Etappe 1
Fast ausgeschlafen geht es los. Start ist für uns auf dem Marktplatz in Pirna. Direkt neben der Touristinformation, in welcher uns gestern die letzten Tipps zu unserer Wanderung gegeben wurden.
Hoch zum Schloss geraten wir das erste Mal außer Puste. Doch diese Treppen werden auf unserer Tour sicherlich nicht die Letzten gewesen sein. Wir folgen dem Waldweg unterhalb der Schlossmauer, um dann am Ende wieder zur Elbe hinab zu steigen. Das Wasser glitzert im Sonnenlicht. Es ist ein wunderschöner Tag.
Schnell ist Obervogelgesang erreicht. Dort bietet sich die erste Möglichkeit der Einkehr, doch die Wanderlust siegt und wir ziehen weiter. Erneut bergan. Immer wieder bahnen sich die Strahlen der Herbstsonne den Weg durch die bunten Blätter und lichter werdenden Bäume. Wir fühlen uns frei. Zum Spaß wirbeln wir die Blätter auf und stellen uns in einen Regen aus leuchtenden Farben. Lachend ziehen wir weiter.
Vorbei an dem beschaulichen Städtchen Wehlen steigen wir zum Rauenstein auf. Diese Anstrengung wird belohnt! Man ist nahezu allein und die Aussicht ist wunderschön! Hier bleiben wir eine Weile, picknicken und genießen einfach.
Doch bald mahnt die Sonne zum Aufbruch. Im Herbst wird es nun leider früher dunkel. Deshalb müssen wir weiter, um rechtzeitig bis Weißig zu kommen. Unser Timing ist perfekt. Jetzt nur noch ein verdientes Wanderbier und dann werden die Füße hochgelegt. Morgen müssen wir schließlich wieder fit sein!
Etappe 2
Weißig lassen wir schnell hinter uns. Auf dem ersten Stück des Weges bietet sich ein schöner Blick auf die Erhebungen des kleinen und großen Bärensteins.
Gleich darauf taucht vor uns ganz unscheinbar das Mausoleum auf. Eine kleine Kapelle, hinter welcher sich ein weiter Blick über das Elbtal bietet.
Als nächsten Ort erreichen wir Thürmsdorf . Hier müssen wir unseren ersten Stopp einlegen, denn an Schokolade geht kein Weg vorbei. Im SchokoladenCafé gönnen wir uns eine heiße Schokolade und kaufen gleich noch ein wenig Wegzehrung ein. Jetzt sind wir gut ausgerüstet für die vor uns liegenden Anstiege.
Der Erste lässt auch nicht lang auf sich warten. Vor uns thront die Festung Königstein, welche es nun zu erklimmen gilt. Oben nehmen wir uns die Zeit und besichtigen die Festung. Es gibt jedoch zu viel zu sehen! Wenn wir unsere Etappe schaffen wollen müssen wir weiter. Dieses beeindruckende alte Gemäuer wird uns bestimmt noch einmal begrüßen dürfen.
Nun steigen wir erst einmal hinab nach Königstein. Ein weiterer gemütlicher Ort direkt an der Elbe.
Auch hier kann man gut verweilen, doch wir planen unsere nächste Pause für ein bisschen später. Wieder geht es bergauf. Ziemlich außer Atem und doch glücklich laufen wir die nächsten Kilometer. Beim umrunden des Quirls begegnen uns große Höhlen und mystische Sandsteinformationen. Die Gedanken triften ab in eine Welt aus Feen und Trollen. So stellen wir uns deren Behausungen vor.
Von hinten steigen wir auf den Pfaffenstein. Auf dessen Gipfel gibt es zahlreiche Aussichten und von jeder ist der Blick einzigartig. Wir streifen ein wenig umher, machen ein kleines Picknick, genehmigen uns ein Stück der Schokolade, genießen einfach und sind glücklich.
Durchs Nadelöhr steigen wir hinab. Hier ist etwas Vorsicht geboten. So wie der Name schon sagt, ist der Weg steil und eng. Zum Glück hat niemand von uns Höhenangst. Immer wieder weichen wir Wandern mit rotem Kopf und Schweiß auf der Stirn aus, welche sich den Weg nach oben kämpfen. Wir kommen bald sicher unten an und schlendern die letzten Kilometer nach Gohrisch.
Etappe 3
Gleich zu Beginn geht es auf den gleichnamigen Berg unseres Ausgangsortes Gohrisch. Über Treppen und Leitern erklimmen wir den Fels. Der Ausblick an der Wetterfahne wäre perfekt für ein Frühstück gewesen und wir ärgern uns ein wenig bereits im Ort gegessen zu haben. Doch auch heute werden wir sicherlich ein weiteres idyllisches Plätzchen zum Picknick entlang des Weges finden.
Am bekannten Pavillon vorbei geht es zurück ins Tal, nur damit der Weg direkt auf der anderen Seite wieder hinauf auf den Papststein führt.
