Natur ertasten, Geschichte erwandern, Geheimnisse entschlüsseln: Wo sich Wissen und Erlebnis treffen, sind Neugierige gut aufgehoben. In der Sächsischen Schweiz gibt es viele Orte, an denen man mit allen Sinnen lernen kann.

Waldhusche Hinterhermsdorf: Krabbeln wie die Borkenkäfer

©: Achim Meurer

Ein riesiges Waldgelände zum Toben, Spielen, Ausprobieren und Lernen bietet die Waldhusche in der Nationalparkgemeinde Hinterhermsdorf. Auf 66 Hektar können Familien mit Kindern die Geschichte der Waldbewirtschaftung und die natürlichen Prozesse im Wald auf vier miteinander vernetzten Themenwegen erkunden. An mehr als 40 Stationen bietet die Nationalparkverwaltung unter anderem eine Fuchsbau-Rutsche, ein überdimensionales Spinnennetz oder den Wurzelpfad als beliebte Attraktionen. Die Informationsstelle BeizHaus rundet das Angebot ab. Das Gelände befindet sich an der Buchenparkhalle und ist frei zugänglich. Einzuplanen sind je nach Lust und Laune etwa zwei bis drei Stunden.

Webseite: www.nationalpark-saechsische-schweiz.de/besucherinformation/ausflugsziele/waldhusche/

Köglers Naturlehrpfad: 23 Kilometer Geologie, Botanik und Geschichte

Köglers Naturlehrpfad - Foto Ceske Svycarsko ops©: Ceske Svycarsko ops

Im Jahr 1941 eröffnete der sudetendeutsche Rudolf Kögler den ersten Naturlehrpfad in Böhmen. Seit seiner Erweiterung im Jahr 2006 führt dieser als Rundweg auf 23 Kilometern entlang der Lausitzer Verwerfung, durch das Naturschutzgebiet Kalkofen und durch den Nationalpark Böhmische Schweiz. Ausgangspunkt ist der Marktplatz in Krásná Lípa (Schönlinde) am Nationalpark-Informationszentrum, wo auch ein Begleitbuch erhältlich ist. Unterwegs informieren 40 Tafeln in Tschechisch und Deutsch über geologische, botanische und geschichtliche Besonderheiten. Höhepunkt ist die noch von Kögler selbst errichtete dreidimensionale geologische Karte aus echtem Gestein. Sie ist heute noch als technisches Denkmal erhalten und sonntags bis donnerstags zugänglich. Einzuplanen sind etwa fünf Stunden.

Walderlebnispfad Reinhardtsdorf-Schöna: Wald für alle Sinne

Baumringe zählen, Tiernamen puzzeln, Holzarten hören, barfuß über Tannenzapfen laufen: Der Walderlebnispfad bei Reinhardtsdorf-Schöna hält viele Stationen zum Aktivwerden bereit. Auf etwa 2,4 Kilometer Länge erfahren Kinder spielerisch, wofür Holz verwendet wird, welche Pilze es im Wald gibt und in welcher Baumhöhe der Schwarzspecht seine Speisekammer einrichtet. Auch die Eltern lernen noch einiges dazu, denn die Tafeln informieren ausführlich und anschaulich über die Forstwirtschaft und die Veränderungen des Ökosystems Wald. Startpunkt ist am Parkplatz Ortsausgang Schöna. Einzuplanen sind etwa 1,5 Stunden.

Webseite: www.reinhardtsdorf-schoena.de/natur/wandertipps/naturlehrpfad.html

Bodenlehrpfad bei Gohrisch: die Natur unter unseren Füßen

Bodenlehrpfad bei Gohrisch - Foto Tatjana Bräutigam LfULG, Umwelt, Boden

Der „Bodenlehrpfad Sächsische Schweiz“ ist ein etwa vier Kilometer langer Rundweg um den Tafelberg Gohrisch, der dazu einlädt, dem Boden unter unseren Füßen die Beachtung zu schenken, die er verdient. Acht Stationen geben Einblick in die verschiedenen Böden auf engem Raum, die Landschaftsgeschichte, ökologische Eigenschaften und die dadurch bedingten Nutzungspotenziale für Pflanzen, Tiere und Menschen. Start ist am Parkplatz zwischen Gohrisch und Papststein. Es sind etwa 75 Minuten einzuplanen. Einen begleitenden Exkursionsführer stellt das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie zum Herunterladen bereit:

