VERHALTEN IM NATIONALPARK Zum Schutz von Tieren und Vegetation dürfen die ausgewiesenen Wanderwege nicht verlassen werden. Das Rauchen ist in allen sächsischen Wäldern verboten. Offenes Feuer ist nur an ausgewiesenen Feuerstellen und nur bis Waldbrandstufe 2 erlaubt. Freiübernachten ist für Bergsteiger nur an gekennzeichneten Übernachtungsstellen gestattet. Drohnenflüge sind in der Nationalparkregion verboten. Klein aber fein: Der Nationalpark Sächsische Schweiz gehört mit etwa 94 Quadratkilometern zu den kleinsten Schutzgebieten dieser Art in Deutschland. Doch der einzige nichtalpine Felsennationalpark der Republik ist auch ein Besuchermagnet. Mehr als zwei Millionen Naturgenießer entdecken den Nationalpark Sächsische Schweiz pro Jahr! Naturschutz und Tourismus: Das passt zusammen, wenn sich Wanderer, Radfahrer und Kletterer behutsam im Schutzgebiet bewegen, auf offiziellen Wegen bleiben und ein paar Grundregeln beherzigen. Mit neuen Aktionen und Angeboten lädt die Nationalpark- und Forstverwaltung zum Mitdenken, Mitmachen und Mitschützen ein. Jacqueline Günther
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 19 NATURWUNDER Sonderausstellung 4 X So geht Nationalpark In der neuen Sonderausstellung »4 X So geht Nationalpark« des NationalparkZentrums in Bad Schandau dreht sich alles um das Verhältnis von Mensch und Natur. Die Stationen widmen sich Themen wie Umweltverschmutzung, Ehrenamt in der Nationalparkregion und verantwortungsvollem Verhalten. Anliegen der Schau: mehr Zivilcourage im Naturschutz. Sammelaktion #4fortheforest Beim Wandern vier Stück Müll einsammeln und der Natur etwas Gutes tun: Das ist die Idee der Kampagne #4fortheforest. Im NationalparkZentrum in Bad Schandau liegen dafür passende Papiertüten bereit. Fotos besonders kurioser Fundstücke können mit #4fortheforest getaggt und auf Instagram gepostet werden. Wiedereröffnung des Walderlebniszentrums Leupoldishain Im Herbst 2024 eröffnete das neue Walderlebniszentrum inmitten des Leupoldishainer Walderlebnisgeländes. Der moderne, zweistöckige Neubau ist ein Paradebeispiel für Nachhaltigkeit: Das robuste Lärchenholz wurde im hauseigenen Forst geschlagen, in der Region gesägt und von ortsansässigen Zimmerleuten verarbeitet. Zahlreiche pädagogische Aktivangebote sensibilisieren Gruppen und Schulklassen für das Wunderwerk Wald. Neue Schausäge für Waldhusche Hinterhermsdorf Fuchsbau, Wurzeltunnel und Spinnennetz bekommen Gesellschaft: Auf dem Walderlebnisgelände Waldhusche Hinterhermsdorf steht seit Juni 2024 eine deutschlandweit einmalige Schausäge. Sie ergänzt das bereits 40 Stationen umfassende Erlebnisangebot und bringt die Geschichte der Holzproduktion in der Region praktisch nahe. Wandern und Gutes tun: die Aktion #4fortheforest lädt zum Müll sammeln Kaus Schieckel Säulen aus heimischem Holz: Das neue Walderlebniszentrum glänzt durch Nachhaltigkeit. Kati Partzsch Multimediale Sonderausstellung »4 X So geht Nationalpark« Kristin Hensel Die Besucher bringen die neue Schausäge durch ein Antriebsrad in Bewegung. Jörg Weber
