Urlaubsmagazin

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2023 www.saechsische-schweiz.de 15 NATURWUNDER im Sommer oft glühend heißen Sandsteinkuppen der Sächsischen Schweiz, möglich ist. Die Kiefer ist ein Überlebenskünstler. Dort, wo es schwierig wird, zeigt der Baum seine einmalige Anpassungsfähigkeit. »Die Kiefer kann physiologisch sehr viel«, erklärt Ronny Goldberg. »Sie kann sehr nass und sehr trocken stehen.« Zur Not wächst sie eben sehr langsam – und in besonders kargen Jahren auch mal gar nicht. Das macht es so schwer, das Alter der genügsamen Eremiten, die sich in den Felsspalten der Riffe der Sächsischen Schweiz eingerichtet haben, zu schätzen. Eine in der Sächsischen Schweiz wissenschaftlich untersuchte Kiefer war bei einem Stammdurchmesser von nur zehn Zentimetern fast 150 Jahre alt! Bis zur letzten Eiszeit reicht die Geschichte der Riffvegetation vermutlich zurück. Einige hier heimische und an alte Kiefern gebundene Insektenarten gelten jedenfalls als Urwaldrelikte. Das bedeutet, dass der Lebensraum schon über einen sehr langen Zeitraum kontinuierlich bestehen muss. Heute ist es vor allem der Mensch, der die Riffe durch seine Anwesenheit verändert. Wo offizielle Wege verlassen und Riffe als Foto- oder Aussichtspunkte entdeckt und regelmäßig begangen werden, geht die sensible Vegetation zurück. Immer wieder geraten auf dem trockenen Waldboden auch illegale Lagerfeuer außer Kontrolle und vernichten so wertvolle Biotope in nur einer Nacht. Dem versucht die Nationalparkverwaltung mit Aufklärungsarbeit und Kontrollen entgegenzuwirken. Erleben ohne zu zerstören: Das ist der Anspruch an die Gäste des Nationalparks Sächsische Schweiz – nicht nur in den Riffen, aber hier besonders. // Ronny Goldberg Sebastian Thiel

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