In dem kleinen romantischen Städtchen Wehlen gibt es ein sehr seltenes Handwerk zu bewundern: Das Bonbonmachen. Alles im Laden deutet darauf hin, dass es hier um Süßes geht. Wie in der Bonbonmanfufaktur von Meister Karamellus hat man sich wohl einen Zuckerbäcker aus alter Zeit vorzustellen.

Eine schwarz gekleidete Person mit Baskenmütze sitzt auf einer rot-weißen Bank vor einem Geschäft namens „Bonbon-Manufaktur“. Das Geschäft hat drei große Fenster, die mit Süßigkeitenauslagen und rot-weiß gestreiften Markisen dekoriert sind. Die Straße ist mit Kopfsteinpflaster ausgelegt.©: Achim Meurer

In der Bonbonmanufaktur stehen überall Gläser und Tüten voller Bonbons in den verschiedensten Geschmacksrichtungen. Darunter so exotische wie Limone-Rosmarin. Und das beste: Man kann die Sorte vor dem Kauf probieren. Fair, oder? Verwendet werden übrigens nur natürliche Aromastoffe und ätherische Öle. Das schmeckt man auch!

Zwei Bonbongläser mit dekorativen Etiketten, auf denen eine Frau mit einem gelben Hut und einem rot gestreiften Oberteil abgebildet ist. Auf den Etiketten steht „Mister Karamellus“ und „Bonbons“. Die Gläser sind mit weißen Henkeln aus Bändern geschmückt. Die Bonbons sind orange und gelb.©: Achim Meurer

Die Bonbons werden auch alle im Laden zubereitet, das heißt man kann immer dabei zuschauen wie die süßen Köstlichkeiten entstehen. Um 14 Uhr und um 16 Uhr sind fixe Produktionszeiten. Ansonsten kann man aber auf gut Glück vorbei schauen. Es wird eigentlich den ganzen Tag in der Bonbonmanufaktur auch produziert.

Die Grundmasse besteht aus Zucker, Wasser und Glucosesirup. Das Ganze wird erst Mal aufgekocht. Dabei ist es wichtig, ständig die Temperatur im Auge zu behalten, sonst verbrennt die Masse oder sie wird nachher nicht fest. Beides wäre ungünstig…

Mit einer Metallschaufel wird weißer Kristallzucker in eine Rührschüssel aus Edelstahl geschüttet. Der Zucker fließt gleichmäßig aus der Schaufel und bildet einen kleinen Hügel in der Mitte der Schüssel. Der Hintergrund ist unscharf.©: Achim Meurer

Eine Person gießt Wasser aus einem transparenten Messbecher in eine große, mit Zucker gefüllte metallische Rührschüssel. Im Hintergrund ist eine digitale Waage mit Display zu sehen. Die Szene scheint eine Küche oder ein Bereich zur Lebensmittelzubereitung zu sein.©: Achim Meurer

Ein großer Metallwok mit zwei Griffen steht auf einem Gasbrenner, dessen blaue Flammen zu sehen sind. Der Wok enthält eine kleine Menge Flüssigkeit. Im Hintergrund sind eine geflieste Wand und ein Teil einer Küchenarbeitsplatte zu sehen.©: Achim Meurer

Der Kochvorgang findet in einem Hinterzimmer statt, aber danach wird die Masse im Laden auf einem Heiztisch verarbeitet. Sie sieht schön geschmeidig aus und man möchte am liebsten auch mal anfassen. Aber Achtung! Die Bonbonmasse ist sehr sehr heiß! Immerhin noch über 100 Grad.

Eine Person rührt eine brodelnde Substanz in einem großen Edelstahltopf auf einem Herd. An der Seite des Topfes ist ein Zuckerthermometer befestigt, das die Temperatur der Mischung anzeigt. Die Küchenkulisse umfasst eine weiß geflieste Wand und verschiedene Küchenutensilien im Hintergrund.©: Achim Meurer

Umso bewunderswerter, dass der Zuckerbäcker sie dann sogar mit den Händen bearbeitet.

