Urlaubsmagazin Sächsische Schweiz 2022

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2022 www.saechsische-schweiz.de 10 NATURWUNDER Sand rinnt durch die Finger – feiner, warmer, beigefarbener Meeressand. Doch das Meer dazu ist längst weg. Wir stehen auf einem Tafelberg in der Sächsischen Schweiz, etwa 500 Meter über dem Meeresspiegel. Die nächste Küste ist 500 Kilometer weit entfernt. Der Sand ist ein Gruß aus ferner Vorzeit, hier angespült und abgelagert vor etwa 140 Millionen Jahren. Damals gehörte die Welt noch den Dinosauriern. Die Jahresdurchschnittstemperatur betrug etwa 8 bis 10 Grad mehr als heute. Die Polarregionen waren eisfrei und teilweise bewaldet. Der Meeresspiegel lag 200 Meter höher. Deutschland war zum größten Teil Meeresgrund. Wo heute die Felsen und Tafelberge des Elbsandsteingebirges in den Himmel ragen, glitzert in der Kreidezeit noch eine breite Meeresstraße in der Sonne. Sie verbindet das Norddeutsche Kreidemeer mit dem Böhmischen. Im Südwesten branden die Wellen an die Küste der Mitteleuropäischen Insel, im Nordosten rollen sie auf den Sand-und-KiesStränden der Lausitzer Insel aus. Immer wieder toben heftige Stürme. Doch im warmen Wasser wimmelt das Leben: Fische, Muscheln, Krebse, Ammoniten, Plesiosaurier. In der Tiefe lagern sich Sand und die Schalen der Krustentiere ab. So entsteht eine siebenhundert Meter starke Sedimentschicht, die sich zu Stein verfestigt – Sandstein. Sebastian Thiel Sebastian Thiel Tobias Richter Rosenberg Martin Rak

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