Ob mit oder ohne Schnee – Winterwandern ist wunderschön. Entschleunigung pur. Immer mehr Menschen entdecken die naturnahe Alternative zum Pistenrummel für sich. Auch im Elbsandsteingebirge, das ziemlich perfekte Bedingungen für Winterwanderer bietet. Wir haben es ausprobiert.

Ein dramatischer Himmel mit Sonnenstrahlen, die durch dunkle Wolken brechen, beleuchtet ein grünes Tal darunter. Auf der linken Seite ragt ein markanter Hügel hervor und ein kleines Dorf liegt eingebettet in die Landschaft. Der Kontrast zwischen Licht und Schatten schafft eine beeindruckende Aussicht.©: K. Dauthe
Brand-Aussicht ohne Schnee…

Was für ein Augenblick!

Heißer Kaffee dampft in unseren Tassen. Im Kaminofen knackt es behaglich. Gefühl und Leben kehren langsam in kalte Finger und Zehenspitzen zurück. Durch die Fenster blicken wir auf die Nationalparkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz hinab. Tatsächlich wirkt es von hier oben, als ob uns die ganz Landschaft zu Füßen liegt. Aus winzigen Häuschen steigen Rauchwölkchen in die klare Winterluft empor. Wir befinden uns in der gemütlichen Baude auf dem Brand, der völlig zurecht als „Balkon der Sächsischen Schweiz“ bezeichnet wird.

Ein gemütliches Café-Interieur mit Holzbalken und warmer Beleuchtung. Der Raum verfügt über mehrere Holztische und -stühle, einen grün gekachelten Ofen, umgeben von kleinen Elefantenfiguren, und Regale voller Bücher und Dekorationen. Die Tische sind mit Speisekarten und kleinen Topfpflanzen geschmückt.©: Anna Meurer
Brand-Baude

Hinter uns liegt die klassischste aller Winterwanderstrecken in der Region:

Hohnstein – Brandaussicht. Ein relativ kurzes vergnügen, doch für den Einstieg goldrichtig. Außer bei Glatteis sind praktisch alle Wandertouren durch die Sächsische Schweiz auch im Winter begehbar. Bei Eisglätte empfiehlt es sich Spikes unter den Schuhsohlen zu befestigen und keine riskanten und abschüssigen Touren zu wählen.

Eine gemütliche Hütte mit schneebedecktem Dach und Umgebung liegt an einem malerischen Aussichtspunkt. Der Bereich ist mit schneebedeckten Picknicktischen aus Holz geschmückt. Ein Weihnachtsstern hängt an einem kleinen schneebedeckten Baum in der Nähe. Ein klarer blauer Himmel und ein verschneiter Wald verstärken die winterliche Atmosphäre.©: M. Dora
Brand-Baude mit Schnee …

Wir beschließen nun, gestärkt und durchgewärmt, nicht direkt nach Hohnstein zurück zu gehen, sondern noch etwas vom Malerweg zu genießen. Wir möchten die Gautschgrotte sehen, etwa vier Kilometer von hier. In manchen Wintern wächst dort eine gigantische Eissäule aus herabfließendem Quellwasser, wurde uns gesagt. Dieses spektakuläre Fotomotiv bleibt uns zwar heute verwehrt. Beeindruckend ist der Anblick der etwas unheimlichen , im Wald versteckten Felsformation auch so. Wir sind schon lange niemandem mehr begegnet. Bald wird es dämmern. Uns packt das Wildnisgefühl. Eine halbe Stunde später spazieren wir schon wieder durch Hohnstein. Es scheint, im Winter sind die Wege zum Abenteuer kürzer als sonst.

Ein majestätischer gefrorener Wasserfall stürzt von einer hohen Klippe herab und bildet eine gewaltige Eisformation. Das Wasser, das nun zu festem Eis geworden ist, formt komplizierte Eiszapfen und Eissäulen an der schroffen Felswand. Die höhlenartige Umgebung verstärkt das eisige Schauspiel und verbindet die Schönheit der Natur mit der Härte des Winters.©: Yvonne Brueckner
Gautschgrotte

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Fotos:
Titelfoto Hohnstein im Winter zur blauen Stunde © Sebastian Rose
Brand-Aussicht ohne Schnee… © Katharina Dausch
Brand-Baude © Achim Meurer
Brand-Baude mit Schnee … © M. Dora
Gautschgrotte © Y. Brückner

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