Die Masse wird in einen Rahmen gegossen, um etwas abzukühlen. Danach kommen die Farbstoffe dazu. Die Masse muss aber ständig bewegt werden. Wenn man sich um die eine Farbe kümmert, darf man die andere nicht links liegen lassen.

Eine Person gießt eine heiße flüssige Bonbonmischung aus einer Metallschüssel auf ein großes Backblech, das von einem Metallrand eingerahmt wird. Die Szene spielt in einer hell erleuchteten Küche oder einem Süßwarenladen, und im Hintergrund sind weitere Kochutensilien und Zutaten zu sehen.©: Achim Meurer

Eine Person mit schwarzen hitzebeständigen Handschuhen handhabt mit einem Werkzeug eine heiße, durchscheinend gelbe Flüssigkeit oder eine Bonbonmischung auf einer Silikonbackmatte. Die Person scheint sich in einer Küche oder einem kulinarischen Arbeitsbereich zu befinden.©: Achim Meurer

Eine behandschuhte Hand gießt eine dicke, dunkle Flüssigkeit aus einem kleinen Stahlbecher auf eine flache Oberfläche, die mit einer goldenen, zähflüssigen Substanz bedeckt ist. Ein Spatel, den die andere Hand hält, wird in die Nähe der Gießstelle gelegt. Die Szene scheint ein Prozess der Herstellung von Süßigkeiten oder Konfekt zu sein.©: Achim Meurer

Eine Hand mischt mit einem silbernen Spachtel leuchtend violette und blaue Pigmente auf einer gelben Leinwand und vermengt sie zu einem bunten Wirbel. Die Szene fängt den dynamischen Prozess der Kunsterschaffung ein, wobei Texturen und Farben in lebhaftem Kontrast zueinander stehen.©: Achim Meurer

Dann werden die Farben getrennt und jede wird mit geschickten Bewegungen in der Luft geknetet, so dass kleinste Luftblasen eingeschlossen werden. Das bringt einen schönen Glanz und auch eine andere Farbe!

Eine Person mit schwarzen Handschuhen handhabt mit einem Metallspatel eine Schicht geschmolzener Süßigkeit auf einer Silikonmatte. Die Süßigkeit hat eine glänzende Textur mit leuchtend gelben und roten Farben. Die Szene scheint in einer professionellen Küche oder Konditorei zu spielen.©: Achim Meurer

Eine Person in schwarzer Kochjacke und schwarzen Handschuhen spannt ein Stück goldene Zuckerpaste auf eine Silikonmatte. Im Hintergrund sind auf einem Tisch verschiedene bunte Zuckerskulpturen zu sehen.©: Achim Meurer

Die verschiedenen Farben werden zusammen gefügt und dann wird aus allem eine große dicke Rolle geformt.

Eine Person mit schwarzen Handschuhen formt auf einer weißen Oberfläche eine bunte, längliche Bonbonmischung. Im Hintergrund sind mehrere bunte Flaschen verschwommen, die wahrscheinlich Sirupe unterschiedlicher Geschmacksrichtungen oder Farben enthalten.©: Achim Meurer

Diese wird dann ähnlich wie beim Draht ziehen, gerollt und in die Länge gezogen, bis man fast meterlange Stücke mit dem gewünschten Durchmesser hat. Abgetrennt werden die Stücke mit einem Spachtel. Man braucht nicht viele Geräte beim Bonbonmachen und keine Spezialwerkzeuge. So wird die Masse beispielsweise mit einer ganz normalen Haushaltsschere geschnitten.

