In Caspar David Friedrichs Fußstapfen: Romantisch wandern in der Sächsischen Schweiz

Caspar David Friedrich ist der wohl bedeutendste Maler der deutschen Romantik. Anregungen für seine symbolträchtigen Landschaftsdarstellungen fand er auf Wanderungen in der Sächsischen Schweiz. Er hatte hier das Ideal einer romantischen Landschaft gefunden. Wie andere Künstler seiner Zeit kannte Friedrich die eindrucksvollsten Täler und Schluchten und die Wege dahin. Der 250. Geburtstag des Malers ist ein wunderbarer Anlass, seinen Pfaden durch die Region zu folgen und seine Lieblingsorte aufzuspüren. Das sind die 5 schönsten Touren auf den Spuren von Caspar David Friedrich:

1 – Wie gemalt: Der Caspar-David-Friedrich-Weg rund um Krippen

©: Philipp Zieger

©: Philipp Zieger

©: Philipp Zieger

Der Caspar-David-Friedrich-Weg folgt den Spuren des Romantikers von der Elbe bis zum Tafelberg Kaiserkrone mit seinen drei markanten Spitzen. Die 15 Kilometer lange, mittelschwere Route bietet Panoramablicke und führt durch abwechslungsreiche Landschaften. Den Weg nutzte Caspar David Friedrich während eines mehrmonatigen Aufenthalts in Krippen im Sommer 1813 häufig. 12 Informationstafeln zeigen die damals hier entstandenen Zeichnungen. Darunter auch die „Felsige Kuppe“, auf die Friedrich später den berühmten „Wanderer über dem Nebelmeer“ positionierte. Noch heute ist der markante Felsblock am Fuß des Tafelberges zu entdecken. Start und Ziel des Rundweges ist das linkselbische Krippen mit seinen hübschen Fachwerkhäusern. Von dort geht es entlang des Mittelhangweges hinauf nach Schöna. Über den Wolfsberg und durch Reinhardtsdorf führt der Weg zurück zum Ausgangspunkt. 

Die Wanderung auf einen Blick:

• Start: Krippen I Ende: Krippen
• Strecke: 11 km I Laufzeit: 5 Stunden
• Schwierigkeit: mittel (Aufstieg/ Abstieg: 395 m)
• Inspirationsorte von Caspar David Friedrich entlang der Route: Kaiserkrone, Krippen, Mittelhangweg
• Anreise/Abreise mit dem ÖPNV: S-Bahn S1 bis Krippen I Bahnhof, Bus 252 bis Krippen I Alte Schule, Fähre F4
• Tipp: Als Übernachtungsgast in vielen Orten der Sächsischen Schweiz kannst du mit der Gästekarte mobil ohne zusätzliches Ticket die S-Bahn, Fähren und den Bus nutzen!

2 – Begegnung mit großen Künstlern: Erste Etappe des Malerwegs Elbsandsteingebirge

©: Iven Eißner

©: Philipp Zieger

©: Philipp Zieger

Ein märchenhaftes Tal, ein theatralisches Monument, eine verfallene Mühle und ein mystischer Grund: Schon in der Ouvertüre zeigt sich der berühmte Malerweg Elbsandsteingebirge als wahrer Romantiker. Auf der 11,5 Kilometer langen Wegstrecke zwischen Pirna-Liebethal und Stadt Wehlen begegnest Du unter anderem Richard Wagner. Dem Komponisten wurde hier ein Denkmal gesetzt, denn in der nahen Lochmühle schrieb er am „Lohengrin“. Zurück zu Caspar David Friedrich findest Du im schattigen Uttewalder Grund mit seinem sagenumwobenen Felsentor. Friedrich hat hier einmal eine ganze Woche zwischen Bäumen und Felsen gehaust, um der Natur ganz nah zu sein. Am Ende der mittelschweren Tour lädt das Städtchen Wehlen mit seinem italienisch anmutenden Marktplatz zur Einkehr ein.

Die Wanderung auf einen Blick:

• Start: Pirna-Liebethal I Ende: Stadt Wehlen
• Strecke: 11,5 km I Laufzeit: 3,5 Stunden
• Schwierigkeit: mittel (Aufstieg: 110 m/ Abstieg: 141 m)
• Inspirationsorte von Caspar David Friedrich entlang der Route: Uttewalder Felsentor, Wehlen
• Anreise mit dem ÖPNV nach Pirna-Liebethal: Bus G/L bis Pirna I Liebethaler Grund/ Abreise mit dem ÖPNV ab Stadt Wehlen: S-Bahn S1 ab Stadt Wehlen I Bahnhof, Bus 238 & Bus 239 ab Stadt Wehlen I Karl-Marx-Platz

3 – Das Herz der Sächsischen Schweiz: Über die Bastei nach Hohnstein

©: Sebastian Rose

©: Sebastian Thiel

©: Philipp Zieger

Die berühmteste Aussicht der Sächsischen Schweiz, uralte Baumriesen, wilde Schluchten, Felsspalten, Treppen, Brücken, kleine Wasserfälle und am Ende sogar noch ein bisschen Urwald: Zwischen Stadt Wehlen und Hohnstein fand Caspar David Friedrich Inspiration in Hülle und Fülle. Der Weg berührt zahlreiche Highlights der Sächsischen Schweiz: Bastei, Kurort Rathen, Amselsee, Polenztal, Wolfsschlucht. Auf der elf Kilometer langen Strecke erwartet Dich einiges Auf-und-Ab. Verschnaufen lässt sich am „Steinernen Tisch“, einem Picknickplatz des Kurfürsten August dem Starken, bei einer Pause im Kurort Rathen oder am Ziel Hohnstein.

