Die Beziehung zwischen meiner Kamera und mir war einfach. Ich suchte mir ein Motiv und die Spiegelreflex Kamera erledigte automatisch das gesamte Technikgedöns. Die Ergebnisse ließen allerdings zu wĂŒnschen ĂŒbrig.
So beschloss ich, tiefer in die Materie einzudringen und meldete mich kurzerhand beim Fotoworkshop „FotofrĂŒhling Sandstein“ an. Von Freitag bis Sonntag wurden vom Veranstalter Portal e.V. verschiedene Workshops angeboten, die auch einzeln gebucht werden konnten. Ich dachte mir „Alles oder Nichts“ und nahm an allen Terminen teil.
Nieselregen und KĂ€lte bliesen mir bei der FĂ€hrĂŒberfahrt im Kurort Rathen um die Ohren. Ich dachte mir: „Das kann heiter werden“ – aber heiteres Wetter sieht anders aus! Vor allem zum Fotografieren… aber ich wurde eines Besseren belehrt!

 

Ein gemĂŒtliches Restaurant namens „Rosenmark“ ist nachts neben einem ruhigen Fluss beleuchtet. Der Außenbereich besteht aus einem Holzzaun und einem kahlen Baum. Straßenlaternen werfen ein warmes Licht, das sich im Wasser spiegelt. In der Ferne sind kleine GebĂ€ude und Berge schwach zu erkennen.

Blaue Stunde – am Abend

Kurze Vorstellungsrunde, Übungseinstellungen an der Kamera und schon standen wir mit unseren Stativen an der Elbe. Die richtige Belichtungszeit, der geeignete ISO-Wert, die Einstellung der passenden Blende und (gaaanz wichtig) der Weißabgleich brachten fantastische Fotoergebnisse trotz diesem bewölkten Himmel hervor. Den Blauanteil am Himmel konnte ich kaum noch erahnen. Dies sei aber evolutionĂ€r bedingt – wie ich erfahren habe – das menschliche Auge kann nĂ€mlich viel mehr grĂŒne Töne als blaue wahrnehmen. Auf jeden Fall ist die Kombination von orangefarbener Beleuchtung und blauem Himmel ein dankbares Motiv!

 

Rathen-bei-Nacht-FĂ€hre

Tipps vom Profi

Helmut Schulze, bekannter Kletterfotograf, erklĂ€rte uns anschließend mit seinem Vortrag, worauf es in der Fotografie ankommt. Der Blick fĂŒr das Detail, Geduld und klare Vorstellungen vom Resultat sind sein Erfolgsrezept. Webcams verraten ĂŒbrigens die Chance auf den typischen Morgennebel in der SĂ€chsischen Schweiz. Der erfahrene Fototrainer Wolfgang Kreische entfĂŒhrte uns spĂ€ter noch kurz ins technische Universum der Fotografie. Die wichtigste Erkenntnis des Tages: manuelle statt automatische Einstellungen!

 

Eine malerische Aussicht auf hoch aufragende Felsformationen, eingehĂŒllt in Nebel und dĂ€mmrige Blautöne. Eine weiße Birke steht prominent im Vordergrund rechts und bildet einen Kontrast zur zerklĂŒfteten Landschaft. Auf den Felsen und dem Baum ist spĂ€rliches, dunkelgrĂŒnes Laub zu sehen.

Blaue Stunde – am Morgen

Vor dem Morgengrauen aufzustehen ist schon eine Herausforderung fĂŒr sich. Dann noch unter Zeitdruck im Dunkeln (denn es wurde ja heller und heller) zur Basteiaussicht zu wandern und alle Kameraeinstellungen, die zu berĂŒcksichtigen sind, einzustellen, verlangten mir einiges ab. Mein hilfloser Blick war scheinbar nicht zu ĂŒbersehen, denn schon war Wolfgang mit Tipps zur Stelle. Ganz im Detail und mit vielen technischen Hintergrundinfos vertiefte ich die Beziehung zu meiner Canon. Die innerlichen „AHAs“ habe ich dann schon gar nicht mehr mitgezĂ€hlt. Es entstanden zig Probeaufnahmen mit diversen Einstellungen.

 

Ein zarter Farn wĂ€chst aus einem ĂŒppigen, moosbedeckten Felsen hervor und wird in sanftes, natĂŒrliches Licht getaucht. Die leuchtenden GrĂŒntöne des Mooses kontrastieren mit der komplexen Blattstruktur des Farns und schaffen eine ruhige und detaillierte Naturszene.

Landschaftsfotografie

10 Uhr ging es mit NationalparkfĂŒhrer Thomas Mix , Helmut Schulze und Wolfgang Kreische auf eine Wanderung Richtung Gamrig. Fotomotive und Informationen zum Nationalpark gab es un mas, aber am spannendsten fand ich die GesprĂ€che mit den anderen Teilnehmern. Es waren Spezialisten der Portrait-Fotografie, Astro-Fotografie und Vogel-Fotografie dabei. Unterwegs stoppten wir am GrĂŒnbach im Amselgrund. Hier testeten wir vor allem die Belichtungszeiten bei bewegtem Wasser. Auf dem Gamrig blinzelte sogar mal die Sonne unter den Wolken hervor, dennoch standen eher Detailaufnahmen im Fokus unserer Kameras.

 

Eine Frau mit langen braunen Haaren liegt teilweise unter Wasser in einem Schwimmbecken und stĂŒtzt ihre HĂ€nde auf den Beckenrand. Sie trĂ€gt einen blauen Badeanzug und blickt mit ruhigem Gesichtsausdruck direkt in die Kamera. Das Wasser um sie herum ist klar und blau.

Portraitfotografie

Am Sonntag war unsere Shooting-Location der Hotelpool des Elbschlösschens. Auch bei diesem Workshop besprachen wir zunĂ€chst die Theorie, bevor wir am lebenden Model ĂŒben durften. Ich musste feststellen, dass dies noch einmal eine ganz andere Herausforderung ist: neben all den technischen Einstellungen musste man nun auch noch das Fotomodel und die SchĂ€rfe beachten. Aber Thomas Eichberg gab uns hier zahlreiche Hilfestellungen, sodass auch hier mit Stolz vorzeigbare Ergebnisse entstanden.

 

Mein Fazit:

Mit meiner Kamera bin ich nun per DU, sie wird mich jetzt wohl hÀufiger zum morgendlichen Aufstehen bewegen und das eine oder andere Objektiv dazukaufen lassen.
Klasse Fotoworkshop, viel gelernt, sympathische Leute – gerne wieder!

 

Weitere Termine:

Am 21.5.2016 gibt es eine Fotowanderung am Zirkelstein. Man kann hier  direkt online buchen: FAB Ticketshop

Die nÀchste Fotowerkstatt Sandstein Herbst ist voraussichtlich am 5. und 6.11.2016. Wir halten euch auf dem Laufenden!

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Mehr Informationen

Hintergrund – Info:

Im Rahmen des EU Kooperationsprogramms  zwischen Sachsen und der Tschechischen Republik, beteiligt sich Portal e.V. mit Projekten zur Förderung des grenzĂŒberschreitenden Zusammenlebens in der Euroregion Elbe Labe. Die Fotowerkstatt Sandstein in der Euroregion Elbe/ Labe wurde mit einer EU Förderung  durchgefĂŒhrt.

 

Author

Mitarbeiterin TVSSW

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