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 20 BEWEGUNG Malerweg Elbsandsteingebirge Was für ein Wanderglücksmoment! Weit schweift der Blick vom Tafelberg Rauenstein über Felder, Wälder und ein verträumtes Dörfchen bis zum mächtigen Lilienstein, der sich majestätisch am Horizont erhebt. Vis-a-vis steht der Königstein mit seiner legendären, einst als unbezwingbar geltenden Bergfestung. ` DIE GROßE FREIHEIT Wir sind unterwegs auf dem Malerweg Elbsandsteingebirge. Es ist die klassische Route durch die Sächsische Schweiz, 116 Kilometer lang sowie reich an Sehenswürdigkeiten und Naturerlebnissen. Die achte Tagesetappe führt uns links der Elbe über einen der schönsten Gratwege der Region, in ein friedvolles Künstlerrefugium sowie eine der romantischsten Altstädte Sachsens. Blick vom Rauenstein auf den Lilienstein Sebastian Thiel/THIEL Creative Content
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 21 BEWEGUNG
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 22 BEWEGUNG Wow! Als sich die Türen des Wanderbusses öffnen, geben sie sehr effektvoll den Blick direkt auf die Landschaft frei. Es ist ein bisschen so wie in einem Edelrestaurant, wenn der Kellner theatralisch die Haube vom Teller hebt. Nur bekommen wir heute keine kunstvoll arrangierte Speise kredenzt. Dafür eine malerische Komposition aus sanften Hügeln, Feldern, Wäldern und den bewaldeten Kuppen von Tafelbergen. Rauenstein, Naundorf, Königsnase, Obervogelgesang und Schloss Sonnenstein sind die Wegmarken der achten Etappe des Malerwegs, die nach etwa 14 Kilometern in Pirna endet. Die Orientierung ist denkbar einfach: Wir folgen dem geschwungenen , das Malerwegswanderer verlässlich durch die Region führt. Zunächst geht es geradeaus über einen Feldweg, an dessen Ende sich der imposante Rauenstein (304 Meter) erhebt. An seinem Fuß biegt der Weg in den Wald und führt über Treppen im Schatten hoher Bäume hinauf bis zum felsigen Gipfel des Tafelbergs. Faszinierend sind die vielfältigen Muster und Strukturen im Gestein, erhebend die Ausblicke beiderseits des 600 Meter langen Felsmassivs, das sehr effektvoll genau dort in der Landschaft liegt, wo die Elbe ihren schönsten Bogen fließt. Der Rauenstein-Gratweg gehört zu den Wanderhighlights des linkselbischen Gebiets. Immer wieder schweift der Blick nach rechts über den Fluss in Richtung Nationalpark, hinüber zur Bastei, den historischen Sandsteinbrüchen und den Felswänden der Vorderen Sächsischen Schweiz. Links lockt das Reich der Tafelberge mit seinen majestätischen Erhebungen. Für Kinder ist der Rauenstein mit Treppen, Leitern, Der Weg zum Rauenstein beginnt in Weißig. Sebastian Thiel/ THIEL Creative Content Enge Felswände, steile Treppen: Der Rauenstein-Gratweg verspricht ein familienfreundliches Wanderabenteuer.
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 23 BEWEGUNG Eisenrosten, Höhlen und Spalten sowie versteckten Picknickplätzen perfektes Abenteuerland! Bald wechselt die Szenerie. Der Fels weicht einem Mischwald, dann Feldern und Weiden. Wildblumen säumen den Weg abwärts nach Naundorf, wo uns Wegweiser zum Robert-Sterl-Haus führen. »Robert Sterl« steht noch immer auf dem goldenen Türschild, auch wenn der Hausherr schon vor über 90 Jahren gestorben ist. Museumsleiterin Juliane Gatomski gewährt uns einen Blick ins Innere und zeigt den liebevoll gepflegten Garten des Hauses. Zu Gast beim »sächsischen Van Gogh« Robert Sterl (1867–1932) war einer der bedeutendsten sächsischen Impressionisten, bekannt vor allem für seine eindrucksvollen Porträts. Ein zentrales Thema seiner Werke waren die Arbeiter in den Steinbrüchen der Region. Manchmal wird er etwas plakativ als der »sächsische Van Gogh« bezeichnet. Blick vom Rauenstein auf die Festung Königstein Sebastian Thiel/ THIEL Creative Content Museumsleiterin Juliane Gatomski begrüßt Besucher im Robert-Sterl-Haus in Naundorf. Sebastian Thiel/ THIEL Creative Content Das ehemalige Atelier Robert Sterls beherbergt noch originale Gemälde. Sebastian Thiel/ THIEL Creative Content ÖFFNUNGSZEITEN Robert Sterl Haus Mai bis Oktober: Donnerstag bis Sonntag 09:30 bis 17 Uhr November bis April: Donnerstag und Sonnabend, 10 bis 16 Uhr