Die Wanderung auf einen Blick:

• Start: Stadt Wehlen I Ende: Hohnstein
• Strecke: 11 km I Laufzeit: 5 Stunden
• Schwierigkeit: mittel (Aufstieg: 499 m/ Abstieg: 345 m)
• Inspirationsorte von Caspar David Friedrich entlang der Route: Wehlen, Bastei/ Felsentor Neurathen, Amselgrund, Amselfall, Polenztal, Schindergraben, Burg Hohnstein
• Anreise mit dem ÖPNV nach Stadt Wehlen: S-Bahn S1 bis Stadt Wehlen I Bahnhof, Bus 239, Bus 238 bis Stadt Wehlen I Karl-Marx-Platz /Abreise mit dem ÖPNV ab Hohnstein: Bus 236, Bus 237, Bus 254, Bus 264 ab Hohnstein I Eiche

4 – Romantisches Tal und berühmtes Panorama: Auf dem Polenztalweg

©: Sebastian Thiel

©: Hartmut 460068383/adobestock.com

©: Philipp Zieger

Welchen Weg genau Caspar David Friedrich im Jahr 1800 während seines viertägigen Aufenthaltes rings um Hohnstein auf dem Weg zurück nach Bad Schandau genommen hat, ist nicht belegt. Diese 14 Kilometer lange und mittelschwere Wanderung rund um Porschdorf entscheidet sich für eine Tour durch das romantische Polenztal und über die Kasper-Stadt Hohnstein. Beide Orte waren für Caspar David Friedrich wichtige Quellen der Inspiration. Ein weiterer Höhepunkt dieses Weges ist die Brandaussicht. Dieser „Balkon der Sächsischen Schweiz“ war schon zu Friedrichs Zeiten ein beliebter Aussichtspunkt. Heute kannst Du Dich in der Brand-Baude mit sächsischen Spezialitäten stärken und den Panoramablick genießen. 

Die Wanderung auf einen Blick:

• Start/ Ende: Porschdorf
• Strecke: 14 km I Laufzeit: 4,5 Stunden
• Schwierigkeit: mittel (Aufstieg/ Abstieg: 287 m)
• Inspirationsorte von Caspar David Friedrich entlang der Route: Polenztal, Schindergraben, Burg Hohnstein
• Anreise/Abreise mit dem ÖPNV: Nationalparkbahn U28 ab/an Porschdorf

5 – Höhle mit Aussicht: Hinauf auf den Kuhstall

©: Martin Goehring

©: Philipp Zieger

©: Philipp Zieger

Der Name ist kurios, der Eindruck imposant: Der Kuhstall ist das größte Felsentor der Sächsischen Schweiz. Die Maler des 19. Jahrhunderts waren emotional tief berührt von diesem Ort – auch Caspar David Friedrich, der den Kuhstall 1818 in einer Bleistiftzeichnung festhielt. Abenteuerlustige steigen die schmale Himmelsleiter hinauf. Nach vielen Stufen belohnt eine atemberaubende Aussicht für die Mühe. Die leichte bis mittelschwere Wanderung beginnt und endet am Lichtenhainer Wasserfall. Mit 3,5 Kilometern ist die aussichtsstarke Runde eher kurz. So bleibt Dir im Anschluss noch Zeit für eine entspannte Fahrt mit der legendären Kirnitzschtalbahn.

Die Wanderung auf einen Blick:

• Start/ Ende: Lichtenhainer Wasserfall
• Strecke: 3,5 km I Laufzeit: 2 Stunden
• Schwierigkeit: leicht-mittel (Aufstieg/ Abstieg: 173 m)
• Inspirationsorte von Caspar David Friedrich entlang der Route: Kuhstall
• Anreise/Abreise mit dem ÖPNV: Bus 241 oder Kirnitzschtalbahn bis Sebnitz I Lichtenhainer Wasserfall

Tipp für alle Romantiker:

Caspar David Friedrich unternahm am liebsten morgens und abends in der Dämmerung ausgedehnte Spaziergänge. Außerdem faszinierte ihn der Nebel in der Sächsischen Schweiz. Wer ihn erleben möchte, muss früh aufstehen. Die Sonnenaufgänge in der Sächsischen Schweiz sind legendär! Aber auch der Ausklang eines Tages bei einem der spektakulären Sonnenuntergänge im Elbsandsteingebirge ist ein besonderes Erlebnis!

Hier sind die besten Spots für Sonnenauf- und Sonnenuntergänge auf den Spuren von Caspar David Friedrich:

• Sonnenaufgang: Kaiserkrone, Bastei
• Sonnenuntergang: Gamrig, Burg Hohnstein

©: czech vibes

©: Sebastian Rose

Weitere Informationen rund um Caspar-David-Friedrich in der Sächsischen Schweiz findest Du hier.