Webseite: www.smul.sachsen.de/lfulg/20587.htm

Flößersteig: Wie einst die Flößer durchs Kirnitzschtal

Spannende Aussichten ©Dmitry Naumov - fotolia.com

Der Lehrpfad „Flößersteig“ führt entlang der Kirnitzsch von Bad Schandau bis zur Neumannmühle (leichter Wanderweg, etwa vier Stunden). Rund 100 Texttafeln liefern Informationen über Geologie und Naturschutz, die Geschichte der Flößerei und die Arbeit der Flößer. Sie begleiteten seit etwa 1580 die in den Wäldern der hinteren Sächsischen Schweiz gefällten Bäume bis zur Elbe. Die Neumannmühle ist mit ihren mehr als 400 Jahren die älteste Säge- und Holzschliffmühle im Tal. Das Museum ist während des Kirnitzschtalfestes und zum Tag des offenen Denkmals ganztägig geöffnet, sonst nur nach Voranmeldung.

Webseite: www.bad-schandau.de/flosersteig

Luchsweg: Sich anschleichen an den Luchs

Luchs, Foto: Klaus Schiekel / Bad Schandauer Kur- und Tourismus GmbH©: Klaus Schieckel

Nachdem der Luchs im Elbsandsteingebirge ausgestorben war, wurde 2011 eine erste Spur wiederentdeckt. Alles Wissenswerte über das „Pinselohr“ erschließt sich spielerisch während eines Spaziergangs auf dem Luchsweg im Stadtgebiet Bad Schandaus. Start ist im NationalparkZentrum, wo es auch einen kostenlosen Flyer mit einer Übersichtskarte gibt. Der Weg verläuft entlang von Luchstatzen auf dem Boden, vorbei an deutsch-tschechischen Informationstafeln und führt zu einem Luchsgehege an der oberen Station des historischen Ostrauer Personenaufzugs. Unterwegs gibt es Aktivstationen, wie Sehen durch ein Fernrohr, sich anschleichen wie ein Luchs, weitspringen und puzzlen. Einzuplanen sind ca. 2 Stunden, inklusive Besuch des NationalparkZentrums 4 Stunden.

Webseite: www.saechsische-schweiz.de/urlaubsthemen/aktivurlaub/wandern/wandern-ohne-hindernisse/wandern-mit-kindern/luchsweg.html

An den sieben Teichen: Seerosenblüte in Rosenthal-Bielatal

Der biologische Naturlehrpfad „An den sieben Teichen“ führt als Rundgang durch die Gemeinde Rosenthal-Bielatal. Etwa 40 Tafeln am Wegesrand vermitteln Wissenswertes zu Flora, Fauna und Forstwirtschaft. Der Spaziergang (Dauer: etwa zwei Stunden) ist besonders zur Blütezeit der Seerosen zwischen Juni und September sehr zu empfehlen und zumindest bis zum Abzweig auf den Aussichtspunkt Schleifersberg auch für Kinderwagen geeignet.

Webseite: www.rosenthal-bielatal.de/tourismus/wandern/wanderrouten/74-naturlehrpfad-an-den-sieben-teichen.html

Hohnstein: Auf den Pfaden der Geschichte

Ein rund sechs Kilometer langer Lehrpfad in Hohnstein, der an der Burg beginnt, weiht Besucher in die Geschichte von Burg und Stadt sowie in geologische Besonderheiten ein. Insgesamt 54 Tafeln liefern in zwei Teilen spannende Informationen auch zu Natur und Landschaft, historischen Begebenheiten und kulturellen Bezügen. In einem Wanderheft, das in der Touristinformation Hohnstein erhältlich ist, gibt es ergänzende Informationen zu den einzelnen Stationen. Wanderzeit: etwa vier Stunden.

Webseite: https://www.hohnstein.de/hohnsteiner-themenpfade/

Bildnachweise:

  • Spielplatz „Die Waldhusche” bei Hinterhermsdorf in der Sächsischen Schweiz: Achim Meurer
  • Köglers Naturlehrpfad: Ceske Svycarsko ops
  • Luchs: Klaus Schieckel
  • Logo Sächsisch-Böhmische Schweiz: TVSSW
  • cbaWinterwandernSchmilkaerKesselTPR_8913: Sebastian Thiel

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