Ein Mann in schwarzer Kochuniform und -mütze arbeitet in einem Geschäft mit bunten Süßigkeiten auf einer flachen Oberfläche. Auf der linken Seite befindet sich ein Tafelschild mit der Zeichnung einer Person und etwas Text, und im Hintergrund sind verschiedene Süßigkeiten zu sehen.©: Achim Meurer

Ein Konditor mit schwarzer Kochmütze und Mantel stellt in einem hell erleuchteten Süßwarenladen Süßigkeiten her. In Regalen sind bunte Lutscher und Bonbons ausgestellt, im Hintergrund ist ein großes Tafelschild mit einer Zeichentrickfigur zu sehen.©: Achim Meurer

Die Bonbon-Schlangen müssen dann auskühlen bis sie fest sind und dann werden kleine Stücke mit einem Spachtel über einer Metallstange abgeschlagen. Das geht rasend schnell. Danach kann man das kleine Wunder dann anschauen. Im inneren des kleinen Meisterwerkes gibt es nämlich ein ganz feines Muster. Genau deswegen wurden die verschiedenen Zuckerrollen vorher so akribisch aufeinander geschichtet!

Eine Person mit schwarzen Handschuhen schneidet mit einem großen Messer lange, zylindrische, orange und gelbe Bonbonstäbchen über einer großen Metallschüssel, die mit kleineren Stücken derselben Süßigkeit gefüllt ist. Die großen Bonbonstäbchen haben innen ein Muster, das an eine Frucht erinnert.©: Achim Meurer

Eine Nahaufnahme einer Hand, die ein kleines rundes Objekt mit einem gelb-grünen Farbmuster hält, das an eine Blume oder einen Stern erinnert. Der Hintergrund ist unscharf, sodass der Fokus auf dem Objekt und der Hand liegt. Die Person trägt ein blau-weißes Hemd.©: Achim Meurer

Handwarm schmecken die Bonbons übrigens noch intensiver!

Und wer jetzt auch Bonbonmacher werden will und dieses seltene Handwerk erhalten will, sollte damit anfangen, Konditor zu lernen und mal in der Bonbonmanufaktur in Stadt Wehlen vorbeischauen!

Gastbeitrag Monika Meurer

Fotos ©Anna Meurer

Bildnachweise:

  • Bonbon-Manufaktur: Achim Meurer
  • Bonbonmanufaktur Meister Karamellus: Achim Meurer
  • Bonbonmanufaktur Zucker: Achim Meurer
  • Bonbonmanufaktur Wasser: Achim Meurer
  • Bonbonmanufaktur Kochvorgang: Achim Meurer
  • Bonbonmanufaktur Temperatur messen: Achim Meurer
  • Bonbonmanufaktur fertige Masse: Achim Meurer
  • Bonbonmanufaktur heiße Masse: Achim Meurer
  • Bonbonmanufaktur Farbgebung: Achim Meurer
  • Bonbonmanufaktur bunte Masse: Achim Meurer
  • Bonbonmanufaktur Trennung der Masse: Achim Meurer
  • Bonbonmanufaktur gelbe Bonbonmasse: Achim Meurer
  • Bonbonmanufaktur große Bonbonmasse: Achim Meurer
  • Formen der Masse: Achim Meurer
  • Ziehen der Masse: Achim Meurer
  • Schneiden der Bonbons: Achim Meurer
  • Muster: Achim Meurer
  • Logo Sächsisch-Böhmische Schweiz: TVSSW
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Mitarbeiterin TVSSW

3 Comments

  1. Alexander Oppitz

    Hallo,
    ich wollte fragen ob sie auch Bonbons in größerer Anzahl herstellen. Ich bin Imker und würde gerne meine Produktpalette erweitern. Vorgestellt habe ich mir Honig- Propolis- Bonbons. Sollte dies möglich sein können sie mich gerne kontaktieren.
    Mit freundlichen Grüßen
    Alexander Oppitz

    0176/64728737

    • Da müssten Sie mal direkt bei der Bonbonmanufaktur nachfragen. Meister Karamellus hat dafür extra eine Unterseite auf seiner Website eingerichtet: https://karamellus.de/logo-bonbons/

  2. Beauty-Focus-Eifel

    Das ist ja super interessant!
    Sollten wir in 2 Wochen Zeit für Wehlen haben, müssen wir uns das unbedingt in Natura anschauen!
    Herzliche Brüße,
    Annette