Das Elbsandsteingebirge ist auch von unten gesehen ein Erlebnis: KlĂŒfte, Höhlen und Stollen bergen nicht nur Spannung und Abenteuer, sondern auch Wissenswertes zur Geologie und Geschichte der Region.

Das Elbsandsteingebirge ist berĂŒhmt fĂŒr seine eindrucksvollen Panoramen mit Felsen, WĂ€ldern, TĂ€lern und Schluchten in immer neuen malerischen Kombinationen. Was weniger bekannt ist: Der Formenreichtum setzt sich im Verborgenen fort. Im Inneren der Felsenwelt finden sich Hunderte große und kleine HohlrĂ€ume. Entstanden sind sie durch Gesteinsauflösungen, Abtragung oder tektonische Gebirgsbewegungen.

Einige dieser Höhlen kann man mit regionalen ExkursionsfĂŒhrern erkunden. RenĂ© Hofmann, zertifizierter Natur- und LandschaftsfĂŒhrer ist einer davon. In AnfĂ€nger- und Fortgeschrittenenkursen steigt er oder ein Mitarbeiter seines Teams im Sommer fast jede Woche mit einer Gruppe hinab, klettert mit ihnen durch Höhlenspalten, kriecht in Bauchlage durch schmale GĂ€nge und erhellt durch den Schein der Stirnlampen auch grĂ¶ĂŸere HohlrĂ€ume.

Eine Person mit gelbem Helm, rotem Rucksack und dunkler Kleidung navigiert beim Klettern oder Höhlenerkundung durch eine schmale Felsspalte. Sie blickt in die Kamera und hat ein leichtes LĂ€cheln im Gesicht, umgeben von großen, schroffen Felsen.©: Kletteschule LiliensteinHinabzutauchen in die ewige Finsternis, dahin, wo Dunkelheit liebende Tiere wie die Fledermaus, die Höhlenspinne oder der zu den Schmetterlingen gehörende Höhlenspanner zuhause sind, ist sicher nicht jedermanns Sache. Doch wer sich auf das Abenteuer einlĂ€sst, macht nicht nur eine seltene Erfahrung, sondern erfĂ€hrt ĂŒberdies Spannendes zur Geologie der Region. Versteinerte MuschelabdrĂŒcke aus der Kreidezeit oder in Spalten angereicherte Lösslehme der letzten Eiszeiten erzĂ€hlen Episoden aus der Jahrmillionen wĂ€hrenden geologischen Entwicklung.

Drei Personen erkunden eine große, schwach beleuchtete Höhle mit rauen, felsigen WĂ€nden und unebenem Boden. Die Höhlendecke ist niedrig und auf dem Boden liegen verstreute Steine und Schutt. Sie scheinen legere Outdoor-Kleidung zu tragen und tragen RucksĂ€cke.©: TVSSWWeniger abenteuerlich und daher auch fĂŒr Familien mit kleineren Kindern geeignet, sind Erkundungen der sogenannten Schichtfugenhöhlen. Diese waagerechte Höhlenform bildet sich oberhalb der ErdoberflĂ€che an den weicheren Sandsteinstufen am Fuße der Felsmassive. Durch Auswaschungen entstehen ÜberhĂ€nge, die sich im Laufe der Zeit immer weiter in das Felsinnere hinein wachsen. Sehenswerte Beispiele sind der Diebskeller am Quirl, die Hickelhöhle im Großen Zschand oder die Lichterhöhle am Kleinhennersdorfer Stein.
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Die Geologie im Stollen erkunden

Marie-Louise-Stolln (c) Stadt Bad Gottleuba/BerggießhĂŒbel©: Besucherbergwerk Marie Louise StollnNeben den natĂŒrlichen HohlrĂ€umen der Region gibt es auch einige von Menschenhand geschaffene. Dazu zĂ€hlen die Stollen in Kurort BerggießhĂŒbel (Bad Gottleuba-BerggießhĂŒbel) an den sĂŒdwestlichen AuslĂ€ufern des Elbsandsteingebirges im Grenzgebiet zum Erzgebirge. Über 700 Jahre lang wurde hier Bergbau betrieben und dabei mehrere Dutzend verschiedene, mĂ€chtige Erzlager entdeckt. Die BerggießhĂŒbler LagerstĂ€tte galt als einzigartig in Sachsen.

Eine Person mit weißem Schutzhelm und grauer Jacke steht neben einem schmiedeeisernen Tor mit dem Text „GLÜCK AUF“. Die Person lĂ€chelt und hat einen Schnurrbart. Im Hintergrund sind Steinmauern und ein gewölbter Eingang zu sehen.©: Besucherbergwerk Marie Louise Stolln2006 wurde hier ein Besucherbergwerk eröffnet. So können sich Besucher heute mit Schutzhelm in die Tiefen des Stollens wagen. Hier eröffnet sich Geologieinteressierten eine wahre Erlebniswelt. Zu entdecken sind nicht nur die dunklen GĂ€nge, sondern auch Pick- und Bohrspuren des damaligen Abbaus. Zudem sind Erzminerale wie Malachit und Kupferkies, aber auch Dolomit- und GranatbĂ€nder zu sehen.

Das Besucherbergwerk ist ganzjĂ€hrig geöffnet. Neben den regelmĂ€ĂŸigen von zehn bis 17 Uhr angebotenen 60-minĂŒtigen BergwerksfĂŒhrungen erfreuen sich Kindergeburtstage mit Schatzsuche großer Beliebtheit. Konzerte in der mystischen AtmosphĂ€re am unterirdischen See, MĂ€rchenschichten mit der Bergwerkshexe und die traditionellen Mettenschichten der Adventszeit runden das Veranstaltungsangebot ab. Erholungssuchende finden hier zu festen Terminen beim „Ruhestollen“ einen Ort zur Tiefenentspannung im doppelten Sinn.

www.marie-louise-stolln.de

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