Das Elbsandsteingebirge mit seinen beiden Teilen Sächsische Schweiz und Böhmische Schweiz ist ein Wunder der Natur. Was vor 150 Millionen Jahren noch Meeresgrund war, formten Tektonik und Erosion zu einem facettenreichen Wanderparadies mit Tafelbergen, Felsen, Tälern und Schluchten. Zwei Nationalparks und das umgebende Landschaftsschutzgebiet ergeben zusammen die Nationalparkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz mit über 700 Quadratkilometern Fläche. Bedrohte Tierarten haben hier ihr Zuhause gefunden: Wanderfalke, Schwarzstorch, Eisvogel und Siebenschläfer. Aber auch seltene Pflanzen, wie das Gelbe Veilchen, ein Relikt der letzten Eiszeit, der Waldgeißbart und viele Farnarten. Jetzt füllt sich diese einmalige Landschaft wieder mit Leben.
Märzenbecher künden vom Frühling
Das erste Signal für den Frühlingsbeginn im Elbsandsteingebirge geben die Märzenbecher. Mit ihren schneeweißen glockenförmigen Blüten, die zart von grünen Punkten gekrönt werden, recken sie als eine der ersten Frühjahrsboten die Köpfe in den Himmel. Beeindruckend ist das Naturschauspiel im Polenztal. Dicht an dicht drängen sich über mehrere Wochen die Glockenköpfe auf den Märzenbecherwiesen. Das Wildvorkommen dieser Frühlingsknotenblume (lat. Leucojum vernum) entlang des Flüsschens Polenz ist das nördlichste in Mitteleuropa und gilt als eines der größten in Deutschland. Auf dem Märzenbecher-Rundweg kann man entlang der Talwiesen spazieren. Unterwegs laden Mühlen zur Einkehr.
Majestäten reihen sich an der Elbe
Tafelberge zählen zu den faszinierendsten Landschaftsformen weltweit. Berühmt sind die Felsmonumente im Südwesten der USA und in Südafrika. Wichtigste Tafelbergregion in Deutschland ist das Elbsandsteingebirge. Mindestens zwei Dutzend dieser imposanten Gebilde mit bis zu 723 Metern Höhe findet man hier. Vorwiegend links der Elbe reihen sie sich aneinander: Rauenstein, Königstein, Pfaffenstein, Gohrisch, Kleinhennersdorfer Stein, Zirkelstein, Großer und Kleiner Zschirnstein und viele weitere. Der höchste ist der Hohe Schneeberg auf böhmischer Seite.
Malerweg
Das Schöne an den Tafelbergen im Elbsandsteingebirge ist: Sie bieten nicht nur spektakuläre An-, sondern auch atemberaubende Ausblicke. Denn praktisch alle können bestiegen werden. Gut ausgebaute Wanderwege führen zu den Gipfeln. Der Malerweg, der als Fernwanderweg auf 116 Kilometern durch die Sächsische Schweiz führt, verbindet die meisten miteinander. Doch auch einzeln sind die Majestäten in kurzen Strecken zu bezwingen.
Pfaffenstein
Ein beliebtes Ziel ist der Pfaffenstein. Durch seine zerklüftete Form wirkt er wie das Elbsandsteingebirge im Kleinen. Die Aussicht und eine historische Berggaststätte belohnen für die Mühe des Aufstiegs. Über das ausgedehnte Bergplateau führt ein verzweigtes und ausgeschildertes Wanderwegenetz. Besonders sehenswert ist die „Barbarine“, eine vorgelagerte frei stehende Felsnadel – der Legende nach eine versteinerte Jungfrau.
Panoramaweg Bad Schandau – Sebnitz
Bezaubernde Ansichten auf die Felsmajestäten bieten Wanderrouten wie der Panoramaweg. Kein anderer Weg in der Sächsischen Schweiz hat diesen Namen mehr verdient. 18 Wanderkilometer führen von Bad Schandau über ein Hochplateau nach Saupsdorf. Die Strecke ist gespickt mit ausgedehnten Wiesen und Feldern, kurzen Waldstücken und hübschen, idyllischen Dörfern. Und immer wieder dominieren imposante Tafelberge und massive Felsenketten das Bild.
Bildnachweise:
- 2PhotowalkMärzenbecher: Yvonne Brücker
- Ausblick Saechsische Schweiz: Achim Meurer
- Barbarine Ausblick: Achim Meurer
- Panoramaweg Saechsische Schweiz: Philipp Zieger
- Logo Sächsisch-Böhmische Schweiz: TVSSW
- Winterwandern Nationalparkregion Sächsische Schweiz: Sebastian Thiel
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