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 24 BEWEGUNG Das Refugium in Naundorf erwarb der Künstler im Jahr 1919. Hier lebte er mit seiner Frau Helene bis zu seinem Tod im Jahre 1932. Es ist ein faszinierendes Museum. Alles wirkt, als wären Sterls nur eben außer Haus. Von der Wohnzimmereinrichtung bis zum Atelier ist alles noch original erhalten. Der gepflegte Garten, in dem sich auch die Grabstätte des Ehepaars befindet, ist öffentlich zugänglich und ein wunderbarer Platz für eine Wanderpause. In Obervogelgesang führt der Weg ein zweites Mal auf Elbniveau herab. Ein Motorboot zeichnet akkurate Wellenkeile auf das ansonsten spiegelglatte Wasser. Unter einem Apfelbaum hält ein Senior auf einem Klappstuhl seinen Mittagsschlaf, neben ihm ein zweiter Klappstuhl – leer. Es ist ein anrührendes Bild. Kurz darauf geht der Malerweg in den Canalettoweg über, der uns unter riesigen Buchen auf den Sonnenstein, den Hausberg Pirnas führt. Noch einmal sammeln wir Höhenmeter. Durch eine Tafel am Wegesrand erfahren wir von einem dunklen Kapitel in der Chronik der einst hier befindlichen Heilanstalt. Die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein hält die Erinnerung wach. Schließlich blicken wir hinab auf die roten Ziegeldächer der historischen Altstadt Pirnas. Kurz drauf schlendern wir mit einem italienischen Eis in der Hand durch ihre romantischen Gassen, vorbei am Erlpeterbrunnen, der imposanten Stadtkirche St. Marien, den gemütlichen Cafés und prächtigen, liebevoll restaurierten Fassaden. Der venezianische Maler Bernardo Bellotto, besser bekannt als Canaletto, hat Mitte des 18. Jahrhunderts den schon damals historischen Markt von Pirna in einer kunstvollen Vedute verewigt. Seitdem hat sich die Ansicht kaum verändert! Imposante Felswände am Canalettoweg kurz vor Pirna Sebastian Thiel/THIEL Creative Content ÖFFNUNGSZEITEN Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein Montag bis Freitag 9 bis 16 Uhr Sonnabend/Sonntag/Feiertage 11 bis 17 Uhr
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 25 BEWEGUNG Es gäbe noch viel zu sehen in der Stadt: das Canalettohaus, das Tetzelhaus oder das Stadtmuseum im ehemaligen Dominikanerkloster. Doch dafür reicht heute die Kraft nicht mehr. So bleibt der Canalettoblick als Schlussbild unseres Wanderabenteuers stehen. Ein passender Abschluss für eine Tour auf dem Malerweg. // Sebastian Thiel und Annabella Tänzler ZUM NACHWANDERN TOURDETAILS Etappe 8 www.saechsische-schweiz.de/ malerweg Italienisches Eis gibt es bei »Canalettini« in der Pirnaer Innenstadt. Sebastian Thiel/ THIEL Creative Content Ihr 4-Sterne-Hotel in Bad Schandau direkt an der Elbe zu Füßen der Schrammsteinkette › 75 elegante Zimmer, meist mit Balkon zur Elbe › Mediterranes Wintergartenrestaurant mit Gartenterrasse und Cocktailbar › Außenpool, Fitnesslounge & Spa › Hauseigene Parkanlage Mehr Informationen: www.pura-hotels.de Ihr Genusshotel in idyllischer Lage am Malerweg inmitten des Nationalparks › 28 Zimmer mitten im Kirnitzschtal › Sauna | liebevoll gestaltetes Restaurant und große Sommerterrasse › Wanderwege, Kirnitzschtalbahn und Wanderbus starten direkt am Hotel Häuser der Pura Hotels GmbH | Bächelweg 8a | 01814 Bad Schandau ©Katja FouadVollmer ©Katja FouadVollmer ©Katja FouadVollmer Urlaub im Herzen der SÄCHSISCHEN SCHWEIZ ANZEIGE
