Mächtige Felswände, tiefe Wälder, stille Flussschleifen – und mittendrin wir auf unseren Rädern.
Unsere Radreise führte uns mitten durch eine der beeindruckendsten Landschaften Deutschlands: die Sächsische Schweiz. Mit zwei Kindern, vier Gravel-Bikes und viel Neugier starteten wir unser Familienabenteuer entlang des Elberadwegs – und entdeckten zwischen Bad Schandau und Dresden nicht nur spannende Natur und Geschichte, sondern auch, wie gut sich Radreisen mit Kindern in dieser Region anfühlen können.
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Mehr InformationenNatur trifft Abenteuer: Die Sächsische Schweiz als Familienradrevier
Die Sächsische Schweiz ist bekannt für ihre bizarren Sandsteinformationen, tief eingeschnittenen Täler und steilen Felshänge – eine der spektakulärsten Mittelgebirgslandschaften Europas. Als Radrevier? Durchaus machbar – wenn man weiß, wo. Entlang der Elbe verläuft der Elberadweg, einer der schönsten Radwege Deutschlands, der auch Familien eine sichere und gut befahrbare Route durch dieses Naturparadies bietet.
Mit der Bahn ins Abenteuer: Ankunft in Bad Schandau
Unsere Tour begann mit einer umweltfreundlichen Anreise per Bahn. Nach etwas logistischer Planung – Fahrradreservierungen sind Pflicht – kamen wir am Abend in Bad Schandau an. Noch nicht im Sattel, aber schon mitten im Nationalpark.


Per Fähre setzten wir direkt über die Elbe und erreichten die kleine Stadt Wehlen. Der Sonnenuntergang tauchte die Elbe in weiches Licht – und uns packte die spontane Idee: ein Aufstieg zur Bastei-Brücke.
Magische Momente auf der Bastei
Die Fahrräder blieben unten – denn der Weg hinauf zur Bastei führt über viele Stufen. Der Lohn für den steilen Anstieg war gewaltig: Oben angekommen standen wir ganz allein auf der weltberühmten Felsenbrücke, zwischen den hohen Sandsteinformationen der Sächsischen Schweiz, mit einem Blick, der uns den Atem raubte.

Die Kinder staunten, wir Eltern schwelgten in Kindheitserinnerungen – ein stiller, kraftvoller Moment ganz ohne Menschenmassen, den wir wohl nie vergessen werden.
Ăśbernachten mitten in der Natur: Jugendherberge Bad Schandau
Nach diesem emotionalen Auftakt ging es noch etwa 20 Kilometer im Dunkeln weiter – durch den nächtlichen Wald, begleitet von Glühwürmchen und Waldeulen, hin zur Jugendherberge Bad Schandau. Ein echtes Abenteuer für die Jungs!
Die Herberge liegt ruhig, aufgeteilt in zwei charmante Altbauten. Am nächsten Morgen genossen wir das Frühstück im alten Gewölbe und packten unsere Räder. Der Fahrradraum, das unkomplizierte Check-in-System, das gute Essen: Für Familien, die unterwegs sind, bietet diese Herberge alles, was man braucht – praktisch, sicher und herzlich.



Elbe, Felsen, Fähren – Auf dem Rad durch die Sächsische Schweiz
Die nächste Etappe unserer Tour führte uns weiter elbabwärts – vorbei an stillen Uferwegen, kleinen Fähren und immer wieder spektakulären Ausblicken auf das Elbsandsteingebirge.
Ein Höhepunkt: der Blick zur Festung Königstein, die wir mit einem kurzen, aber steilen Abzweig von der Route erreichten. Der Aufstieg kostete Kraft, aber der Ausblick vom Plateau der Festung auf das Elbtal und die umliegenden Felsen war unvergesslich. Mit interaktiven Ausstellungen und liebevoll gestalteten Erlebnisstationen ist sie auch für Kinder ein echtes Highlight – Geschichte zum Anfassen auf 247 Metern über der Elbe.

Kirschbäume und kleine Abenteuer am Wegesrand
Wieder zurück auf dem Elberadweg entdeckten wir direkt am Straßenrand zwei prall behangene Kirschbäume. Natürlich hielten wir an. Für unsere Kinder sind es oft genau diese kleinen Zwischenstopps, die den Unterschied machen: mal kurz absteigen, naschen, rennen, lachen.
Die Sächsische Schweiz bietet unzählige solcher kleinen Erlebnisse am Wegesrand: stille Wiesen, verträumte Aussichtspunkte, kleine Badestellen oder Biergärten direkt an der Elbe. Der Weg selbst ist dabei meist flach, gut ausgeschildert und durchgängig asphaltiert oder befestigt – ideal für Familien mit Kindern.



