Wintergetestet von Nicole

Gestandene Männer, die an Aussichtspunkten vor Ergriffenheit auf die Knie sinken, eloquente Schriftstellerinnen, die vor Panoramen sprachlos sind: Vor 200 Jahren musste man im Elbsandsteingebirge damit rechnen. Es war schließlich die Romantik, die Epoche der großen Emotionen, als die spektakuläre Felsenwelt der Sächsischen Schweiz zum ersten Mal als Wanderziel entdeckt wurde.

Auf die Spuren der romantischen Maler begebe ich mich heute auch, denn es geht nach Thürmsdorf, einem reizvollen kleinen Ort zwischen Königstein und Weissig und Teil der 7. Etappe des Malerweges.

Eine malerische Luftaufnahme eines kleinen Dorfes in einem Tal, umgeben von sanften grünen Feldern und dichten Wäldern. Das Dorf bietet eine Mischung aus malerischen Häusern mit roten Dächern, engen, gewundenen Straßen und vereinzelten Bäumen unter einem teilweise bewölkten Himmel.©: Hans Fineart

Vom Schloss Thürmsdorf führt der Malerweg an einer kleinen Obstplantage entlang Richtung Elbtal. Der Blick zur Festung Königstein ist einmalig!

Eine malerische Landschaft zeigt eine ländliche Gegend mit grünen Feldern, spärlichen Bäumen, einer kurvenreichen Straße und verstreuten Häusern. Bewaldete Hügel und eine entfernte Bergkette sind unter einem überwiegend bewölkten Himmel mit durchbrechenden Sonnenflecken sichtbar.©: Hans Fineart

Das Schloss Thürmsdorf war von 1908 bis 1935 im Besitz der Familie des Baron Freiherr Erich Moritz von Biedermann. Auf Wunsch der Ehefrau, Baronin Helene von Biedermann, wurde das Biedermannsche Mausoleum als Familiengräbnisstätte im Jahr 1920/21 erbaut, in der anschließend vier Mitglieder der Biedermannschen Familie beigesetzt wurden. Nach mehrfachen Einbrüchen in das Mausoleum und Plünderung der Gruft, wurde die Familie Biedermann in den 70er Jahren auf den Friedhof Königstein umgebettet. Seitdem verfiel das Mausoleum auf Grund diverser Witterungseinflüsse zusehends. Die Arbeiten zur Restaurierung und geschichtshistorischer Sanierung erfolgte auf Initiative von Sven Erik Hitzer. Am 3. Juni 2016 wurde das Mausoleum als Kapelle ganz im ökumenischen Sinne sowohl katholisch als auch evangelisch gesegnet und geweiht.

An einem bewölkten Tag steht zwischen spärlich verstreuten Bäumen eine kleine, runde Steinkapelle mit Kuppeldach und zwei großen Türen. Das Gebäude verfügt über Säulen am Eingang und liegt auf einem Hügel mit malerischer Aussicht auf einen Fluss und die Berge in der Ferne.©: Hans Fineart

Seit der Wiedereröffnung als Malerwegkapelle ist das frühere Biedermann-Mausoleum nun ein Andachts- und Gedenkort.

Ein schlichter Kapelleninnenraum mit einem Steinaltar, in dessen Mitte ein dunkles Holzkreuz steht, umgeben von Kerzen. Unter dem Altar befindet sich auf dem Boden eine gravierte Steinplatte mit Inschriften, die ein Grab kennzeichnen. Die Wände sind schlicht und der Boden ist gefliest.©: Hans Fineart

Zu den fast vergessenen Aussichtspunkten in der Sächsischen Schweiz gehört die Johann Alexander Thiele Aussicht direkt neben der Malerwegkapelle. Der Elbbogen mit den Tafelbergen war vor 200 Jahren ein beliebtes Motiv. Es spricht für den Blick der Maler, dass sie das Besondere an dieser unscheinbaren Stelle entdeckten.

Bei diesem Ausblick kann ich die Ergriffenheit der Romantiker vor 200 Jahren sehr gut verstehen.

Eine Person mit einer roten Jacke und einem blauen Rucksack steht auf einer Klippe und blickt auf einen gewundenen Fluss, der von Bäumen und Hügeln umgeben ist, unter einem teilweise bewölkten Himmel. Die Landschaft besteht aus einer Mischung aus kahlen Bäumen und grünen Flecken, die zu den Bergen in der Ferne führen.©: Hans Fineart

Johann Alexander Thiele war zu seiner Zeit hochberühmt und ist heute zu Unrecht weitgehend vergessen. Thiele war von 1738 bis zu seinem Lebensende als kursächsischer Hofmaler Augusts III. in Dresden tätig. Er schuf zahlreiche Ansichten die u.a. das Elbtal zwischen Meißen, Dresden und Pirna bis zur Festung Königstein zeigen. Dank der Malerweg-Stele an diesem Aussichtspunkt kann man wunderbar die damalige Sichtweise von Johann Alexander Thiele mit der heutigen Situation vergleichen.

Ein Waldweg mit Aussichtspunkt bietet einen Blick auf einen Fluss, der sich durch ein Tal schlängelt. Ein Informationsschild informiert über die Geschichte und zeigt eine Karte der Gegend. Im Hintergrund ist zwischen den Bäumen eine kleine Rotunde zu sehen. Der Himmel ist bedeckt.©: Hans Fineart

Eine gemütliche Einkehr in Thürmsdorf mit der leckersten Schokolde weit und breit ist Adoratio Schokoladenkunst!

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2 Comments

  1. Meine Freundin kommt aus der Region. Durch sie habe ich die Malerwegkapelle kennengelernt. Macht super viel Spass, hier zu wandern und Fotos zu schiessen. Ist zu 100 Prozent einen Ausflug wert.

  2. Karoline Hüttner

    Diesen Weg haben wir bei 30 Grad gemacht, ist bestimmt interessant ihn im Winter zu laufen