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 26 BEWEGUNG www.bad-schandau.de Ganz und gar nicht auf Sand gebaut haben Sie, wenn Sie ausgestattet mit unseren Empfehlungen unterwegs sind, den gleichnamigen Stein hautnah zu erleben. Und falls Ihnen noch etwas an Ausrüstung fehlt: Wir leihen es Ihnen sehr gern. Tourist Service und Aktiv Zentrum am Markt info@bad-schandau.de Tel.: 035022-90030 Fotografie, Text und Gestaltung: Frank Höppner Anzeige L O S L A S S E N . S T A U
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 27 BEWEGUNG Gipfeltreffen in Bad Schandau Der sanft gerundete Fels birgt noch die Wärme des schwindenden Tages, während die sinkende Sonne die Landschaft in ein mildes Licht taucht. Ein Tag voller Erlebnisse und Entdeckungen liegt hinter uns, wir kommen zur Ruhe und spüren die Energie des Steins, die uns hilft, die verbrauchten Reserven wieder aufzufüllen. Nichts drängt zur Eile, die Zeit scheint still zu stehen und der Blick wandert über die vom Sandstein geprägte Landschaft. Felstürme und Aussichten wechseln sich ab mit bewaldeten Kuppen; kühle, tief eingeschnittene Täler teilen sonnige Ebenheiten mit ihren Dörfern und Feldern und ziehen zur Elbe hin, an deren Ufer der beschauliche Kneipp Kurort Bad Schandau liegt. Dorthin kehren wir zurück, um den Tag ausklingen zu lassen. Auch hier finden wir den Sandstein wieder. Diesmal bearbeitet: als Kirchenbau, als Brunnen auf dem Markt und an der Fassade unserer Unterkunft, vor der wir am Abend sitzen, die regionale Küche der Sächsischen Schweiz genießen und überlegen, warum wir eigentlich wieder nach Hause fahren müssen ... N E N . A U F T A N K E N Elbsandstein hautnah. Ob beim abendlichen Bummel über den historischen Marktplatz oder beim Entspannen in der modernen Wellnesslandschaft der Therme: überall spürt man den Puls der lebendigen Kurstadt an der Elbe.
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 28 BEWEGUNG TVSSW/Mandy Krebs 7,0 Kilometer 2:00 Stunden leicht Dittersbach: Kulturvoll flanieren im Lieblingstal Die Tour beginnt und endet auf dem Marktplatz in Dittersbach. Highlights unterwegs sind Drei-Kastanien-Teich, Schöne Höhe mit Aussichtsplattform, Zwergenhöhle (Abstecher) und Rastplatz Teufelskanzel. Tourentipps AM WASSER WANDERN Täler, Gründe, Schluchten und Klammen: Sieben Touren zu zauberhaften Orten, an denen sich Wasser besonders romantisch zeigt. TOURDETAILS www.wandern.link/wasser3 Eine harmonische Verbindung von Natur und Kunst, einen Ort der Inspiration: Das wollte der Kunstmäzen Johann Gottlob von Quandt (1787–1859) mit seinem romantischen Landschaftspark »Lieblingstal« in der Nähe seines Gutes in Dittersbach schaffen. Auch wenn sich der Park zwischen Schullwitzbach und Wesenitz über die Zeit verändert hat, bietet er noch immer ein entspanntes und inspirierendes Wandererlebnis – perfekt für einen Sonntagnachmittagsfamilienausflug mit Picknick!
