Urlaubsmagazin Sächsische Schweiz 2022

URLAUBSMAGAZIN Sächsische Schweiz 2022 www.saechsische-schweiz.de 20 NATURWUNDER Buho, Buho« schallt es in manchen Nächten dumpf und etwas unheimlich aus den Felsrevieren der Sächsischen Schweiz über den schweigenden Wald. Besonders im Februar und März ist der Laut zu hören, der auch heute noch manchen eine Gänsehaut über den Rücken jagt. Es ist der Ruf des Uhus, der größten Eule der Erde. Der Uhu hat es nicht leicht. Den alten Griechen und Römern gilt das Auftauchen des Vogels als böses Omen. Bei den Europäern wird er bis Anfang des 20. Jahrhundert als Jagdschädling bekämpft. Ja selbst von anderen Vogelarten wird der Nachtvogel bedrängt, angegriffen und verscheucht, wann immer er sich tagsüber zeigt. Felsen zum Brüten, offenes Land für die Jagd: Der Uhu liebt abwechslungsreiche Landschaften wie die Sächsische Schweiz. Doch auch hier galt die Art bereits zweimal als verloren. Erst 1910, dann noch einmal 1970. Beide Male erholte sich die Population in den Folgejahren – nicht zuletzt dank konsequenter Schutzmaßnahmen. Heute zählt der lautlose Jäger nicht mehr zu den Sorgenkindern. Es leben wieder etwa acht Uhu-Paare und zwei bis drei Einzelvögel in der Sächsischen Schweiz – fast alle im Nationalpark. Auch der Bruterfolg steigt. So konnten im Frühjahr 2021 sieben Jungvögel gezählt werden – genauso viele wie im letzten Jahr. Fauna der Sächsischen Schweiz HERRSCHER DER NACHT Totenvogel, Unheilsbringer, Jagdschädling: Der Uhu hatte über Jahrtausende kein gutes Image. Erst als er fast verschwunden war, begann man sich für ihn zu interessieren. Jetzt ist er wieder da. Auch in der Sächsischen Schweiz. Dennoch gehört der Uhu weiterhin zu den besonders streng geschützten Arten. Auch in der Sächsischen Schweiz wird er sehr genau beobachtet. Besucher können zur weiteren Erholung der Spezies beitragen, indem sie offizielle Wege nicht verlassen, temporäre Horstschutzzonen respektieren und generell auf Lärmvermeidung achten. Davon profitieren auch andere seltene Arten, die in der Sächsischen Schweiz einen Rückzugsort gefunden haben. // Fauchen, Schnabelknappen und das Vergrößern des Erscheinungsbildes sind Abwehrmaßnahmen von Junguhus, aber auch von Altvögeln. U. Augst Uhuweibchen wacht im Nest bei seinem Jungvogel. Uhubrutplätze liegen überwiegend in den Tallagen und Schluchten. M. Hörenz »

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