Vorfreue, schönste Freude: Die Anreise am Freitag

Gegen 11 Uhr vormittags sitzen wir mit gepackten Taschen im Auto auf dem Weg Richtung Elbsandsteingebirge. Unser Ziel: das Fotocamp HerbstlichT 2018. Sechs Stunden Fahrt liegen vor uns, aber wir freuen uns schon wahnsinnig auf die kommenden Tage voller kreativem Austausch.

Kurz vor Ende der Rezeptionszeit erreichen wir unseren Campingplatz, welcher wunderschön unterhalb der Festung Königstein am Elbufer gelegen ist. Moment mal, Campingplatz? Richtig! Trotz der aktuell etwas kühleren Temperaturen freuen wir uns schon, die nächsten Tage in unserem frisch ausgebauten Minicamper schlafen zu können. Schnell checken wir auf dem Campingplatz ein, dann geht es auf direktem Wege nach Schmilka. Hier findet gleich das Meet-Up zum Fotocamp statt.

Während wir uns die Bäuche mit leckerem Essen vollstopfen, knüpfen wir bereits erste Kontakte mit anderen Fotografen. Zu unserem Erstaunen stellen wir fest, dass auch sehr viele Blogger anwesend sind. Bei spannenden Gesprächen vergeht die Zeit wie im Flug, bis wir etwas erschrocken feststellen, dass es bereits sehr spät geworden ist. 
Jetzt aber nichts wie los, immerhin wollen wir am nächsten Tag bereits 5:30 Uhr auf den Beinen sein, um den Sonnenaufgang zu fotografieren!

Mühlenhof Schmilka
Schmilka
Brausaal Schmilka

Dort angekommen sind wir total baff. Was für ein süßer Ort! Wir schlendern durch die kleinen Gassen bis zu dem urig anmutenden Gasthof zur Mühle. Hier ist bereits ein riesiges Buffet für alle Teilnehmer vorbereitet.

Bis zum Campingplatz kommen wir aber leider nicht mehr, da wir feststellen müssen, dass die Zufahrt zu diesem ab 22 Uhr gesperrt ist. Mist, da haben wir bei all den netten Gesprächen wohl etwas die Zeit vertrödelt. Glück für uns, dass wir mit diesem Problem wohl nicht die Ersten sind: Ein nettes Schild weißt darauf hin, dass das Campieren vor dem Campingplatz für Gäste ebenfalls erlaubt ist. Na, dann! 
Schnell wird unser Honda Civic in einen Minicamper umgewandelt, dann gehen wir nach einem ereignisreichen Tag schlafen.

Es kann losgehen: Zum Sonnenaufgang auf gemeinschaftlichem Photowalk.

5 Uhr 30 reißt uns der Wecker aus dem Tiefschlaf. Noch total verschlafen machen wir uns auf dem Weg zum Elbkai in Bad Schandau. Hier fährt in ein paar Minuten unser Bus zum Photowalk.

Wir sind total fasziniert von der tollen Organisation. Es stehen mehrere Busse bereit, die dafür zuständig sind über hundert müde aber motivierte Fotografen an die jeweiligen Ziele der Photowalks zu bringen. Für uns geht es heute morgen zur Pavillionaussicht. Eine gute Wahl, wie wir später feststellen werden.

Dort angekommen ist es aber noch dunkel und der Ausblick auf die Bastei lässt sich nur erahnen. Trotzdem sind alle Teilnehmer schon fleißig dabei ihr Kameraequipment aufzubauen und die besten Plätze für die Motivauswahl zu ergattern. Ab jetzt heißt es warten, bis der Sonnenaufgang die Bastei von ihrer schönsten Seite präsentiert.

Photowalk Sonnenaufgang Bastei, Pavillonaussicht

Aber, was sollen wir sagen, ernüchtert müssen wir feststellen, dass die Sonne sich heute morgen wohl nicht so recht zeigen möchte. Auf die gute Stimmung der Gruppe hat dies aber keinen Einfluss. Fasziniert von der tollen Atmosphäre des Morgens, werden zurück im Bus bereits erste Ergebnisse ausgetauscht und die Spannung auf das eigentliche Barcamp steigt.

Aber was ist ein Barcamp überhaupt?

Ein Barcamp ist eine Art offene Tagung und lebt von seinen Teilnehmern. Es gibt keine gebuchten Referenten und keine festen Vorträge. Die Beiträge, Vorträge und Diskussionsrunden entstehen durch das Mitwirken der Teilnehmer und werden auch von diesen gehalten oder geführt. Durch dieses interaktive Konzept knüpft man sehr viele Kontakte und regt den Wissensaustausch umso mehr an. So zumindest die Theorie. Wir sind gespannt was uns erwartet.