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 29 BEWEGUNG Pirna: Auf den Spuren des Meisters durch den Liebethaler Grund Moosbewachsene Felswände und ein Flüsschen, das in der Sonne glitzert: Richard Wagner hatte im romantischen Liebethaler Grund entscheidende Ideen für seinen Lohengrin – und noch heute steht er hier als Denkmal. Die knapp vier Kilometer lange Tour »Auf den Spuren Richard Wagners« eignet sich sogar für Rollstuhlfahrer mit Begleitperson und startet am Buswendeplatz Pirna-Liebethal. Erst führt sie an der Wesenitz entlang, vorbei am Lost Place Copitzer Elektrizitätswerk zum weltgrößten Wagner-Denkmal nahe der alten Lochmühle. Ab Mühlsdorf geht es in Richtung Neuer Friedhof zurück zum Startpunkt. Ein Pflichtbesuch für Wagnerianer ist das nahegelegene Jagdschloss in Pirna-Graupa mit barrierefreier Ausstellung zum Meister. Neustadt: Mühlenromantik im Polenztal Das Polenztal zählt zu den schönsten Tälern der Sächsischen Schweiz. Ein berühmtes Naturschauspiel ist die Märzenbecherblüte im Frühjahr. Im Winter hingegen zieren oft Eiszapfen und Eiskristalle die Felsen. Start und Ziel ist der Polenztalwanderweg im beschaulichen Neustädter Ortsteil Polenz. Flussabwärts werden die historischen Wegmarker Knochenmühle und das Gasthaus Bockmühle passiert. Von der Bockmühle führt der Pirnaer Steig und ein idyllischer Waldweg durch das Landschaftsschutzgebiet Hohes Birkigt wieder in Richtung Neustadt. Bei einer Sommerwanderung empfiehlt sich ein Abstecher ins Waldbad Polenz für eine Abkühlung. Richard-Wagner-Denkmal Bernd Grundmann Polenztal Bernd Grundmann 4,0 Kilometer 1:00 Stunde mittel 11,0 Kilometer 3:00 Stunden mittel TOURDETAILS TOURDETAILS www.wandern.link/wasser1 www.wandern.link/wasser2 Sebastian Thiel/ THIEL Creative Content Pension und Gasthaus »Polenztal« Polenztal Nr. 2 · 01848 Hohnstein Tel. 035975 80826 · Fax 035975 80828 polenztal.schade@t-online.de www.polenztal.de » Direkt am Malerweg gelegen » ruhige Lage » 58 Betten » alle Zimmer mit DU/WC und TV » Bewirtungen bis 100 Personen » für Reisegruppen geeignet » Parkplatz direkt am Haus Pension und Gasthaus »Polenztal« Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Urlaub im schönsten Tal der Sächsischen Schweiz ANZEIGE
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 30 BEWEGUNG 11,0 Kilometer 3:00 Stunden leicht Kurort Rathen: Über die Bastei nach Stadt Wehlen Aufstieg durch die Schwedenlöcher. Nach etwas mehr als 700 Stufen folgt die legendäre Basteiaussicht. Ab hier geht es größtenteils bergab über den Schwarzberggrund und Schanzenweg nach Stadt Wehlen zum Fähranleger. TOURDETAILS www.wandern.link/wasser7 Sebnitz: Durch die Kirnitzschklamm zum Königsplatz Zwischen April und Oktober lohnt sich eine Kahnfahrt in der wildromantischen Kirnitzschtalklamm als Teil einer etwa dreistündigen Wanderung, die in Hinterhermsdorf am Parkplatz Buchenparkhalle beginnt. Nach 45 Minuten Abstieg ist die Bootsstation Obere Schleuse erreicht. Zwischen hohen Felswänden stakt der Gondoliere seine Gäste durch die märchenhafte Felsenkulisse zur Unteren Schleuse. Dort geht es zu Fuß einen steilen Pfad nach oben. Ab Abzweig Hermannseck führen alternative Anstiege zum Aussichtspunkt Schlegelhütte – für schwindelfreie Wanderer über eine schmale Metalltreppe zwischen zwei Felswänden. Über Wettinplatz, Königsplatz und Zollstraße wird der Startpunkt erreicht. Bad Gottleuba- Berggießhübel: Auf dem Montanhistorischen Wanderweg Eine Empfehlung für kulturinteressierte Wanderer mit guter Kondition ist die etwa 23 Kilometer lange Wanderung auf dem Montanhistorischen Wanderweg. Den Streckenverlauf von Berggießhübel über Bad Gottleuba bis nach Oelsen und wieder zurück säumen allerhand Kulturdenkmale: das Besucherbergwerk »Marie Louise