Wintergetestet von Nicole

Voller Ehrfurcht öffne ich das Tor der Festung Königstein. Wann hat man schon mal die Gelegenheit das Tor zu einer der größten Bergfestungen Europas zu öffnen. Beim Übertreten der Türschwelle denke ich darüber nach, wer wohl schon alles hier hindurch gegangen ist: August der Starke, Zar Peter I., Napoleon …  Andere, darunter Johann Friedrich Böttger und August Bebel, haben diese Tür ganz sicher nicht ganz freiwillig durchquert – denn immerhin war die Festung Königstein das gefürchtetste Staatsgefängnis Sachsens. Von dieser Tür kann man also zurecht behaupten, dass sie schon viel erlebt hat 🙂

Zwischen robusten Steinmauern steht eine große Holztür, die von kunstvollem Mauerwerk eingerahmt wird. Die Tür hat eine gewölbte Konstruktion mit vertikalen Brettern und Metallklammern. In die größere Tür ist eine kleinere eingelassen. An den Steinmauern sind auf beiden Seiten schwere Ketten befestigt.©: Hans Fineart

Übrigens kann ich es nur empfehlen den Aufstieg zu Fuß der bequemen Fahrt mit dem Fahrstuhl vorzuziehen! Der Aufstieg ist die perfekte Einstimmung auf den Festungsbesuch. Auf dem Weg hinauf gehört es auch dazu, das Medusentor zu passieren. Der Name des 300 Jahre alten Tores stammt aus der griechischen Mythologie: Medusa war die wunderschöne Tochter des Meeresgottes Phorkys. Sie wurde jedoch – nach einem amourösen Fehltritt – in ein scheußliches Ungeheuer mit Schlangenhaaren, Schuppenpanzer, glühenden Augen und heraushängender Zunge verwandelt. Ihr Anblick ließ jeden zu Stein erstarren. Für den Schlussstein eines Festungstores also genau an der richtigen Stelle. Ich wage es nicht der Medusa in die Augen zu schauen und erreiche so quicklebendig kurze Zeit später das Festungsplateau.

Eine Person in einer blauen Jacke steht an einer Schautafel vor einer steinernen Festungsmauer. Auf dem Boden liegen Schneeflecken. Im Hintergrund ist ein bogenförmiger Eingang zu sehen, darüber ein Wappen. Der Weg ist aus Kopfsteinpflaster und führt durch den Torbogen.©: Hans Fineart

Dort führt mich der Weg zuerst zur Friedrichsburg. Denn heute habe ich hier die einmalige Gelegenheit der Sonne beim Aufgehen zuzuschauen. Das schöne am Winter ist, dass man dafür gar nicht so zeitig aufstehen muss. Auf dem Weg zur Festung Königstein konnte ich bereits einen Vollmond bewundern. Beim Sonnenaufgang kurze Zeit später kommt es mir so vor als würde ein zweiter Mond aufsteigen.

Eine Person mit einem blauen Rucksack und einer Jacke steht mit dem Rücken zur Kamera, lehnt an einem Steingeländer und beobachtet einen Sonnenuntergang über den fernen Bergen. Der Himmel ist orange und rosa und die Szene ist friedlich und heiter.©: Hans Fineart

So langsam erwacht auch das Leben auf der Festung. Ich möchte mir heute noch eine ganz neue Ausstellung im Alten Zeughaus anschauen. Dafür brauche ich nur dem Weg entlang der mächtigen Festungsmauern folgen…

Eine Person steht auf der Steinterrasse der historischen Festungsmauern, lehnt sich an den Rand und blickt auf eine malerische, neblige Landschaft. Auf der Terrasse steht ein kleiner Turm mit einem spitzen Dach. In der Nähe sind kahle Bäume zu sehen und der Himmel ist klar.©: Hans Fineart

Im Alten Zeughaus werden nicht nur Kanonen und Mörser, von denen die meisten einst zur Bewaffnung des Königsteins gehörten, ausgestellt, man kann auch in die Rolle eines früheren Festungs-Kommandanten schlüpfen.

Eine Person steht hinter einem Holzaufsteller einer historischen Figur, die eine rot-weiße Uniform mit einem großen Hut trägt. Der Aufsteller hat einen ausgestreckten Arm, der einen langen Stab hält. Das Gesicht der tatsächlichen Person ist durch das Kopfloch des Aufstellers sichtbar.©: Hans Fineart

Noch heute spielt sich auf der Festung Königstein immer im Februar was ab – denn in diesem Monat sind traditionell Spielewochen in der Sächsischen Schweiz. Dann verwandeln sich auch die Kasematten der Festung in ein Eldorado für Spielefans. Nein, es geht nicht um Computergames, sondern um das gute alte Brettspiel. Der Verlag Schmidt Spiele stellt dafür Gemeinschafts-, Würfel-, Brett- und Strategiespiele bereit, die ausgiebig getestet werden können. Spieleprofis erklären die Regeln.

Programm der Spielewochen 2023: www.wintertraum.link/spiele

Eine Gruppe von fünf Personen, darunter zwei Erwachsene und drei Kinder, sitzt um einen Tisch und spielt ein Brettspiel. Alle lächeln und scheinen Spaß zu haben. Die Kulisse ist ein geräumiger Innenbereich mit Steinwänden und Holzmöbeln.©: Marko Förster

Du möchtest die Tür zur Festung Königstein selbst mal öffnen?! Hier ist dein Weg zur Tür: www.festung-koenigstein.de


Königstein ist mehr als die Festung. Auch die wenige Kilometer entfernte Stadt feiert mit einer Eisbahn Winterwanderungen den Winter: www.wintertraum.link/koenigstein

Eine gemütliche Unterkunft kannst Du hier online buchen: www.saechsische-schweiz.de/buchen


Bildnachweise:

  • Festung Koenigstein: Hans Fineart
  • Festung Koenigstein: Hans Fineart
  • Festung Königstein: Hans Fineart
  • Festung Koenigstein: Hans Fineart
  • Festung Königstein: Hans Fineart
  • Festung Königstein Spieletag: Marko Förster
  • Logo Sächsisch-Böhmische Schweiz: TVSSW
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1 Comment

  1. Ich habe zehn Jahre in Amberg gewohnt und wusste gar nicht, dass dort der Erfinder vom Mensch ärgere dich nicht geboren ist. Danke für die Information. 😀