Gastbeitrag von Michael Engel:

ERDE

Das Steinreich (aktuell geschlossen) wirkt von außen wie eine mittelalterliche Befestigung, mitsamt Fels- oder Palisadenwänden, hölzernen Wachtürmen und über die Mauern aufragenden Dächern. Unter der Torbrücke hindurchtauchend erreicht man ein kleines, klar erkennbar auf Familienbesuche zugeschnittenes Restaurant und kann dort den Eintritt entrichten. 7,50 € für uns 2 empfand ich als sehr fair, vor allem, da man sich gern auch den ganzen Tag hier aufhalten kann. Zeit sollte man auch unbedingt einplanen, denn sobald man seine Kinder einmal „losgelassen“ hat, werden diese so schnell nicht mehr zum Aufbruch zu bewegen sein.

Doch was ist nun das Steinreich?

Steinreich - das Dorf

Beschrieben wird es als Erlebniswelt für die ganze Familie und dem kann man nur zustimmen. Man stelle sich ein kleines Dorf vor, welches komplett mit Bächlein, alten Gewerken, Burg, Tieren und sehr viel Wissenswertem komprimiert auf die neugierigen Besucher wartet. Schautafeln lassen Mythen wieder aufleben, in einer knarrenden Mühle kann man einem schaurigen Märchen lauschen, im Kräutergarten der Apotheke kann man sein Pflanzenwissen auffrischen oder im Tiergehege zahme Zicklein und Schweinchen streicheln.

Steinreich - Torturm
Steinreich - die Mühle

Auch wenn man als Erwachsener ebenso gern die kleinen Häuschen auskundschaftet, Geschichten liest und die labyrinthische Gestaltung anerkennend bewundert, so sind es doch die Kinder, welche hier im Vordergrund stehen. Denn während die Kinder sehr schnell Verbindungsröhren und schmale Durchgänge für sich zu nutzen wissen und plötzlich in einem anderen Teil der Anlage auftauchen, tut man sich an manchen Stellen als großer Mensch ganz schön schwer. Die Kleinen können auch sehr ausgiebig mit Sand und Wasser spielen, dieses über Röhren (um)leiten, rutschen, sich verstecken, schaukeln und das komplette Areal in den Besitz nehmen. Neben allem pädagogischen oder regionalen Anspruch ist das Steinreich also ein riesiger Abenteuerspielplatz und mit etwas Bedauern wünscht man sich, in der eigenen Kindheit ein derartiges Ausflugsziel in der Nähe gehabt zu haben.

Wie zu erwarten können sich hier Kinder sehr gut mit sich selbst beschäftigen. bzw. schließen schnell neue Freundschaften und toben dann in der Gruppe umher. Passieren kann nichts, da die ganze Anlage umzäunt und somit von Fahrzeugen abgeschottet ist. Unbeschwertes Spielvergnügen also.

Doch irgendwann musste auch das enden, denn vor uns lag noch ein gutes Stück Weg, der letzte Höhepunkt des Tages und natürlich die Rückreise.

Einleitung
Teil 1: Wasser
Teil 2: Erde
Teil 3: Luft

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