Hören, fühlen, sehen: Auf den Naturerlebnispfaden in der Sächsischen Schweiz kommen Kinder den Geheimnissen des Waldes mit allen Sinnen auf die Spur.

Walderlebnispfad Reinhardtsdorf-Schöna

Hündin Amanda verschwindet freudig in den Heidelbeerbüschen. Manina und ihr Bruder Mats rennen der Bulldogge hinterher. Kurz darauf erreichen sie eine Lichtung. Die Spätsommersonne glitzert im Wasser des kleinen Teiches. Am Ufer entdecken sie Station elf des neuen Walderlebnispfades in Reinhardtsdorf-Schöna.

Der neunjährige Mats nimmt den kleinen schwarzen Eimer und wirft ihn weit in den Teich hinein. Dann zieht er ihn an der Schnur wieder heraus. Vorsichtig gießt seine Schwester das Wasser über das Sieb des Würfels, der mit Sand gefüllt ist. „Mal sehen, ob das Wasser herausfließt“, sagt Mama Yvonne. Kurz darauf tropft das Wasser aus einem Röhrchen. „Wasserspeicher“ heißt die Station. An dieser sind vier Würfel unterschiedlich gefüllt: mit Beton, Sand, Acker- und Waldbodenerde. Hier finden Kinder heraus, welcher Boden Wasser am besten aufnehmen und speichern kann.

Ein junges Mädchen gießt Wasser aus einem schwarzen Eimer in einen Metallsiebbehälter, der Teil eines Filtersystems ist. Ein Erwachsener, der neben ihr teilweise zu sehen ist, hilft ihr. Sie sind im Freien, mit viel Grün und einem Teich im Hintergrund. Das Mädchen ist auf ihre Aufgabe konzentriert.
Lehrstation Wasserspeicher

Gut gelaunt erkunden Mats, Manina und ihre Eltern den zweieinhalb Kilometer langen Pfad, den Sachsenforst mit 15 neuen Spielstationen ausgestattet hat. Vom Baumtelefon, über den Barfußpfad zum Holzkraftspiel: Überall dürfen Kinder sich ausprobieren.

Die Medaille im Weitsprung geht an den Floh.

Manina steht startbereit am Tierweitsprung. Mit zwei Sprüngen hüpft die Siebenjährige in das weiche Feld aus Holzhackschnitzeln. Sie strahlt und schiebt die Markierung aus Holz am Seil an die passende Stelle.

Ein Mann und ein junges Mädchen genießen ein Outdoor-Abenteuer im Wald. Das Mädchen, das ein weißes Oberteil und rote Shorts trägt, springt über einen kleinen Baumstamm, während der Mann in einem blauen T-Shirt und grünen Shorts sie lächelnd beobachtet. Der Wald im Hintergrund ist üppig und grün.

Nebenan verrät eine Tafel, wie weit Tiere springen können. Überraschend: Der Floh macht mit der 200-fachen Weite seiner Körperlänge das Rennen. Amanda interessiert das herzlich wenig, sie will weiter. Vergnügt kühlt sie am kleinen Bach über der Wackelbrücke ihre Pfoten ab, bevor es für alle zurück geht.

  • Start: Wanderparkplatz Reinhardtsdorf-Schöna
  • Strecke: 2,5 Kilometer
  • Schwierigkeit: leicht
  • Anreise mit dem ÖPNV: Schöna Dorfplatz
  • Mehr Infos zur Tour

Waldhusche Hinterhermsdorf

Wie sieht ein Eichhörnchenkobel aus? Wie baut eine Spinne ihr Netz? Welche Käfer haben Holz zum Fressen gern? Fragen wie diese werden im 66 Hektar großen Erlebnisgelände Waldhusche in Hinterhermsdorf beantwortet. Mehr als 40 Spiel- und Wissensstationen machen das Wandern auf den vier vernetzen Themenwegen zum Kinderspiel.

Zwei Kinder spielen auf einer großen hölzernen Insektenskulptur, die einem Käfer ähnelt, in einem Waldstück. Ein Kind steht in einem ausgeschnittenen Loch in der baumstammähnlichen Struktur, während das andere darauf klettert. Im Vordergrund steht ein Informationsschild über den Spielbereich.
Widderbock und Käferspiel
  • Start: Buchenparkhalle Hinterhermsdorf
  • Strecke: 2,7 Kilometer
  • Schwierigkeit: leicht
  • Anreise mit dem ÖPNV: Erbgericht Hinterhermsdorf
  • Mehr Infos zur Tour

Baumlehrpfad im Tannenbusch

Vom Verschwinden und Entstehen eines Waldes erzählt der Baumlehrpfad im Tannenbusch in Bad Gottleuba. Er vermittelt auf Tafeln, wie die durch den Borkenkäfer entstandenen Kahlflächen mit neuen Baumarten belebt werden und so ein neuer Wald zum Leben erweckt wird. Vom Kammweg genießen Wanderer traumhafte Ausblicke in das Gottleubatal.

  • Start: Markt in Bad Gottleuba
  • Strecke: 4 Kilometer
  • Schwierigkeit: mittel
  • Anreise mit dem ÖPNV: Haltestelle: Ernst-Hackebeil-Straße
  • Mehr Infos zur Tour

Weg zur Wildnis

Auch der neue „Weg zur Wildnis“ der Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz in der Nähe des Kleinen Winterberges erzählt von den erstaunlichen Selbstheilungskräften des Waldes. Wintersturm Kyrill und Borkenkäfer haben dort, wo der Wanderweg Lehnsteig auf den Reitsteig trifft, vor etwa 15 Jahren auf einer Fläche von etwa zwei Hektar den gesamten Fichtenbestand zum Absterben gebracht. Die alten Stämme liegen noch, doch sind sie oft kaum mehr zu sehen. Links und rechts des etwa 250 Meter langen Bohlenweges steht bereits junger, gesunder Mischwald. Infotafeln lenken den Blick auf spannende Details.

Eine Informationstafel im Freien in einem Wald zeigt eine Zeitleiste des Waldwachstums von 1990 bis 2021. Im Hintergrund sind Bäume mit neuen Blättern und eine Holzkonstruktion um die Tafel herum zu sehen. Der Wald ist üppig, es sind sowohl kahle als auch grüne Stellen zu sehen.
Die Natur hilft sich selbst
  • Start: Reitsteig, etwa auf halber Strecke zwischen Abzweig Lehnsteig und Abzweig Fremdenweg (50.9079689N, 14.2500517E)
  • Strecke: 250 Meter
  • Schwierigkeit: Der Weg selbst ist leicht. Die Wanderung zum Weg ist mittel.
  • Anreise: nur zu Fuß
  • Mehr Infos zur Tour

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