Eine kühle Limo und eine tolle Aussicht später laufen wir Richtung Kleinhennersdorf weiter. Hier lässt die Aussicht schon die Vorfreude auf die weiteren Tage steigen, denn man kann bis zu den Schrammsteinen sehen.
Als nächstes erreichen wir Krippen, einen Ortsteil von Bad Schandau. Über Stock und Stein geht es weiter und bald erreichen wir auch Reihnhardtsdorf-Schöna. Hier stehen nicht viel mehr Häuser als in den vorherigen Orten. Klein aber gemütlich. Im Ort biegen wir zum Wolfsberg ab, der zum Glück letzte Anstieg für heute. Mit einem tollen Panoramablick ist aber auch das schnell vergessen. Von hier aus geht es nur noch bergab. Immer mit Blick auf Kaiserkrone und Zirkelstein nährt sich auch diese Etappe dem Ende. Die beidem Berge leuchten in der Abendsonne und lassen einen das letzte Stückchen wieder richtig genießen.
Urlaub in Deutschlands schönster Schweiz ist immer wieder beeindruckend! In Schmilka haben wir das Ziel für heute erreicht. Glücklich und zufrieden freuen wir uns schon auf morgen.
Etappe 4
Heute lassen wir es uns richtig gut gehen! Beim Mühlenbäcker in Schmilka gönnen wir uns ein großes Stück frischen Kuchen. Diese Energie brauchen wir auch, denn der Aufstieg auf den Winterberg ist lang und steil! Ziemlich verschwitzt und doch ein wenig stolz, diesem Aufstieg gemeistert zu haben, kommen wir oben an! Nach einer kurzen Verschnaufpause laufen wir entspannt weiter. Das Laub raschelt unter unseren Füßen und auch heute kämpft sich die Sonne wieder ihnen Weg durch Blätter und Äste.
An der Goldsteinaussicht legen wir wieder eine der bekannten Pausen ein. Aussicht genießen, sich auf den warmen Fels legen und ins belegte Brot beißen. Das ist für uns wirklich ein besonderer Teil eines perfekten Wandertages geworden!
Ein Stück weiter erreichen wir das Zeughaus. Schnell lassen wir es hinter uns und laufen weiter Richtung großes und kleines Pohlshorn. Die Aussichten bedeuten zwar ein paar Meter Weg und ein paar Höhnmeter mehr, doch die Lust und Neugier auf schöne Aussichten siegt.
Am Wasser entlang wandern wir weiter. Hier nutzen wir die Möglichkeit zur Kleinsteinhöhle abzuzweigen. Das sieht unwirklich aus, stellen wir einvernehmlich fest. Wirklich beeindruckend wie die Natur solche Gebilde formt.
Das letzte Stück Weg werden wir vom leisen plätschern der Kirnitzsch begleitet.
An der Neumannmühle ist dann auch dieser Abschnitt zu Ende und wir können kaum glauben schon die Hälfte der gesamten Strecke geschafft zu haben. Die Zeit vergeht einfach wie im Flug.
Etappe 5
Heute haben wir die wohl landschaftlich beeindruckendste Etappe vor uns. Ein bisschen aufgeregt sind wir schon. Deshalb sind wir auch früh wach und starten voller Tatendrang in den Tag.
Zunächst begleitet uns der Bachlauf der Kirnitzsch noch ein Stück bevor wir Richtung Kuhstall abbiegen. Bergauf kämpfen wir uns zu einem sehr bekannten Felsentor. Und waren wir gestern von der Kleinsteinhöhle schon beeindruckt, so sind wir es heute umso mehr!
Noch bevor wir die Affensteine erreichen bietet sich ein toller Blick auf die ersten Felsen. Die sehen ganz schön hoch aus. Das wird bestimmt anstrengend.
Doch anscheinend sind wir von den Eindrücken und Aussichten so überwältigt, dass wir die Höhenmeter schon geschafft haben, bevor wir darüber nachdenken konnten. Diese Eindrücke lassen sich nicht beschreiben. Es ist wirklich besser einfach Bilder sprechen zu lassen!
Weiter geht es von den Affensteinen in die Schrammsteine. Auch in diesem Teil der Sächsischen Schweiz ist es besser Bilder der Stiegen, Treppen, Leitern und Aussichten zu zeigen. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus!
Völlig überwältigt verlassen wir nun diese beeindruckende, mystische Felsenwelt und kehren ins Kirnitzschtal zurück. Die letzte Steigung bringt uns zum Ziel des heutigen Abschnittes, nach Altendorf. Zwar sind wir hundemüde und trotzdem werden wir noch lang wach liegen, um den heutigen Tag noch einmal Revue passieren zu lassen.