Stolln«, die heute als Museum genutzte Bähr-Mühle sowie ein bronzezeitliches Hügelgrab. Teil der Wanderung ist in Richtung Oelsen ein Abschnitt des historischen Kulmer Steigs. Die aussichtsreiche Oelsener Höhe ist gleichzeitig der Mittelpunkt der Route, ab dem der Rückweg über Oelsen und entlang der friedlichen Gottleubaer Talsperre führt. Rosenthal-Bielatal: Von Rosenthal zur Dürren Biela Auch im Winter wanderbar! Der etwa acht Kilometer lange Rundweg vorbei am tschechisch-deutschen Grenzübergang beim Eulentor und dem Singeborn ist dank breiter Wege auch für Ausflüge in der kalten Jahreszeit geeignet. Zunächst folgt die Strecke ab Rosenthal der Königsteiner Straße nach Süden auf die Schneeberger Straße. Wo sich Steinbornweg und die Dürre Biela kreuzen, führt die Runde wieder in Richtung Nordwesten am verschlungenen Flüsschen entlang. Der Hauptflusslauf, die Biela, übernimmt auf Höhe des Kletterfelsens Dürrebielezahn auf östlicher Seite und begleitet den Wanderweg bis zum Gasthaus Ottomühle. Über den Abzweig Mühlweg gelangt man wieder zum Ausgangspunkt. 8,0 Kilometer 2:45 Stunden mittel 23,0 Kilometer 6:30 Stunden mittel 8,0 Kilometer 2:30 Stunden mittel TOURDETAILS TOURDETAILS TOURDETAILS www.wandern.link/wasser5 www.wandern.link/wasser4 www.wandern.link/wasser6 Amselsee, Schwedenlöcher, Basteibrücke: Diese Wanderung führt zu einigen echten Klassikern der Sächsischen Schweiz. Startpunkt der fast elf Kilometer langen Tour ist am S-Bahnhof Kurort Rathen. Von dort setzt eine historische Gierseilfähre fast geräuschlos auf die rechte, praktisch autofreie Elbseite über. Erster Stopp ist der Amselsee, auf dem zwischen April und Oktober grüne Ruderboote ausgeliehen werden können. Nach einer romantischen Gondeltour und einem kurzen Stück Waldweg durch den Amselgrund beginnt der Bähr-Mühle Marko Förster Stiege am Hermannseck TVSSW/Mandy Krebs Basteibrücke Bernd Grundmann TVSSW/Nicole Hesse
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 32 BEWEGUNG Unterwegs mit Nationalparkführer NATURKUNDE MIT ZAHNBÜRSTE Die zertifizierten Nationalparkführer sind die offiziellen Guides für die Sächsische Schweiz. Auf thematischen Wanderungen weihen sie Interessierte in die Geheimnisse der Felsenwelt ein. Wir haben eine Tour begleitet. Am Ende der Wanderung schwirrt uns der Kopf! Fünf Stunden waren wir in der wildromantischen Felsenwelt um Stadt Wehlen unterwegs. Dabei haben wir einen verlassenen Sandsteinbruch, fossile Muschelabdrücke, seltene Weißtannen, Leuchtmoos, eine Höhlenspinne und einen eiszeitlichen Strudeltopf entdeckt, atemberaubende Aussichten und verwunschene Schluchten genossen, Felsensalz und Hopfenspitzen verkostet, Auszüge aus alten Reiseführern und Erich Kästners Memoiren gehört, uns über Fotos aus der Frühzeit des Tourismus in der Sächsischen Schweiz amüsiert und einen Crashkurs zur Geologie der Region bekommen. Unser Guide, Christian Neumann, hat es aber auch wirklich gut mit uns gemeint! Einen Rucksack voller Bücher, Hefter, Flyer, Landkarten, Zeitungsartikel, Fotos und Broschüren hat er für uns durch die Natur getragen. Immer wieder zauberte er daraus thematisch Passendes zutage – und ab und zu köstliche Ingwer-Bonbons, »als Treibstoff«, wie er sagt. Der studierte Geograf mit gemütlichem, erzgebirgischem Dialekt ist einer von etwa 50 zertifizierten Nationalparkführern in der Sächsischen Schweiz. Jeder von ihnen bringt seinen beruflichen Hintergrund und seine persönlichen Leidenschaften ein. Mal steht die Geologie im Fokus, mal die Botanik, mal die Kunst, mal die Geschichte. Und manchmal, so wie heute, ist etwas von allem dabei. Sebastian Thiel/ THIEL Creative Content Sebastian Thiel/THIEL Creative Content Kunstvolle Sandstein-Säulen weisen den Weg durch das Wehlener Waldgebiet.
URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2025 www.saechsische-schweiz.de 33 BEWEGUNG »Teuflische Schluchten, Feuersalamander, Buchdrucker und malerische Romantik«, ist der Titel der heutigen Führung. Es ist eine »Entdeckertour«. Unter diesem Titel bietet die Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz regelmäßige Wanderungen an, die von Frühling bis Herbst wöchentlich zu festen Zeiten, von festen Orten und bei fast jedem Wetter starten. Christian Neumann öffnet uns die Augen für die Schätze am Wegesrand, von denen wir die meisten ohne seine Hilfe wohl übersehen hätten. So legt er an einem moosbewachsenen Felsen mit einer Zahnbürste einen Millionen Jahre alten und erstaunlich gut erhaltenen Muschelabdruck frei. Später leuchtet er mit der Taschenlampe in eine Vertiefung im Stein, aus der uns das Leuchtmoos geheimnisvoll grünlich entgegenschimmert. Dann zeigt er denen, die sich trauen, in einer finsteren Höhle den hübschen, tropfenförmigen Kokon einer Höhlenspinne. Kurz darauf watscheln wir im Entengang über Stöcke im Schlamm unter tiefhängenden Felsbrocken hindurch. Dann klettern wir über rutschige Steine. Der schaurig-schöne Teufelsgrund mit seinen fast senkrechten, moosgrünen Felswänden und dem wilden Durcheinander der Gesteinsbrocken ist der anstrengendste Teil der Wanderung, aber auch ihr landschaftlicher Höhepunkt. Ein letzter Abstecher führt uns in den Zscherregrund zu einem www.saechsische-schweiz.de/region/nationalpark TOUREN FÜR NEUGIERIGE sogenannten Strudeltopf, einer perfekt kreisrunden, zylinderförmigen Vertiefung, die vermutlich während der letzten Eiszeit durch im Wasser rotierende Steine entstanden ist. Als wir uns am Ende der Tour auf dem Marktplatz von Stadt Wehlen von unserem Guide und den Mitwanderern verabschieden, fühlen wir uns wie frischgebackene Elbsandsteinexperten. Sechs DIN A5-Seiten haben wir unterwegs mit Notizen gefüllt. Wenn man sich nur alles merken könnte! Eine Übersicht über Entdeckertouren und weitere buchbare Naturerlebnisse in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz finden Interessierte unter Unterwegs im Zscherregrund Sebastian Thiel/ THIEL Creative Content ANZEIGE Zum Wolfsberg 102 · 01814 Bad Schandau OT Reinhardtsdorf · Tel.: +49 (0) 35028 / 859900 · www.hotel-wolfsberg.de AUSFLUGSGASTSTÄTTE UND HOTEL Panoramahotel Wolfsberg NATUR ERLEBEN · RUHE GENIESSEN Erleben Sie den einmaligen Ausblick auf die Berge der Sächsisch-Böhmischen Schweiz von der großen Freiterrasse oder direkt vom Zimmer mit Balkon. Unser idyllisch gelegenes Haus ist ein sehr guter Ausgangspunkt für Ausflüge und Wanderungen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und heißen Sie herzlich willkommen! Familie Helth und Mitarbeiter
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