Urlaubsmagazin Sächsische Schweiz 2022

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2022 www.saechsische-schweiz.de 12 NATURWUNDER Der Formenreichtum der Region ist nicht nur inspirierend. Er ist auch die Grundlage für ihre Artenvielfalt. Wie die Etagen eines Wohnhauses haben sich die Tiere die Landschaftsstockwerke aufgeteilt. Ganz unten, in der Elbe, schwimmen wieder etwa 40 Fischarten. Am Ufer ist der Elbebiber zuhause. In den Tälern und Schluchten schwirren Libellen. Die Wasseramsel taucht nach Beute. Weiter oben, in der Beletage der Hochflächen, leben vor allem die Säugetiere: Feldmaus, Feldhase, Reh und Wildschwein. Die Felsen und Gipfel schließlich gehören den Felsenbrütern wie Wanderfalke und Schwarzstorch, Uhu, Turmfalke und Kolkrabe. Felsspalten und Höhlen dienen Fledermausarten wie Abendsegler und Zwergfledermaus als Quartier. Auch der Siebenschläfer, ein nachtaktives Nagetier, das den Weltrekord im Winterschlafen hält, fühlt sich hier wohl. Aus botanischer Sicht sind vor allem die Flechten, Moose und Farne interessant, die in der Sächsischen Schweiz in beeindruckender Artenvielfalt gedeihen. Besonders an den Moosen lässt sich das Phänomen der Höhenstufeninversion beobachten. Arten, die sonst nur in höheren Gebirgslagen vorkommen, wachsen hier in geringer Höhe. Möglich wird das durch die starke Zerklüftung der Region. Wanderer kennen den Effekt: Während es in anderen Gebirgen mit der Höhe kälter wird, ist es hier umgekehrt: Am wärmsten ist es auf den sonnigen Gipfeln, am kältesten am Grund der schattigen Schluchten. Sogar ein Relikt der letzten Eiszeit konnte in der ewigen Kühle der Schluchten überdauern: das Zweiblütige Veilchen. Fortsetzung auf Seite 14 Kirnitzschtal Tobias Richter Sperlingskauz Tobias Richter Siebenschläfer Bernd Grundmann Wasseramsel Tobias Richter Wasserfall im Teufelsgrund Bernd Grundmann Rehbock Bernd Grundmann

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