Etappe 6
Immer noch etwas geschafft von den vielen Eindrücken starten wir ganz gemütlich in Altendorf. Die Tour heute ist viel leichter als die gestrige, vor allem was die Höhenmeter betrifft. Bis zur Kohlmühle geht es bergab. Dieses alte, verlassene Gebäude sieht nach einem tollen Lost Place aus. Der Zugang ist jedoch verboten.
Weiter geht es Richtung Waitzdorf. Ganz sacht steigt der Weg an. Das Wandern ist so wirklich angenehm. An den Ochelaussichten wird heute Pause gemacht. Wir wechseln den Sitzplatz von Bank auf Fels und von Fels auf Bank. Der Blick ist sehr schön, auch wenn der Nebel noch lange nicht alles preisgibt.
Langsam wird uns kühl und wir packen die Sachen zusammen und wagen uns an die Treppen vom Brand. Das ist wirklich anstrengend! Über zahlreiche Stufen schlängelt sich der Weg immer weiter nach oben. Ein Ende ist nicht wirklich in Sicht. Doch irgendwann überschreiten wir die letzte Stufe! Warm ist uns jetzt definitiv!
Auf dem Weg zur Brandbaude kommen wir an dem Abzweig zur Hafersäcke-Aussicht vorbei. Wir biegen ab. Dort schauen wir über Felsen und bunte Bäume. Die Sonne scheint, ein Kind spielt mit dem Echo, welches aus dem Tal zurück schallt und wir verweilen im Moment. Ein befreiendes Gefühl!
An der Brandbaude gönnen wir uns ein erfrischendes Getränk, bevor wir uns auf den Weg ins Polenztal machen. Das kühle und feuchte Klima lässt die interessantesten Konstellationen erwachsen. Die Märchenwelt ist der Sächsischen Schweiz tatsächlich nicht fern.
Oberhalb von uns liegt nun Hohnstein, das Ende der heutigen Etappe.
Etappe 7
Nach einem letzten Blick auf die Burg Hohnstein geht es zunächst wieder nach unten ins Polenztal, nur damit wir gleich wieder zur Hocksteinaussicht aufsteigen können.
Leider haben wir heute weniger Glück. Keinerlei Sicht… Doch wir bleiben optimistisch, dass der Tag noch schöner wird.
Auch oberhalb von Rathewalde gäbe es eine schöne Aussicht. Leider hält der Himmel das schöne Wetter noch zurück. Doch dann wird es nach und nach immer besser! Schon bald zieht es auf und es zeigen sich die ersten Sonnenstrahlen und am Amselsee leuchtet der Herbst schon wieder in seiner ganzen Pracht!
Weiter geht es zur bekanntesten Sehenswürdigkeit der Sächsischen Schweiz, der Basteibrücke. Hier verbringen wir einige Zeit, laufen über die Brücke, essen ein Eis und erkunden weitere Aussichten rund um dieses Highlight. Auch ein Besuch der Felsenburg Neurathen gehört eindeutig zum Programm!
Ewig halten wir es jedoch nicht aus. Die vielen Menschen machen uns ganz schön fertig. Deshalb beschließen wir weiter zu laufen. Von hieraus geht es nur noch bergab, direkt nach Wehlen.
Etappe 8
Kaum zu glauben, dass dieser Urlaub schon fast wieder vorbei sein soll! Doch noch liegt eine Etappe vor uns, welche wir in vollen Zügen genießen werden!
Über die Burgruine oberhalb von Wehlen folgen wir dem Weg in den Uttewalder Grund. Kühl und mystisch ist es hier. Nach schon wenigen Kilometern haben wir das Felsentor erreicht. Hier heißt es Kopf einziehen! Wir sind immer wieder fasziniert,wie die Natur es schafft, so etwas zu konzipieren!
Am Wegesrand tauchen kleine und größere Steinmännchen auf. Manchmal sogar ganze Heere davon. Sie sehen aus wie die Bewohner dieser kleinen grünen Welt.
Wir durchqueren Lohmen und tauchen in den nächsten Grund, den Liebethaler Grund, ein. Der Weg ist ziemlich eben und wir machen uns den Spaß und gehen ein Stückchen tatsächlich rückwärts. Somit haben wir dem Namen unserer Wanderung alle Ehre gemacht.
Schließlich kommen wir zum Ziel unserer Wanderung. Von hier nehmen wir den Bus zurück nach Pirna.
Wir können kaum glauben, dass 8 Tage, 116 km und 4000 hm seit dem Beginn unserer Reise vergangen sind. Wir nehmen viele tolle Eindrücke, zahlreiche Fotos und den Glauben an eine Märchenwelt mit nach Hause. Außerdem können wir bestätigen, dass der Malerweg rückwärts ebenfalls ein Erlebnis ist!
Bildnachweise:
- Logo Sächsisch-Böhmische Schweiz: TVSSW
- Winterwandern Nationalparkregion Sächsische Schweiz: Sebastian Thiel
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