Gastbeitrag von Michael Engel:

Amselfallbaude

WASSER

Unsere erste Station (passend zur Überschrift des Artikels) war jedoch eine andere. Der Amselsee ist ein künstlich angelegter Stausee mit flachem Wasser, nur 500m lang und 50m breit, aber der ideale Ort für einen Zwischenstopp. Der Grund dafür ist die Möglichkeit, eines der direkt hinter der Staumauer liegenden Ruderboote zu mieten und gemächlich übers Wasser zu gleiten. Rund 20 Ruderkähne und 5 Tretboote (mit lustigen Namen versehen) lassen Wartezeiten kaum aufkommen. Wir mussten uns dennoch gedulden, denn für uns sollte es ganz klar ein Tretmobil sein. Interessanterweise zahlt man dort nicht an einem Kassenhäuschen oder bei dem Mitarbeiter am Landesteg, sondern an einem Automat. Auch hier ist man mit 5 € günstig dabei.

Der Amselsee zieht seinen besonderen Charme u.a. daraus, dass man auch am heißesten Sommertag im Baumschatten dahintreiben kann und dabei den Anblick berühmter Gipfel wie Talwächter, Amselspitze oder Gans in sich aufnehmen kann. Viel zu schnell war unsere halbe Stunde um und wir liefen weiter.

Wirkt hier eher unscheinbar, der Grünbach

Am oberen Ende des Stausees kann man nach rechts in den Höllgrund abbiegen und Richtung Polenztal (eine Tourenempfehlung zu Brand, Hohnstein und Polenztal gibt es hier) weiterwandern. Der Weg steigt nun leicht an und die Wände des Tales rücken langsam enger zusammen. Letztes Jahr hätte man nun erneut abbiegen und durch die Schwedenlöcher aufsteigen können um die Bastei zu erreichen. Ende Mai 2012 wurden wegen einem Felssturz die Strecke gesperrt. Eine Sprengung und nachfolgende Räumarbeiten sorgten dafür, dass die Begehung seit Mitte September 2013 wieder möglich ist.

Wo sich die Wände des „Langen Horn“ und „Blanken Horn“ fast berühren, liegt die Amselfallbaude, in der sich auch eine Nationalparkinformationsstelle befindet. Die Gebäude schmiegen sich hier eng an den Fels und clevere Gastleute leiteten den Grünbach aus einer Höhle über einen Felssturz um. Für 30Cent kann man nun selbst zum Wasserfallauslöser werden, ein Spaß und Fotomotiv für Groß und Klein. Wir gönnten uns jeder ein leckeres Softeis.

Alte, aber idyllisch gelegene Mühle

Weiter ging es auf einem schmalen Wanderweg immer parallel zum Bach. Erst sind etliche Stufen zu überwinden, dann geht es gemächlicher, wenn auch stetig leicht ansteigend durch den Wald. Eine Viertelstunde mag es dauern, dann taucht voraus die Alte Lochmühle von Rathewalde auf. Bis man an der Kirche die Ortsmitte erreicht, hat man vom Amselfall aus 120 Höhenmeter hinter sich gebracht. Rathewalde ist ein idyllisch gelegenes Feriendorf mit viele Urlaubsquartieren und einem fantastischen Blick über die Sächsische Schweiz. Neben den bekannten Gaststätten, Landhotels und Pensionen kann man als Urlauber das phantastische und nicht überlaufene Erlebnisfreibad nutzen.

Grundstück mit eigenem Kletterfelsen

Auf dem Bruno-Barthel-Weg, auf welchem man die ganze Zeit eine tolle Fernsicht genießt, erreicht man die Basteistraße (mit begleitendem breitem Fußweg asphaltiertem). Der Basteiparkplatz (vom dem man auch per Shuttlebus bis zur Bastei selbst fahren kann) wäre keiner Erwähnung wert, würde es dort nicht seit Karfreitag diesen Jahres eine ganz besondere Attraktion geben.

Phantastische Fernsicht vom Bruno Barthel Weg

Einleitung
Teil 1: Wasser
Teil 2: Erde
Teil 3: Luft

Bildnachweise:

  • Logo Sächsisch-Böhmische Schweiz: TVSSW
  • cbaWinterwandernSchmilkaerKesselTPR_8913: Sebastian Thiel

3 Comments

  1. Klasse! das sind echt tolle Orte die du vorstellst. Ich liebe die sächsische Schweiz, und war auch schon oft dort, aber an den Orten die du hier vorgestellt hast war ich noch nicht.