Im Stroh schlafen, Traktor fahren, Ponys reiten, Hühner und Kaninchen füttern, mit Ziegen und Alpakas wandern, Äpfel vom Baum und Johannisbeeren vom Strauch naschen: So sieht es aus, das Landleben, von dem Stadtkinder träumen. Und manchmal wird der Traum wahr – zum Beispiel in der Sächsischen Schweiz.

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Behutsam streichen die achtjährige Matilda und ihre sechsjährige Schwester Paula mit der Bürste über den warmen Pferderücken. Connemara – New Forest Stute Jamila Macha lässt es geduldig über sich ergehen. Absolut ruhig steht sie da, ihr linkes Hinterbein hat sie eingeknickt. »Daran sieht man, dass sie die Massage genießt«, erklärt die Reitpädagogin Esther Anders, die mit ihrem Mann Peter den Anders-Hof in Ehrenberg bei Hohnstein betreibt. Paulas Zwillingsbruder Quirin striegelt das New-Forest-Pony Ennie. Seit Jahren schon machen die Augsburger hier Ferien. »Uns gefällt der Umgang mit den Tieren«, sagt Cornelia, die Mutter der drei.

Landleben wie aus dem Bilderbuch

Urlaub auf dem Anders-Hof ist Landleben pur: Neben den dreizehn Pferden grasen Coburger Fuchs- und Rhönschafe, alte Haustierrassen. Zwei Hunde, einer jung und wild, der andere schon betagt und geruhsam, streifen umher. Vorwerkhühner und an dere alte Geflügelrassen, die auch mal grüne und blaue Eier legen, gackern im Hühnergarten. Unter alten Apfelbäumen hängt eine Schaukel, zwischen den Stämmen ist eine Slackline gespannt. Wie schön es hier ist, hat sich herumgesprochen. In den Sommerferien ist meist alles lange im Voraus ausgebucht. Zudem wird das heilpädagogische Reiten, das Familie Anders anbietet, gut angenommen. »Aber außerhalb der Ferien haben wir freie Plätze, und wir heißen Familien willkommen, die einfach mal nur einen Tag hier verbringen wollen«, sagt Esther Anders und bittet um Voranmeldung.

Ritterspiele auf dem Pferderücken

Matilda, Paula und Quirin laufen jetzt zum Reitplatz. Esther legt den Pferden die Satteldecken an, hebt Paula auf den Rücken des Ponys, nimmt die Longe in die Hand und lässt es im langsamen Schritt starten. »Paula, traust du dich, in die Hände zu klatschen?«, fragt Esther. Na klar, traut sie sich. Dann geht es im Trab über den Platz. Höhepunkt der Reitstunde ist das Ritterspiel: Mit einem Holz schwert spießen die Kinder im Trab und Galopp aufgehängte Ringe auf. »Das hat Spaß gemacht«, sagt Matilda und lächelt.

Nachmittags öffnet das Lämmerkino

Nicht immer kann und muss es gleich ein ganzer Tag oder gar ein Urlaub auf dem Bauernhof sein, um den Hunger nach Landleben zu stillen. Manchmal genügt ein kleiner Einblick. Den bietet zum Beispiel der Ziegenhof Lauterbach nördlich von Stolpen. Ein besonderes Ereignis erwartet Familien hier im Februar und März: Dann tummeln sich bis zu
150 Lämmer im Stall, die kleine und große Besucher freundlich mit Meckern und Handschlecken begrüßen. Das »Lämmerkino«, wie der Hof das wilde Springen der kleinen Ziegen nennt, ist Dienstag und Freitag von 14 bis 18 Uhr geöffnet, ebenso wie der Hofladen nebenan. Zu den ungewöhnlichsten Orten für die Begegnung mit Tieren in der Sächsischen Schweiz zählt die Festung Königstein. In der bedeutenden Museumsanlage auf dem gleichnamigen Tafelberg, 247 Meter über dem Elbtal, sind seit dem Jahr 2021 Ziegen, Schafe und Bienen zu Hause. Sie erinnern daran, dass Bewohner und Besatzung der Bergfestung einst Selbstversorger waren. Bei der Familienführung »Festung tierisch«, die in den Sommerferien stattfindet, erfahren Besucher von Imker und Landwirt Marcel Tharang mehr dazu.

Und abends knistert das Feuer

Ein Lagerfeuer unter dem Sternenzelt ist der perfekte Ausklang für einen ereignisreichen Tag auf dem Lande. So kommen im Zirkelsteinresort in Reinhardtsdorf-Schöna am Fuße des Zirkelsteins am Abend gern die Ferienkinder mit ihren Familien zum Stockbrot backen zusammen. Und auf dem Alten Gutshof Papstdorf prasselt an kühleren Tagen im gemütlichen Gewölberaum das Feuer im Kaminofen. Auch eine rustikale Unterkunft gehört zum Abenteuer Landleben. Der Traum vom Schlafen im Stroh oder Heu wird für Kinder zum Beispiel in der Wanderhütte Waltersdorf und in der Herberge Hofkultur Lohmen wahr. Die Ottendorfer Hütte, eine Wanderherberge im Alpenhüttenstil, bietet zünftige Matratzenlager. In einer Jurte können Familien auf dem Permahof in Hohburkersdorf übernachten. Außergewöhnliche Unterkünfte gibt es auch in Königstein: Auf dem Campingplatz am Treidlerweg schlafen Gäste wahlweise in Safarizelten, Holzfässern, Schlaf-Strandkörben oder Kojen. Auch auf dem Anders-Hof in Ehrenberg können Familien im Stroh, in der Jurte oder im Bauwagen übernachten. Als wir uns verabschieden, ist es jedoch noch früher Nachmittag. Esther Anders hat eine kleine Überraschung parat. Aus dem alten Bauernhaus bringt sie eine flache Holzkiste. Katzen
babys! Die flauschigen Fellbällchen liegen eng aneinandergeschmiegt, ihr Miauen ist noch leise, die Augen haben sie nur halb geöffnet. Quirin und Matilda streicheln vorsichtig das weiche Fell. Was für ein Landglück!

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// Sebastian Thiel, Angela Zimmerling

Bildnachweise:

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