Der Felsenpfad von Khaa (Kyjov, Ortsteil von Krásná Lípa)

Der gelb markierte 1,6 Kilometer lange Felsenpfad steigt zunächst steil an. Kurz bevor man das Felsplateau erreicht, zweigt nach links der Aufstieg zum “Schiff” ab, einem markanten Felsen in der genannten Form mit einer Wetterfahne. Auf das Schiff kann man hinaufklettern, was sich bei dem nassen Felsen, den wir vorfanden, als gar nicht so einfach herausstellte. Oben angekommen, blickt man über das Khaatal und vor allem an dem wirklich senkrechten Felsen nach unten. Der eigentliche Felspfad führt weiter durch die “Enge Stiege” steil aufwärts. Nach dem Ausstieg bietet sich dem Wanderer ein Blick zum „Schiff“ und über das Khaatal. Bald gelangt man auf dem markierten Steig zur Burg Oberkarlstein. Es handelte sich aber wohl eher um eine Siedlung als um eine ehemalige Burg. Zu sehen ist davon praktisch nichts mehr. Eine Schautafel informiert (auch in deutscher Sprache).

"Felsenpfad von Khaa"©: Andreas Biscop
Felsenpfad von Khaa©: Andreas Biscop
"Aufstieg zum Schiff"©: Andreas Biscop

Ab hier geht es zunächst hinab über die historische Steiganlage. Wir treffen auf die ersten massiven Holztreppen neueren Datums. Ob die verbauten EU-Mittel (Hinweistafel dazu) besonders sinnvoll eingesetzt wurden, sei dahingestellt. Nach der Querung eines Tals steigt der Pfad erneut an. Man durchquert eine kleine Höhle (die Löwenhöhle, woher auch immer der Name stammt) und gelangt zu einer originell gestalteten Bank. Bald danach erreichen wir die Felsengruppe der Brüdersteine, die man ersteigen kann. Die früher sicher vorhandene Aussicht ins Khaatal wird durch hohe Bäume heute stark eingeschränkt.

Nach einem steilen Ab- und wieder Aufstieg durch das letzte Seitental gelangen wir zu einigen interessanten Felsgebilden, zum Beispiel Hund und Katze (die Katze konnten wir trotz intensiver Suche allerdings nicht entdecken). Der letzte Aufstieg führt durch einen engen Gang, die sogenannte Himmelsleiter, zur Fürst-Kinsky-Höhe. Hier endet der eigentliche Felsenpfad. Der Weg führt nun weiter Richtung Khaa und erreicht den Ort am kleinen Friedhof. Ein enger Weg bringt uns auf die Dorfstraße und die gelbe Markierung leitet uns zielsicher direkt zum Gasthof, in dem wir eine Rast einlegen können.

"Kleine Kletterei am Schiff"©: Andreas Biscop
Enge Stiege©: Andreas Biscop
"Felsenpfad von Khaa"©: Andreas Biscop

Wie gelangen wir aber eigentlich zum Felsenpfad?

Das kleine Dorf Kyjov (Khaa) ist heute ein Ortsteil von Krásná LĂ­pa und liegt am Flüsschen KĹ™inice (Kirnitzschbach). Die Siedlung entstand um die Mitte des 17. Jahrhunderts. Christoph Riedel errichtete um die bereits erbaute Sägemühle und den angrenzenden Teich einige Häuser. Kyjov liegt am Anfang des KyjovskĂ© ĂşdolĂ­ (Khaatals), einer tiefen Schlucht, die der Kirnitzschbach in die Sandsteinfelsen eingeschnitten hat. Zu erreichen ist der Ort und damit der Felsenpfad entweder zu Fuß von Hinterhermsdorf über den Grenzübergang Khaatal (ausgeschildert, Fußgängerbrücke) und dann entlang der Markierung roter Strich. Ein Wegweiser zeigt uns die Richtung und die Entfernung: 6,6 Kilometer bis Kyjov (Khaa). Die Beschilderung erfolgt ab hier nur noch in tschechischer Sprache. Der Wanderweg verläuft immer unmittelbar an der Kirnitzsch entlang und ist leider asphaltiert. Wem der Weg zu weit ist (die Wanderung wird ab Hinterhermsdorf deutlich über 20 Kilometer lang), kann mit dem Auto anreisen: von den Grenzübergängen Sebnitz oder Schmilka in Richtung Krásná LĂ­pa, Abzweig von der Straße 265 bei Krásná LĂ­pa in den Ortsteil Kyjov (Khaa).

Zur Orientierung empfehle ich eine gute Wanderkarte. Geeignet ist hier zum Beispiel die Karte Nationalpark Böhmische Schweiz, 1:25.000, Herausgeber Gemeinnützige Gesellschaft CeskĂ© Ĺ vĂ˝carsko.

Alle Fotorechte liegen bei www.zwillingsstiege.de

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Bildnachweise:

  • Felsenpfad von Khaa: Andreas Biscop
  • Felsenpfad von Khaa: Andreas Biscop
  • Aufstieg zum Schiff: Andreas Biscop
  • Kleine Kletterei am Schiff: Andreas Biscop
  • Enge Stiege: Andreas Biscop
  • Felsenpfad von Khaa: Andreas Biscop
  • Logo Sächsisch-Böhmische Schweiz: TVSSW
  • Winterwandern Nationalparkregion Sächsische Schweiz: Sebastian Thiel

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