Es geht los: Unser erster BarcampKontakt.

Zurück in Bad Schandau geht es für uns in die Elbresidenz. Das einzige 5-Sterne-Hotel der Umgebung hat sich bereiterklärt mit dem Tourismusverband für dieses Projekt zu kooperieren. Für alle Teilnehmer ist es etwas wirklich besonderes diese Räumlichkeiten für das Herbstlicht 2018 nutzen zu können. Vielen Dank an dieser Stelle an die Organisatoren!

Nun ist aber erst einmal Zeit für ein Frühstück. Wir sind überwältigt. Das Buffet ist einfach riesig und richtig lecker!

Dann geht es weiter mit der Begrüßungsrunde. Hier darf sich jeder Teilnehmer mit drei Hashtags vorstellen: Ich wähle #extremfernwandern #neuseelandfanatiker und #outdoorblogger. Miri nimmt #informatikstudentin #neuseeland und ebenfalls #outdoorblogger. Nun ja, das trifft es wohl auch ganz gut.

Schließlich wird die Frage gestellt, wer zum ersten Mal auf einem Barcamp sei: etwa 70% der Hände schießen in die Höhe, unsere inklusive. Etwas beruhigt nicht die einzigen Neulinge zu sein, sind wir nun aber schon.

Bei der anschließenden Sessionplanung fällt dies aber gar nicht auf: Hier hat jeder die Möglichkeit ein Thema vorzuschlagen, welches er gerne präsentieren würde. Sollte an dem Vorschlag reges Interesse bestehen, wird dieser Präsentation ein Zeitslot zugeteilt. Nach kurzem Überlegen entscheide ich mich dazu, dass Thema„Suchmaschinenoptimierung“ vorzuschlagen. Einige Hände gehen nach oben, und etwas nervös stelle ich fest, dass ich im zweiten Zeitslot dran bin. Bis dahin ist aber noch etwas Zeit.

Spannende Sessions.

In der Zwischenzeit besuchen wir einen Vortrag zum Thema Lost Places und Ligthpainting in Lost Places. Eine sehr spannende Angelegenheit!

Jetzt bin ich dran. Zu Beginn gebe ich meine Tipps und beantworte die Fragen, schließlich entwickelt sich die Session zu einer interaktiven Gesprächsrunde. Sehr spannend war auch, dass Stephan Wiesner, einer der größten „Fotografie Youtuber“ Deutschlands, hier einen Einblick in seinen SEO Workflow gegeben hat.

Nach der Mittagspause rollen wir mit vollem Bauch zu weiteren Sessions und sind besonders vom Thema „keine Angst vorm Blitzen“ begeistert. Alex, der Moderator, ist top vorbereitet und bringt die Thematik echt gut rüber. Mit seinem Fachwissen braucht man wirklich keine Angst mehr vorm Blitzen haben.

Session Fotocamp HerbstlichT

Nach all dem intensiven Wissensaustausch brauchen wir eine kleine Pause, doch daraus wird nichts vorerst nichts. Der gute Herr Wiesner kommt nämlich auf uns zu und klaut Miri für seine Interviewzwecke.

Ein paar Anläufe später ist das Interview im Kasten und wir vertiefen uns mit ihm in ein Gespräch über unseren Blog, wobei wir auch wertvolle und konstruktive Kritik und interessante Denkanstöße bekommen. 

Bei einem Stück Kuchen lassen wir das Gespräch sacken und freuen uns auf den nächsten Photowalk, welcher in 45 Minuten losgeht. Wer uns an der Stelle nicht glaubt, dass es nur ein Stück Kuchen war, der hat natürlich Recht! Es waren wohl ein paar mehr!

Der Photowalk zum Sonnenuntergang.

Wieder im Bus sitzend geht es nun zur Waitzdorfer Aussicht. Vom Parkplatz aus müssen wir nur wenige hundert Meter zum Fotospot laufen. Es ist also mehr Foto, als Walk, was uns an dem heutigen Tag aber ganz Recht ist. Immerhin sind wir bereits seit 5 Uhr 30 auf den Beinen. Ein Blick in den Himmel verrät uns leider ziemlich schnell, dass wir auch jetzt keinen magischen Sonnenuntergang erwarten sollten. Das hat allerdings keinen Einfluss auf unsere Motivation. Es wird fleißig fotografiert, gescherzt, gelacht und sich konstruktiv über viele Themen ausgetauscht.