Erfrischung vor den Toren der Stadt: Freibad Wostra
Die Sommerhitze trieb uns am Nachmittag ins Wasser: Das Freibad Wostra, direkt am Elberadweg gelegen, ist der perfekte Ort für eine Pause mit Kindern. Die Jungs probierten sofort den 5-Meter-Turm, während wir uns ein schattiges Plätzchen auf der Wiese suchten. Hier spürte man: Der Nationalpark war hinter uns, aber die Erlebnisse gingen weiter.
Vom Nationalpark in die Stadt: Dresden per Rad

Nach dem Bad radelten wir weiter – durch das Blaue Wunder hindurch bis in die Altstadt von Dresden. Die Kuppel der Frauenkirche glänzte in der Sonne, die Elbwiesen lagen grün und weit vor uns. Ein kurzer Stopp im Schillergarten, ein kühles Getränk – und dann: Ankunft in der Jugendherberge Dresden.



Zentral gelegen, modern ausgestattet, mit vegetarischem Abendessen und einem ruhigen Innenhof zum Draußensitzen: Auch diese Jugendherberge überzeugte uns auf ganzer Linie. Die Jungs fanden sofort neue Spielkameraden, wir Eltern genossen einen entspannten Abend – bevor es noch weiter zu den Filmnächten am Elbufer ging. Der Blick auf Altstadt und Leinwand, der Sonnenuntergang, die Ballons am Himmel – ein stimmungsvoller Tagesabschluss.
Fazit: Die Sächsische Schweiz – ein ideales Ziel für Familienradreisen
Unsere Radreise durch die Sächsische Schweiz hat uns gezeigt: Diese Region ist wie gemacht für aktive Familien, die Natur, Kultur und Bewegung kombinieren möchten. Die Landschaft ist atemberaubend, der Elberadweg familienfreundlich und abwechslungsreich.
Die Jugendherbergen entlang der Strecke waren mehr als nur Übernachtungsorte – sie waren Rückzugsorte, Spielplätze, Begegnungsstätten und Versorgungsstationen in einem. Vor allem für Kinder bieten sie Struktur und Sicherheit nach einem langen Radtag – und für Eltern die Gewissheit: Hier sind Familien willkommen.
Unsere Top-Tipps für Radreisen in der Sächsischen Schweiz mit Kindern:
- Unbedingt zur Bastei bei Sonnenuntergang! Ohne Touristen ein magischer Ort.
- Festung Königstein einplanen. Am besten mit Zeit für Picknick und Entdeckungstour.
- Kirschbäume, Fähren, Freibäder nutzen. Kleine Pausen machen den Tag groß.
- Jugendherbergen vorab buchen. Gerade in der Hochsaison sind sie beliebt.
- Nicht zu viel planen. Der Elberadweg lädt zum Verweilen ein – und zur Spontanität.
Und wie geht es weiter?
Unsere Reise endete vorerst in Strehla. Doch die Elbe fließt weiter, und der Elberadweg zieht sich durch weitere spannende Regionen. Für uns steht fest: Der Anfang ist gemacht – und beim nächsten Mal fahren wir weiter. Vielleicht nach Brandenburg, vielleicht bis zur Nordsee.
Aber ganz sicher wieder mit Fahrrädern. Mit Kindern. Und mit Jugendherbergen als Basislager für kleine und große Abenteuer in der Natur.

Fravely.de ist ein Reiseblog für aktive Familien, die gemeinsam echte Abenteuer erleben wollen – abseits der klassischen Touristenpfade. Hinter Fravely steht Thomas Ludwig, Familienvater, Outdoor-Enthusiast und Geschichtenerzähler mit Kamera und Herz. Gemeinsam mit seiner Frau Melanie und den Kindern Flo und Ben erkundet er die Welt auf eigene Faust – ob beim Klettern, Wandern, Campen oder Roadtrippen. Seine Erlebnisse teilt er authentisch, inspirierend und immer mit vielen praktischen Tipps für andere Familien, die das Reisen genauso lieben wie er.
Die Reise von fravely.de ist entstanden in Kooperation mit dem DJH Landesverband Sachsen e.V.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

