Gastbeitrag: Weltenbummler (übernommen von www.pure-wanderlust.de)

Rucksack gepackt, Wanderschuhe geschnürt, die Sonne strahlt… Eigentlich wollte ich schon viel früher auf den Beinen sein, doch meine Bettdecke wollte mich nicht gehen lassen. Immerhin fiel dann gegen 10 Uhr die Tür ins Schloss und bald war ich auch schon mitten im Elbsandsteingebirge. Besser gesagt an der Elbe. Beim Schmilkaer Bäcker holte ich mir noch einen Kaffee to schlürf und dann ging es bergauf.

Etwas mühsam überwinde ich viele Höhenmeter. Aber wenn man gleichmäßig so Schritt für Schritt bergauf schreitet, hat das auch etwas Meditatives. Stadtgeräusche, Alltag, Gedanken von gestern und morgen lasse ich mit jedem Meter weiter, hinter mir. Mit freier Seele bietet sich mir, dann oben angekommen, ein Blick wie aus einer Traumwelt. Die Kipphornaussicht, einfach phänomenal – mehr Worte fallen mir dazu nicht ein!

Ich suche mir ein schönes Plätzchen und beobachte die anderen Wanderer, die völlig außer Atem oben ankommen, verschnaufen und in deren Gesicht sich beim Ausblick in die Landschaft Staunen und Entspannung abzeichnet. Ob ich ein Foto von den Beiden machen könnte – klar mache ich doch gern! Apropos Foto – ich wühle in meinem Rucksack – in jeder Tasche und nix, niente, nada, ничего !!! Der liegt noch zu Hause.

Schreck verdaut, weiter gewandert. Nun bin ich auf dem Winterberg angekommen und habe über 440 Höhenmeter hinter mir. Der Winterberg (556m) ist die höchste Erhebung auf dieser rechten Elbseite im deutschen Teil des Elbsandsteingebirges. Und weil die Bäume alle so hoch gewachsen sind, dass man gar nichts vom schönen Lande ringsherum sieht – wurde ein Aussichtsturm gebaut.Ich gönne mir ein kleines Bier in der Gaststätte und komme mit ein paar Wanderern ins Gespräch. Die sind schon ein paar Tage auf dem Malerweg unterwegs und total begeistert. Kann ich verstehen!

Aufgerafft, ab jetzt geht’s bergab, meine Knie fänden es besser ich hätte die Wanderstöcke eingepackt. Aber ich finde die Stöcke sind bei Wandertouren hier im Elbi oft hinderlich. Gerade, wenn es Leitern hoch geht. Ich trabe hinab und bin irgendwann wieder unten am Ausgangspunkt.

Mein Resümee: eine Genießer Tour, die zwar am Anfang etwas Puste abverlangt, aber mit grandioser Aussicht belohnt. Zum Einkehren gibt’s unterwegs auch etwas und die Dauer der Tour ist auch für Langschläfer geeignet 😉

Karte Winterbergtour

Wandertourenbeschreibung:

Man erreicht den Ausgangspunkt der Tour, Schmilka, mit dem Auto über die B172, per Bus über Bad Schandau oder mit der S-Bahn und Elbfähre. Die Tour geht direkt durch den Ort, wo sich an dessen oberem Ende die Ilmenquelle befindet. Ab hier kann man dem roten Markierungspunkt auf der rechten Seite in Richtung Bergsteig folgen. Nach ca. 500 m biegt man rechts in den Erlsgrund ab. Am Ende der Schlucht kommt man zur Winterbergstraße, welcher man rechts bergauf folgt. Nach der dritten Linkskehre kann man dem Weg zum Kipphornfelsen entlang gehen. Ein bisschen weiter bergauf  hat man einen tollen Ausblick ins Elbtal. Zurück auf der Winterbergstraße geht es weiter nach links in Richtung Großer Winterberg. Oben angekommen kann man einen Aussichtsturm besuchen. Nebenan gibt es auch eine Gaststätte und einen Infopunkt des Nationalparks. Auf der Nordseite gehts wieder hinunter, diesmal in Richtung Kleiner Winterberg. An einer Kreuzung zweigt auf der linken Seite der Wurzelweg ab, der in ein Tal führt.  An der im Wald etwas versteckten Zwieselhütte angekommen, erreicht man wieder die Winterbergstraße, der man zurück bis nach Schmilka folgt.
Übrigens der Mühlenbäcker in Schmilka hat auch sonntags geöffnet und freut sich über zurückkehrende hungrige Wanderer.

Infos:
  • Dauer: ca. 3 Stunden
  • Strecke: 7,8 km
  • Start und Ziel: Schmilka Fähranleger
  • Empfohlene Jahreszeit: ganzjährig
  • Anfahrtsmöglichkeit: per Auto über die A17 Richtung Prag,
    Ausfahrt Pirna und dann über die B172 nach Schmilka.
  • ÖPNV-Anbindung: per Bus über Bad Schandau

Bildnachweise:

  • Logo Sächsisch-Böhmische Schweiz: TVSSW
  • cbaWinterwandernSchmilkaerKesselTPR_8913: Sebastian Thiel

1 Comment

  1. Hallo,
    ich habe letztes Jahr um diese Zeit genau diese von Dir beschriebene Tour gemacht und kann Dir nur zustimmen. Ein sehr schöner Ausflug mit phantastischen Aussichten. Deine Art zu schreiben gefällt mir ausgesprochen gut.
    Viele Grüße Synnöve