Urlaubsmagazin

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2023 www.saechsische-schweiz.de 16 NATURWUNDER NACHTS IM Was passiert eigentlich im Nationalpark Sächsische Schweiz nach Sonnenuntergang? Und warum ist eine nächtliche Ruhepause für die Tiere so wichtig? Das fragen wir Dr. Annika Busse, Referentin für Forschung und Monitoring bei der Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz. Frau Dr. Busse, angenommen, man würde im Nationalpark Sächsische Schweiz mucksmäuschenstill und absolut regungslos die Nacht verbringen. Was würde man hören? Praktisch ganzjährig kann man in der Dämmerung den Schrecklaut eines Rehs vernehmen, der an Hundebellen erinnert. Ansonsten ändert sich die Geräuschkulisse im Jahresverlauf sehr. Besonders markant sind Rufe während der Paarungszeiten, zum Beispiel das Röhren der Hirsche im Herbst, das Bellen der Füchse im Januar und Februar oder im März das geheimnisvolle ‚Huu-hu-huhuhuhuu‘ des männlichen Waldkauzes sowie das antwortende ‚Kuwitt‘ des Waldkauzweibchens. Im Sommer singen die Heuschrecken und es rascheln Igel durchs Laub. Auf welche Tierbegegnungen könnte man hoffen? Die meisten Wildtiere haben feinere Sinne als wir Menschen. Daher haben sie sich zurückgezogen, lange bevor wir sie sehen. Am ehesten könnte man Fledermäuse beobachten, die in der Dämmerung aus ihren Quartieren in Felsen und Bäumen zur Jagd ausschwirren. Würde man eine Lampe anschalten, kämen einem vermutlich Insekten wie der Kiefernspanner und andere Nachtfalter entgegen. An Baumstämmen ließe sich vielleicht der nachtaktive Goldglänzende Laufkäfer sehen. Ansonsten kann es immer wieder passieren, dass man auf Reh- und Rotwild oder Wildschweine trifft. Fauna Romantisch: Abendsonne über dem Falkenstein, im Vordergrund die Brosinnadel Bernd Grundmann Tobias Richter

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