Das Abendprogramm.

Müde, aber sehr zufrieden sitzen wir wenig später wieder im Shuttle-Bus nach Bad Schandau, dann machen wir uns nach einer kurzen Pause auf den Weg zum Abendessen auf die Festung Königstein. Hier wurde für das Barcamp HerbstlichT das Offizierskasino gemietet. Ein weiteres Mal sind wir von der tollen Organisation des Barcamps überrascht. Schon jetzt steht für uns fest, dass wir im nächsten Jahr wieder dabei sein werden.

Weiter geht es: Der Sonntag auf demFotocamp.

Motiviert und ausgeschlafen sitzen wir 8 Uhr 30 am Frühstückstisch und erfreuen uns am tollen Buffet. Der letzte Tag des Barcamps ist angebrochen. Mit ein paar anderen Teilnehmern reden wir über den vergangenen Tag und sind voller Vorfreude, denn gleich findet die nächste Sessionplanung statt.

Mein heutiges Thema: Zeitmanagement! Obwohl ich ursprünglich gar keine Session mehr vortragen wollte, habe ich mich doch dazu entschlossen diesen Vorschlag in die Runde zu werfen. Da viele Teilnehmer ihre Leidenschaft lediglich als Hobby oder als nebenberufliche Tätigkeit ausführen, finde ich ein gutes Zeitmanagement sehr wichtig. Ich hoffe auf eine produktive Gesprächsrunde.

Weitere spannende Sessions.

Doch bevor ich dran bin, nehmen wir an einer Session zum Thema „Bildbearbeitung mit dem Smartphone“ teil. Einspannendes Thema wie wir finden. Da die qualitativen Unterschiede zwischen Handyfotos und Kamerafotos immer geringer werden, fanden wir es umso spannender.

Nach lehrreichen 45 Minuten beginne ich meine Diskussionsrunde zum Thema Zeitmanagement. Es sammeln sich viele und interessante Ansätze insbesondere für den Social Media Bereich.

Weiter geht es zur letzten geplanten Diskussionsrunde. Das Thema lautet: „ Wie viel Photoshop darf in der Landschaftsfotografie sein?“ Ein sehr schwieriges Thema wie wir finden. Pünktlich zu Beginn der Session beginnen hitzige Diskussionen. Ist es nicht interessant, dass wir alle die gleiche Leidenschaft teilen und dennoch so unterschiedliche Ansichten zu dieser Thematik haben? Das Thema wird wahrscheinlich nie komplett ausdiskutiert werden.

Kein leichter Abschied.

Schon ist die letzte Session vorbei. Als letzter Programmpunkt steht das Mittagsbuffet an, dann werden wir uns auf den Heimweg machen. Dieses dauert allerdings länger als gedacht, da die interessanten Gespräche mit den anderen Teilnehmern einfach nicht abreißen. Schließlich raffen wir uns dazu auf „Tschüss“ zu sagen. Vielen Dank an alle Teilnehmer, ihr habt dieses Barcamp zu etwas ganz Besonderem gemacht!

Ein kleines Revue.

Was für ein ereignisreiches, lehrreiches, kreatives und geniales Barcamp! Von der ersten Minute an waren wir von der Organisation und der Idee hinter dem Fotocamp HerbstlichT 2018 total fasziniert und werden nächstes Jahr definitiv wieder dabei sein. Maximale Interaktivität gepaart mit Fotografie lässt sich in der schönen Sächsischen Schweiz so wunderbar verbinden. Unsere Empfehlung: Meldet euch für das Barcamp2019 an und probiert es aus!

Kleiner Spoiler: Die Daten zum BarcampHerbstlichT 2019 findet ihr hier.

Wir bedanken uns nochmal bei allen Organisatoren und freuen uns schon auf nächstes Jahr!

Bis bald liebe sächsische Schweiz!

Über die Autoren

Hi, wir sind Miri und Micha von Explore360Degrees! Auf unserem Blog schreiben wir über das Fotografieren, Draußen-Sein, und die kleinen und großen Abenteurer des Reisens. Schaut doch mal vorbei! (LINK: https://explore-360-degrees.com/)

Fotos:
alle Fotos dieses Blogartikels © Miriam Hacker

Bildnachweise:

  • Logo Sächsisch-Böhmische Schweiz: TVSSW
  • Winterwandern Nationalparkregion Sächsische Schweiz: Sebastian Thiel

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